Meine bzw. unsere Urlaube

Und so fing es dann auch an:

Altenau/Harz Noch im 2. Lehrjahr sind meine Eltern und das Ehepaar Keller, meines Vaters Chef, zu einem einwöchigen Winterurlaub in den Harz gefahren. Ich durfte mit. Übernachtet haben wir in einem Polizeiheim in Altena. Als erstes viel mir auf, dass es mir trotz minus 15° C nicht so kalt vorkam, als wie bei gleicher Temperatur bei uns im „Norden“. Das lag, denke ich, an der trockenen Kälte, die ich bis dahin nicht kennen gelernt hatte. Ich empfand es beinahe als sehr angenehm. Herr Keller und ich haben uns für einige Tage Schier geliehen. Mein erster Versuch am Rande eines Idiotenhügels endete beinahe in einer Katastrophe. Ich kam bereits nach ein paar Metern in eine bedenkliche Schräglage und konnte den Auftreffpunkt schon absehen. Was ich dort sah, weckte in mir keine Begeisterungsstürme. Es war ein frischer Hundehaufen. Mit allergrößter Anstrengung gelang es mir, meine Fallbahn um einige Zentimeter zu verlängern.

Nachdem ich glaubte den Anforderungen dieses Hügels gewachsen zu sein, ging es auch auf einem Rundkurs. Wie lang er war, kann ich nicht mehr sagen. Gefühlt waren es aber einige hundert Kilometer. Teils gab es eingefahrene Spuren, in denen ich die größten Mühen hatte Balance zu halten, weil die Schier immer in den Spuren andersrum wollten, als ich. Teils war der Weg aber auch frei von Spuren, was es mir aber auch nicht leichter machte. Es ging mal bergab und mal bergauf. Im Gegensatz zu Bergab, war Bergauf zwar anstrengender, aber für mich machbarer. Bergab erreichte ich dagegen Geschwindigkeiten, die mir als Anfänger den Schweiß auf die Stirn trieben und ich nicht nur einmal in einer Kurve vorsichtshalber einen Baum umarmte, damit ich die Geschwindigkeit wieder reduzieren konnte. Herr Keller, der bereits über einige Erfahrung verfügte, grinste nur. Übrigens, die Pudelmütze habe ich immer noch. Später, bei uns im Kleckerwald, traf ich beim Spaziergang mit unserem Hund, einen älteren Herren, mindestens 80Jahre alt, auf ganz neuen Schiern. Wir kamen ins Gespräch, wobei er mir erzählte, dass er seine Alten beim Kauf der Neuen, im Laden zurückgelassen hat und wenn ich wollte, sollte ich sie mir dort abholen. Gesagt - getan. Aber als mich dann im Kleckerwald die Fußgänger überholten, habe ich das Projekt Schilauf aufgegeben. Ich habe sie abgeschnallt, geschultert und mich dann mit „eingezogenem Schwanz“ auf direktem Weg nach Hause geschlichen und die Schier in der äußersten Ecke im Schuppenanbau verstaut. Dort habe ich sie vor kurzem anlässlich einer groß angelegten Suchaktion zufällig wieder gesehen.

Das oben war das erst mal, das ich im Winter im Harz war. Später, mit der eigenen Familie, sind wir öfter dort gewesen, aber im Sommer. Es kann etwa 1972 oder 1973 gewesen sein, als wir unserer Erstgeborenen Schnee zeigen wollten. Zu der Zeit gab es so etwas wie eine Wärmeperiode, wo sich in dem Jahr kein Schnee zeigen wollte. Kurzentschlossen haben wir das Nötigste gepackt und sind nach Altenau gefahren. Das das ein schneesicherer Ort ist, wussten wir. Aber lange haben wir es dort nicht ausgehalten, da Anja kein glückliches Gesicht gemacht hat. Ihr war es draußen im Schnee zu kalt und sie machte ein entsprechendes Gesicht, obwohl sie dick eingemummelt war. Da es sowieso nur ein verlängertes Wochenende sein sollte, wurde das ganze eben etwas kürzer.


