Meine Urgroßeltern
Külper, Peter, geb. 20.10.1855, Seefischer HF 219 „Emma Gesine“ verschollen ...11.1903.
verh. 26.02.1879
Holst, Anna Amanda Jakobine geb. 22.04.1858. gest. 05.09.1926
Catharina
Fock |
Anna Leonore Henriette, geb. 18.10.1880 Cholera |
Peter
Hinrich Jakob Amandus 19.03.1962 |
Elsa Auguste Pauline geb. 08.07.1886 Cholera |
Bertha Amanda Regine geb. 02.08.1889 Cholera |
geb. 17.12.1892 |
Emma
Amerika |
UO
KülperU41 |
Külper JJR Gastwirt |
Weitere Geschwister sind
Jakob Külper, geb. 1897 geblieben 1923, ist, wie ich von meiner Mutter in Erinnerung habe, auf einem Fischdampfer gefahren und über Bord gegangen, als bei aufkommenden Sturm noch das Netz geborgen werden musste. Meine Mutter hat mir einmal das Haus von dem Kapitän gezeigt und es mir Erzählt. Das Haus ist, wenn man von der Werft kommt und geradeaus über die Kreuzung, also in Richtung Dampfer geht, das Erste rechts an der Ecke.
Tochter oder Sohn, Geb. ???hat in Bühne, nördlich vom Harz gleich hinter der Grenze, eine Meierei besessen. Die Kinder sind, wie Onkel Gustav mir erzählte, alle gestorben, so dass die Meierei in andere angeheiratete Hände übergegangen ist. Gleich nach dem Krieg haben sie Oma Lorenz besucht und mir dabei eine Tafel Vitalade (Ostzonen-Schokolade) geschenkt. Sie schmeckte fürchterlich, was ich mir aber als kleines Kind, ich ging noch nicht mal zur Schule, aus Höflichkeit nicht anmerken ließ. Wir, Elisabeth und ich, sind nach Grenzöffnung dort gewesen und haben noch die stillgelegte Meierei gesehen, konnten aber keine Kontakte knüpfen.
Und dann muss es noch eine Schwester gegeben haben, die ich als kleiner Schuljunge bei meiner Oma gesehen habe. Ich habe mich damals nicht weiter um diese Großtante gekümmert. Ich glaubte damals mit dem kleinen Mädchen, das in meinem Alter und die Enkelin gewesen sein könnte, eher Kontakt anknüpfen zu können. Diese kleine Zicke hat aber alle meine wirklich damals noch harmlosen Annäherungsversuche im Keim erstickt. Sie ist dabei nicht weggelaufen, sondern ist auffordernd frech lächelnd in meiner Nähe geblieben und hat mich geärgert, bis ich keine Lust mehr hatte und nach Hause in den Jeverländerweg gegangen bin. Ob sie das erreichen wollte - ich weiß es nicht. Oder gehörte dieses Verhalten schon zu den unergründlichen Geheimnissen der Frauen. Später, als ich in Lüneburg bei den Soldaten war, habe ich mich an die Großtante erinnert und meine Oma erzählte mir, dass ihre Schwester dort drei Kinos hatten. Eines am Kalkberg, eines, das Kapitol, am Ortseingang an der Kreuzung, wo es, wenn man von Winsen kommt, links zu den Kasernen ging. Geradeaus ging es zum Rathaus mit seinem Porzellanglockenspiel. Das Dritte kenne ich nicht. Meine Oma hat mich auch ermutigt, ihre Schwester zu besuchen und schöne Grüße auszurichten. Ich bin dann auch in dem Büro gewesen und prompt 5 Kinokarten geschenkt bekommen. Das war mein letzter Kontakt zu diesem Teil der Familie. Von der kleinen Zicke habe ich auch nichts wieder gesehen bzw. gehört.
Ich hoffe, ich habe alle Kinder aufgespürt. Sie waren 24 Jahre verheiratet. Macht also jedes zweite Jahr im Durchschnitt eines. Ich glaube, mehr geht auch nicht.
Holst, Anna Amanda Jakobine. Weitere Aufnahmen:Müggenburg 6
Contrakt.