Italien. Noch bevor wir nach Weihe in unserem Neubau gezogen sind, haben wir unsere erste Urlaubsreise gemacht. Mein Vater ließ sie vom ADAC ausarbeiten. Es wurde eine Rundreise mit vier Personen und einem Zelt mit sämtlichem Zubehör. Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, dass das alles in einen VW Käfer hineinpassen konnte. Mein Vater baute einen Holzkoffer, in dem das ganze Geschirr optimal verstaut war. Das Klappern wurde durch Ausfüttern mit Geschirrhandtüchern verhindert. Ob wir auch abgezählte Unterhosen mitbekamen, kann ich auch nicht mehr sagen. Fakt ist, es ging alles wie geplant in den Wagen hinein. Da ich bereits einen Führerschein hatte, durfte ich meinen Vater auch ablösen. Die Fahrt ging zuerst zum Königssee, der mich mit seinen Bergen herum sehr beeindruckt hat. Wir haben auch eine Rundfahrt gemacht, auch an St. Bartholomäus und an den steilen Felsen vorbei, an dem die Pilger seinerzeit verunglückten. Auch das Echo wurde uns vorgeführt.

Links ragen die steilen Felsen aus dem Wasser, an denen die Pilger damals verunglückten und rechts ist St. Bartholomäus auf einer Halbinsel. Wenn mich nicht alles täuscht ist dann oben der Watzmann. Das Echo kam von der rechten Seite zu uns.

Aber am Beeindruckendsten war die Ehrlichkeit eines fremden Campingkollegen. Er fand die Brieftasche meines Vaters und hat sie mit allem Drum und Dran an der Rezeption abgegeben! Mein Vater hatte sie beim Kacken verloren und es nicht gemerkt. Wenn der Finder nicht so ehrlich gewesen wäre, dann wäre der Königssee die erste und gleichzeitig letzte Station gewesen. Übrigens: Das Echo, welches uns bei einer Bootsfahrt auf dem Königssee vorgeführt wurde, ist eine Naturerscheinung, bei der selbst eine Frau nicht das letzte Wort hat!

Irgendwie haben wir in den Alpen auch am Stilfser Joch einen Halt gemacht. Ich glaube es war eine P-Pause gewesen (was sonst). Da das unmittelbar an einem ausgedehntem Schneefeld war, habe ich mir gleich etwas unberührten Schnee eingepackt und sofort sorgfältig verschlossen! Das war 1976 und ich habe geglaubt, dass die Welt damals noch in Ordnung und die Luft sauber war. Ich hatte mich zwar gewundert, dass das Wasser etwas trübe war als der Schnee geschmolzen war. Erst habe ich geglaubt, dass ich das Glas nicht richtig sauber gemacht hatte. Aber als sich dann doch ein beachtlicher Bodensatz bildete, war ich doch erstaunt, wie schmutzig die Luft damals bereits auch schon oben in den Bergen war!

Danach ging es zu dem Ort Heiligenblut. Der Campingplatz lag ebenfalls hoch in den Bergen. Ich habe es morgens kalt und feucht in Erinnerung, obwohl es am Tag recht warm war. Beeindruckend war für mich aber, dass des öfteren gleich neben uns, sich Wolken in den Wiesen bildeten, die dann langsam aufstiegen und von dannen zogen. Als wir uns Italien näherten und noch irgendwo zwischen den Bergen kreuzten, sah ich zuerst nur aus den Augenwinkeln, was ich zuerst auch nicht glauben wollte. Als wir aber näher kamen, musste ich es glauben. Eine Kirche sozusagen mit nassem Fuß.

Erst viel später, in Jahrzehnten gemessen, habe ich dieses Bild gesehen. Ich bin überzeugt, dass derjenige Mitleid mit mir hatte und das Bild extra für mich gemacht hat. Nun, wo ich durch ihn eine Bereicherung der nicht monetären Art erfahren habe, glaube ich mich zu erinnern, das wir eine Zeitlang neben einen Bach gefahren sind, der irgendwo hinter dem Kirchturm an einer Staumauer endete. Wenn man wie ich glaube, die Häuser in der Nachbarschaft abgerissen haben sollte, so hat man es bei der Kirche wohl doch nicht gewagt. Ob es Taucher gab oder gibt, die sich noch nach dem Fluten dort zur Andacht versammelt haben? In Zementmoor, äh, ich meine natürlich Hemmor, das liegt zwischen Stade und Cuxhaven, treffen sich regelmäßig Taucher aus Allerwelt in den Gebäuden der aufgelassenen Abbaugrube so in mindestens 90 Metern Wassertiefe. Wir sind dort bei bei der Kirche ja nur vorbeigefahren.. Es zog uns zum NSU-Campingplatz am Lido de Jeselo bei Venedig. Dort waren wir auf einen von einem Deutschen geleiteten Platz. Er, der Campingplatz, war ausgesprochen sauber und ordentlich. Dort hatten wir einige schöne Badetage. In der Mittagszeit war der Strand am Wasser so heiß, dass man schnell laufen musste, um sich die Füße nicht zu verbrennen. Auf dem Platz gab es sehr viele Bäume, die alle nach gut deutscher Art, sauber in Reih und Glied gepflanzt waren. Sie spendeten den Schatten, den ein Norddeutscher brauchte um unbeschadet zu überleben.

Vom Platz aus sind wir mit dem Auto bis zum Ende des Lidos gefahren und haben das Auto auf einem riesigen bewachten Parkplatz abgestellt und sind mit einer Fähre nach Venedig gefahren. Trotz Bewachung hatte mein Vater den ganzen Tag lang angst um den Wagen und war froh, als er ihn abends wieder „in die Arme schließen“ konnte. In Venedig haben wir uns alles angesehen, was man in dieser kurzen Zeit nur schaffen konnte. Als wir den Weg am Wasser in Richtung Dogenpalast gingen, viel meinem Vater auf, dass er keinen Film für seinen Fotoapparat mehr hatte. Wir gingen in einen Laden, der entsprechendes verkaufte. Dort legte mein Vater den Fotoapparat auf den Tresen und redete wie ein Analphabet mit Händen und Füßen auf die Verkäuferin ein. Die sagte darauf hin in perfektem deutsch: „Ach sie brauchen für ihren Agfa einen Film nach DIN so und so, mit 36 Bildern“. Mein Vater war absolut stumm, während wir anderen uns ein Grinsen nur mit Mühe verkneifen konnten. Hätten wir das nicht getan, hätte es das Ende unserer Reise bedeutet und er wäre mit uns Nonstop nach Hause gefahren. Aber so sind wir auf dem Rückweg noch 3 Tage auf der Halbinsel Sirmione am Gardasee gewesen. Es war landschaftlich sehr schön. Das Wasser schmeckte aber sehr fade, besonders wenn man gerade von der salzigen Adria kommt. Wir waren aber trotzdem viel im Wasser. Abends haben wir dann gleich am ersten Tag, bei einigen Gläsern Chianti vor dem Zelt gesessen. Es war sehr schön und auch romantisch bis …, ja bis aus Richtung NNO, also in etwa aus Richtung Malcesine, ein Gewitter aus den Bergen genau auf uns zukam. Eben noch saßen wir beim Chianti und im nächsten Moment haben wir mit vier Personen unter Aufbietung aller Kräfte, unser Behelfsheim festgehalten. Wir konnten noch nicht mal unsere Gläser, Tisch und Stühle wegräumen, so schnell ging es. Wir haben geglaubt, das sei einmalig; aber weit gefehlt! Nach dem dritten Abend mit Gewitter und dem dazugehörenden Regen, haben wir aufgegeben. Schade. Aber es nützte ja nichts und unsere Klamotten waren inzwischen auch alle völlig durchnässt.

Die Gondel und die Chiantiflasche habe ich auf dieser Reise 1959 aus Venedig mitgebracht. Der Gondoliere hat, wie man deutlich erkennen kann, sein Paddel verloren. Er hat von mir erst mal als Ersatz für diese Fotosession einen Zahnstocher bekommen. Er muss ja seine wertvolle Fracht, die ehemals härteste Währung Europas, sicher ans Ziel bringen. Warum die DM nur halb soviel wert war als der von mir ungeliebte EURO, hat sich mir nie erschlossen! Das können wohl nur die Verräter am Deutschen Volk da oben, damals noch in Bonn, sagen. Dieses DM-Stück werde ich mit einem Loch versehen und mir mit einer Kette um den Hals hängen (habe ich kleiner Faulpelz bisher noch nicht geschafft). Eine richtige Gondelfahrt haben wir weder damals noch bei späteren Besuchen gemacht. Das waren und sind wahrscheinlich auch heute noch Wucherpreise! Der Chianti-Pegel in der Flasche hat sich im Laufe der Zeit von alleine (!) bis hinter dem PACINI-Aufkleber abgesenkt.

"Wo warst du eigentlich dieses Jahr im Urlaub?" "In Italien!" "Wo genau?" "Am Po!" "Mein Gott, bist du ordinär!"