/
Zwischen den Hauseigenthümern / Peter Külper,
Müggenburg No 6 einerseits / und ... Hein Bumann, Müggenburg / No 4
andererseits, ist am heutigen Tage folgender Contrakt gemeinsam
verein- bart und abgeschlossen worden. /Zur Wiederherstellung der
....... / ..... der Hein. Bumann gehörende / hölzerne Treppe welche
auf dem / Grundstücke des Seefischers Peter Külpers / liegt,
erteilt Letzterer (Peter Külper) / nur unter folgenden Bedingungen
Contrakt.. / Zwischen den Hauseigenthümern / Peter Külper,
Müggenburg No 6 einerseits / und ... Hein Bumann, Müggenburg / No 4
andererseits, ist am heutigen Tage / folgender Contrakt gemeinsam
verein- / bart und abgeschlossen worden. 1. ..... Hein Bumann zahlt
als Vergünstigung / für die ertheilte Erlaubnis an Peter Külper /
jährlich die Summe von 4 M. vier Mark / als Grundmiethe (?) 2.
...... Hein Bumann verpflichtet sich seine / Erben sowie jeden
späteren Eigenthümer / seines Grundstückes, sobald der /
Seefischer Peter Külper es verlangt / diese Treppe bis auf
sein
Eigentum / einzuziehen und zu beschränken. /
Gelesen, genehmigt und unterschrieben
Finkenwärder 01
Finkenwärder, 5. Oktober 1901.
Da
infolge der Neupflasterung d. hiesigen
Deiches und der damit
verbundenen
Aufhebung --- Wegnutzung der
auf meinem
Grundstück liegenden
dem Grunstückseigentümer ----
H.
Bumann gehöhrende Treppe
im Falle einer von Seitens H. Bumanns
beabsichtigten /
Wiederherstellung besagter Treppe ich
eine
Vereinbarung zu treffen
wünsche, ernenne ich zu
meinem
Bevollmächtigten Ferd Wadzhoft.
Peter
Külper
der mir hiermit beglaubigt , daß der
mir
persöhnlich bekannte Seefischer Peter
Külper wohnhaft in
Finkenwerder seine
Unterschrift heute vor mir eigenhändig
entzogen hat.
Finkenwärder d. 5.Oktober1901
Der
Gemeindevorsitzende
Kruse.
Quittung
Ich eigenhändig unterzeichnende bescheinigt hiermit, dass mir Peter
Külper die halbjährigen 90 Mark Zinsen von der Summe 4500 Mark am
1. Oktober 1897 richtig gegeben und empfangen habe Anna Holst
Ww
Finkenwärder den 1. October 1897 bis 1. October 1903
Quittung Ich Endesunterzeichner bescheinige hiermit dass mir Peter Külper20 Mark Zinsen von 500 Mark all jährig richtig empfangen habe J Holst Ww. Finkenwärder den 8. Juli 1897 bis Finkenwärder den 8. Juli 1903
Meine Überlegung dazu:
20,00 Reichsmark jährlich vom 8. Juli 1897 bis 8. Juli 1903 = 7 Zahlungen mit 140,00 RM. Rest 360 RM entspricht 18 Jahre. Keine Ahnung wofür. Halbjährigen 90 Mark Zinsen von 4500 Reichsmark vom 1. Oktober 1897 bis 1. Oktober 1903 = 7 x180,00 =1260,00 von 4500,00 abgezogen = Rest 3240,00. Restlaufzeit gleich, wie oben, 18 Jahre, wenn man die hier genannten Zinsen einschließlich Abtrag versteht. Wobei es um diese Quittungen geht, konnte ich letztendlich auch nicht herausfinden. Meine Vermutung: Der Wert des Hauses wurde 1936, also 33 Jahre nach dem Untergang von Peter Külper, mit Reichsmark 4500,00 angegeben, als das Haus von Peter Külper an seine Tochter Oma Lorenz und Opa Lorenz übertragen wurde. Es ist möglich, dass diese Summe, in Reichs-Mark 4500,00. die Summe ist, die Peter Külper an seine Frau bezahlen musste, damit das Haus aus dem "Holst-Verband" herausgelöst werden konnte und das Erbteil seiner Frau darstellt. Geheiratet haben sie 1879. Der Ewer ist 1879 gebaut worden. Bis 1897 sind es ebenfalls 18 Jahre.