Bei einem Kurzurlaub am Rhein, genauer gesagt, ein verlängertes Wochenende, war Anja noch so klein, dass ich sie die meiste Zeit auf dem Arm tragen musste. Dort haben wir die Burgen Rheinstein und Rheinfels besichtigt. Bei der Besichtigung von der Burg Rheinstein war ich erstaunt, wie klein doch die einzelnen Räume waren. Man erklärte mir, dass so eine Behausung für viele Leute Raum haben müsse und der Platz auf den Felsen doch recht begrenzt war. Als wir an eine Rüstung vorbei kamen, hat der Führer uns die Rüstung erklärt und mir dabei den Helm aufgesetzt. Ich hatte ein sehr beengtes und beklemmendes Gefühl darin und die Aussicht nach draußen war auch nicht toll - eher sehr eingeschränkt. Gesehen habe ich aber das entsetzte Gesicht von Anja, als ich unter dem Helm verschwand.

Beeindruckt haben mich noch die Türen. Sie waren sehr hoch und breit und hatten noch eine ziemlich kleine und sehr niedrige Tür in ihrer Mitte. Die große Tür war für die Herrschaften, denen sie aufgehalten wurde, während die kleine in der Mitte für die Dienerschaft vorgesehen war, damit die immer in devoter und gebückter (!) Haltung ihrem Herren gegenüber eintraten. Beeindruckt war ich auch von der Anzahl der Kissen, die so ein Boss im Rücken hatte. Man erklärte uns, dass das so üblich war und die Herrschaften es gern hatten, fast im sitzen zu schlafen. Naja, wer`s mag, mag`s mögen. Mögen mochte ich dagegen gar nicht, wie wir an der Außenmauer eine steile Treppe runter mussten. Sie war außen an der Festungsmauer angebaut und verdammt hoch über dem Rhein mit einem relativ niedrigen Geländer versehen. Die Aussicht war gut um nicht zu sagen sehr gut und sehr weit. Davon habe ich aber nicht viel gehabt. Ich hatte dafür aber Anja auf dem Arm. Die Burg Rheinfels war nicht ganz so filigran und nobel gebaut. Sie wurde aber auch einige male gestürmt und auch erobert. Als die Sieger gerade ihren Sieg im großen Salon feierten, haben sich die Besiegten durch die unter dem Saal führenden Gänge geschlichen. Die ehemaligen Hausherren haben dabei alles was sie noch an Pulver hatten genau darunter aufgestapelt und unter Verwendung einer entsprechend langer Lunte, die Feierlichkeiten empfindlich gestört, ja regelrecht unterbrochen, mit dem Ergebnis, dass es keine Besetzer mehr gab. Dummerweise gab es danach auch keine intakte Burg mehr. Aber was soll`s, der Trümmerhaufen ist nun wieder in unseren Händen, werden sie sich wohl gesagt haben. Als wir da waren, war wenigstens der lange und sehr niedrige Tunnel wieder hergestellt. Nach einigen Metern war das Tageslicht „aufgebraucht". Der erste, unser Führer, hatte eine kleine Funzel und der Rest sollte und hat sich auch am Vordermann bzw. Vorderfrau, natürlich nur an der Schulter, festgehalten. So ging es eine gefühlte Ewigkeit im Entengang weiter. Auf der Mitte der Strecke habe ich, auch auf die Gefahr hin mit meinen Kopf anzustoßen, mich etwas erhoben und wollte nach Rückwärts gucken, ob noch etwas Resttageslicht zu sehen ist. Genau in diesem Moment knipst der Zweite hinter mir nach vorne, mir genau in die extrem weit geöffneten Pupillen.

Für den Rest meines Entenganges habe ich außer recht bunte Kreise nichts gesehen. Meine Familie hat mich als „Halbinvalide“ am anderen Ende wieder in Empfang genommen. Den Mann mit dem Fotoapparat habe ich angesprochen, meine Adresse gegeben und auch eine Kopie des Bildes erhalten. Leider ist es lange in einem unerforschten Gebiet unseres Hauses verschollen gewesen. Ich habe es, das Bild nun doch gefunden und auf der Rückseite gelesen, dass es am 11.09.1971 war!


Einen Kurzurlaub haben wir in Meran verbracht. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es etwa eine Woche war. Wir haben Unterkunft durch die Vermittlung eines Bruders von Elisabeth bei einer Familie dort gefunden. Der Bruder war bereits einige male dort gewesen. Es war eigentlich ein geruhsamer Urlaub. Meran hat ein angenehmes Klima und ist umschlossen von hohen Bergen, bis auf den Süden, der Sonne entgegen. Wir haben von dort auch einiges im Umkreis unternommen und nicht nur Spaziergänge, ein Schelm, wer jetzt Böses denkt. So sind wir auch einmal mit einer Seilbahn auf eine Alm gefahren. Obwohl es nicht besonders hoch war, war es oben schön ruhig und erholsam, bis auf einige kleine Viecher, die sich wie richtige Flugechsen benommen haben und nur auf Angriff aus waren. Das fand bei Elisabeth keine Gegenliebe und der Aufenthalt auf der Alm fand ein schnelles Ende. Besucht haben wir auch ein Schloss, ich weiß nur nicht mehr wie es hieß. Ich habe nur in Erinnerung, dass dort irgendeine Person bei lebendigem Leib eingemauert worden war. Ich glaube mich zu erinnern, dass es eine Frau war, also irgendetwas Prinzessinenartiges und muss wohl im Mittelalter, im Gegensatz zu Heute, einen Sinn gehabt haben. Und an einer sonnigen Mauerseite habe ich dann auch noch meinen ersten richtigen Skorpion gesehen. Den zweiten erst lange danach in Jordanien. Ich habe darauf verzichtet ihn zu begrüßen und ihm dazu auch noch die Hand zu reichen. Einen Ausflug möchte ich noch hervorheben. Es war ein Tagesausflug Meran nach Venedig. Es war ja gar nicht so weit weg. Da Venedig vom Wasser umschlossen war und tatsächlich auch immer noch ist, haben wir auf „dem Festland“ einen Parkplatz gefunden, wo wir das Auto abstellen konnten. Gleich am Parkplatz war eine Fährverbindung, die wir auch freudig nutzten. Die Alternative wäre schwimmen gewesen und das wollten wir nicht, zumal wir ja auch kein Badezeug dabei hatten. Wir haben dann auch sehr schnell Venedig „erobert“ und alles gesehen, was mir noch seit dem Besuch mit meinen Eltern in Erinnerung war. Als wir dann wieder zurück wollten, sind wir in der Nähe vom Dogenpalast zu der Anlegestelle gegangen und haben dem Bediensteten unser Fährticket vorgezeigt, in der Hoffnung, er zeigt uns mit welcher der Fähren wir wieder zu unserem Auto zurück kommen. Er hat es auch sofort verstanden und gemacht. Aber zu unserer großen Überraschung zeigte er nicht auf die dort liegenden Fährschiffe, sondern über unsere Köpfe hinweg nach Norden. Er sah mein erstauntes Gesicht und wiederholte den Vorgang immer noch freundlich ein weiteres mal. Dann habe ich ganz schnell begriffen, dass wir hier nicht richtig waren. Ich hatte mich täuschen lassen. Das hier war der Anleger, wo wir damals vom Lido aus angekommen sind. Jetzt mussten wir von ganz im Süden nach ganz im Norden von Venedig laufen. Wir haben es ohne nennenswerte Umwege zu machen, geschafft. Aber erst mal sind wir unterwegs abseits der Touristenströme eingekehrt und haben in einem ansprechendem Gasthaus ein wirklich wohlschmeckendes Nudelgericht zu uns genommen. Oder heißt das Pasta? Gut gestärkt sind wir dann frohen Mutes weiter in ein uns unbekanntes Gebiet einmarschiert. Irgendwann gelangten wir aus dem Schatten des Häusermeeres an das liebliche Gestade eines so vor sich dahinplätschernden Nebenarmes des mediterranen Meeres und man glaubt es kaum, fast genau an der von uns gesuchten Anlegestelle, die auch noch betriebsbereit war, also noch kein Feierabend hatte. Kurz darauf konnten wir dann auch unser Auto wohlbehalten in den Arm nehmen, dass uns dann auch ohne Umstände wieder nach Meran in unsere Urlaubsunterkunft brachte.


In Wiesbaden auf dem Sonnenberg, bin ich nur dreimal gewesen. Einmal mit meinen Eltern zum Arbeiten an der Gartenmauer, natürlich ohne meinen Bruder, der es mal wieder nicht nötig hatte und einmal mit Familie auf der Rückreise von Kikinda/Jugoslawien für eine Übernachtung. Dann nochmal mit Familie für einige Tage, nicht mal eine Woche, bis wir, ohne das wir uns vorbei benommen hatten (!), hinauskomplimentiert wurden, während noch ein anderer Verwandter aus Glückstadt da bleiben durfte. Als mein Bruder eine Freundin in Frankfurt hatte, die Nichte von unserem Nachbarn in Weihe, sollte für ihn extra sogar ein Haustürschlüssel angefertigt werden!