Es könnte so gewesen sein.
Seeamtsverhandlung
über
den Untergang von meinem Urgroßvater Peter Külper im Nov. 1903 und
weiteren 3 Kuttern/Ewern aus der Finkenwerder Flotte.
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1
In
Seeamtlichen Untersuchungssachen betreffend den mutmaßlichen
Untergang der Fischerfahrzeuge: HF 199, Probus, HF 120, Hai, HF 219
Emma Gesine und HF 72 Pescatore. hat das Seeamt auf Grund der in der
öffentlichen Sitzung vom 12. Juli / 1904 statt gehabten
Hauptverhandlung, an welcher teilgenommen: 1. Vorsitzender:
Berufsrichter Dr. ? Hasche, 2. als Beisitzer: a. Kapitän H. Fock, b.
Kapitän Matthisen, Direktor der nautischen Seemannsschule auf
Waltershof, c. Kapitän Lundt, d. Ingenieur Timm; 3. als
Protokollführer: A. Behrens, 4. als Reichskommissar: Vize-Admiral
?.?. den folgenden Spruch verkündet: Freiherr von Bodenhausen Die
Fischerfahrzeuge HF
199 Probus
HF
120 Hai
HF
219 Emma Gesine
HF
72 Pescatore.
Welche
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2
welche
Mitte
November 1903 in See gegangen sind um in der Nordsee zu fischen, sind
nicht zurück gekehrt und sind als verschollen zu betrachten. Es ist
anzunehmen, dass die Schiffe in dem schweren Sturm, welcher Ende
November 1903 in der Nordsee herrschte, mit ihrer Besatzung
untergegangen sind. Die Schiffe haben die Ausreise in seetüchtigem
Zustand angetreten. Tatbestand
und Gründe.
I.
Der Fischerkutter HF 199, Probus, Unterscheidungssignal RTGN,
im Jahre 1880 in Cranz aus hartem und weichem Holz erbaut, 39,84
brutto und 34,09 netto Registertons vermessen, hatte eine Besatzung
von drei Personen.
1) Den Eigner und Schiffer Rudolf Gerhard
Marwiz, geboren den 3. März 1864 zu Finkenwärder, Inhaber eines
Befähigungszeugnisses zum Schiffer auf Küstenfahrt mit
Hochseefischerei-Fahrzeugen, aus gestellt Hamburg, den 29.August
1888, 2) dem Bestmann Johannes Jacob Holst, geboren den 22.August
1872 (?) zu Finkenwärder. 3) dem Koch Rudolf Gerhard Meves, geboren
den 19. Juni 1894 (?) zu Finkenwärder,
II. Der Fischewer HF 120 Hai, Unterscheidungssignal RTYW, erbaut aus hartem Holz im Jahre
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3
Jahre 1875 36,45 Registertons brutto, 28,11 netto ver-
messen, hatte drei Mann an Bord:
1) dem Eigner und Schiffer
Peter Joachim Tietje Kock, geboren den 31. März 1878 zu
Finkenwerder, Inhaber eines Befähigungszeugnisses zum Schiffer auf
kleiner Fahrt mit Hochseefischerei-Fahrzeugen, ausgestellt Hamburg,
den 13.Oktober 1898. 2) Der Bestmann Joachim Julius Amandus Koch,
geboren dem 6. Oktober 1880 zu Finkenwerder, 3) den Koch Johannes
Martin Peters, geboren dem 16. Juni 1884 zu Finkenwerder,
III)
der Fischerewer HF 219 Emma Gesine, Unterscheidungssignal KTPH,
erbaut in Neuhof 1879 und zu 34,44 brutto, 25,22 netto Registertonnen
vermessen, bemannt mit: 1) dem Eigner und Schiffer Peter Külper,
geboren den 20. Oktober 1855 zu Finkenwärder, Inhaber eines
Befähigungszeugnisses zum Schiffer auf kleiner Fahrt mit
Hochseefischerei-Fahrzeugen, ausgestellt Hamburg, den 8. Februar
1877,
2) dem Bestmann Friedrich Johann Meyer, geboren dem15.
Juni 1874 zu Lindau, 3) den Leichtmatrosen Theodor Bernbennek,
geboren dem 5. Januar 1887 zu Konitz,
IV) der Fischerkutter HF
72 Pescatore, Unterscheidungssignal RTNH, in Cranz 1888 erbaut, ist
vermessen zu 43,98 brutto, 32,72 netto Registertons,besetzt mit: 1)
dem Eigner und Schiffer Joachim Heinrich Detje, geboren dem 13. April
1876 zu Finkenwärder. Inhaber eines Befähigungszeugnisses zum
Schiffer auf Küstenfahrt mit Hochseefischerei- Fahrzeugen,
ausgestellt Hamburg, den 18.Januar 1898,
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Januar 1898 2) den Bestmann Johannes Hinrich
Bockelmann, geboren den 18. Januar 1876 zu Königreich, Kreis York.
3) den Koch Anton Eduard Peter Thomsen , geboren den 3. Januar 1883
zu Nordstrand,sind zum Betreiben der Fischerei ausgesegelt und von
ihrer Fangreise nicht wieder zurückgekehrt. Über das Schicksal der
Fahrzeuge ist folgendes festgestellt: Der Kutter Probus hat am
17? November d. J. den Hafen von Geestemünde verlassen, ist am 20.
November noch von der Besatzung des Kutters HF 66 angesprochen; es
auch noch beobachtet, daß das Schiff sein Sturmsegel beisetzte,
worauf das Fahrzeug in südlicher Richtung aus Sicht kam und nicht
mehr gesehen worden ist. Der Kutter Pescatore ist am 14.
November 1903 von Finkenwärder in See gegangen, ist darauf am 16.
November zuletzt von der Besatzung des Kutters HF 78, Anna gesehen
und wird seit der Zeit vermisst. Der Fischerewer Hai der am
18.November 1903 von Cuxhaven aus zum Fischfang ausgesegelt, ist am
20. November von dem Schiffer Claus Meyer gesehen und seit diesem
Zeitpunkt verschollen. Das Boot dieses Fahrzeuges ist am 30. November
auf einer Bank vor Spiekeroog aufgefunden worden. Der Fischerkutter
( eigentlich ein Ewer) Emma Gesine ist am 19. November
d. J. von Finkenwärder aus in See gegangen
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gegangen,
von der Besatzung des Kutters HF 159 am 22. November früh morgens
gesehen und seit dieser Zeit verschwunden. Ein Teil des zertrümmerten
Bootes wurde bei Juist später aufgefunden. Es ist wegen dieser hier
vermissten Schiffe Proklam erlassen, aber weitere Nachrichten sind
nicht eingegangen; auf Grund § 862 Abt. 1 des Handelsgesetzbuches
sind dieselben nunmehr als verschollen zu erklären. Es ist
anzunehmen, dass alle vier Schiffe mit ihrer gesamten Besatzung ein
Opfer des in der Zeit vom 21. bis 23. Dezember in der Nordsee
herrschenden Sturmes geworden sind. Nach der Verhandlung sind auch
alle diese Fahrzeuge in einem guten und seetüchtigen Zustande
gewesen.
Das Seeamt lenkt wiederholt die Aufmerksamkeit des
beteiligten Komitees auf die große Gefahr, welche mit der
Einrichtung der Bünnklappen auf den Fischerfahrzeugen verbunden ist
und möchte nochmals zur Ergänzung darstellen, ob in dieser
Beziehung nicht eine Änderung der Bauart dieser Schiffe zu erstreben
ist.
Dr. Hasche.- H.Fock,- F.E. Matthisen. G. A. Sandt. A. Timm.
Für
mit dem Original gleichlautende Ausfertigung:
kritzel, kritzel,
kritzel
????? Protokollführer