La Manga 2x Spanien. Beim ersten Mal. Das Bild zeigt Bianca mit ihren Schwimmflügeln im Badewannenwasserwarmem Mar Menor direkt vor Onkel Gustav Ferienhaus.

Einmal haben wir Bianca aber gesucht. Wir wussten, dass sie nicht im Wasser war, weil sie vor so viel Wasser noch Angst hatte. Wir haben sie mit Allemann gesucht. Gleich hinter dem Holztor von der Umgrenzungsmauer, hatte mein Onkel im Vorhof einen großen Eimer mit Wasser stehen. In dem haben wir immer, wenn wir über den Strand vom Wasser kamen, den Sand abgespült, um ihn nicht durchs ganze Haus zu tragen. Dort haben wir sie endlich gefunden. Ihr war zu warm geworden und sie hatte sich mit ihren Windeln in den Eimer gesetzt, so dass nur der Kopf herausguckte. Ans große Wasser wollten wir sie aber trotzdem heranbringen. Dabei habe ich sie auf den Arm genommen und bin mit ihr einige Schritte so ins Wasser gegangen, dass sie nur die paar Meter hinter mir sah. Dann habe ich mich hingekniet und sie bis zum Bauch eintauchen lassen. Das habe ich gesteigert, bis sie bis zur Brust im Wasser stehen konnte. So hat sie sich auch an das große Wasser gewöhnt, wie man auf dem Bild sehen kann. Natürlich sind wir nicht nur im Mar Menor, also gleich „hinterm Haus“ ins Wasser gegangen. Wir haben uns auch die Mühe gemacht und sind die knapp 90 Meter zur anderen Seite gegangen. Also direkt ins Mittelmeer. Weil man uns aber rechtzeitig gewarnt hatte, waren wir sehr Aufmerksam und haben dabei die meiste Zeit nur die Augen auf den Sand gerichtet. Das haben wir wegen der Ölklumpen gemacht, die zu Hauff (!) am Strand gespült wurden. Da es sich um relativ feste in Sand panierte bis zu faustgroße Gebilde handelte, kann es sich nur um Hinterlassenschaften der Großschifffahrt handeln. Also rücksichtslos entsorgte Altöle. Die Gefahr, dass wir da rein treten und den Dreck ins Haus schleppen, war uns zu groß. Wir sind deshalb nur zweimal im Mittelmeer am Strand gewesen! Wir waren zweimal in diesem Ferienhaus. Einmal mit meinen Eltern und einmal alleine. Beide male haben wir knappe 5 Wochen da unten zugebracht. Eine Woche brauchten wir schon für die An und Rückfahrt. Unser Auto war so vollgepackt, dass Anja beim ersten mal bei meinen Eltern mitfuhr. Die erste Zeit lief alles noch recht harmonisch ab, aber im Laufe der Zeit wurde mein Vater immer komischer und ungenießbarer. Auf der Rückfahrt hat er dann schon nicht mehr mit uns gesprochen. Über meine Mutter wurde abgemacht, dass wir auf der Rückfahrt in Frankreich mindestens einmal Übernachten wollen. Als ich dann in Sete in Südfrankreich, ein Rasthaus sah, bin ich abgebogen und mein Vater sofort hinterher. Wir haben dort jeder auch ein Zimmer genommen. Mein Vater hatte meiner Mutter und uns gegenüber keine Einwände gehabt. Das Zimmer war sauber und ich konnte nichts wahrnehmen, was anstößig war. Aber am nächsten morgen hat er uns nicht mehr mit dem Arsch angesehen, obwohl wir abends noch gemütlich beim Essen zusammen gegessen hatten. Er hatte aber immer noch Anja bei sich im Wagen, wobei ich allerdings am Überlegen war, sie zu uns ins Auto zu holen, auch wenn ich dafür unwichtiges Reisegepäck zurücklassen müsste. Die Rückfahrt erinnerte mich ganz stark an die Fahrt, die meine Eltern mit meinen Großeltern ins Allgäu gemacht haben. Er wollte seinen Eltern, die ja nur das Elbaueschlickdeichgebirge vor der Haustür kannten, die „große weite Welt“ zeigen. Nach dreiviertel der geplanten Woche, waren sie wieder zu Hause. Aus lauter Wut ist mein Vater die ganze Strecke, bis auf die Tankpausen, nonstop beleidigt schweigend zurückgefahren. Warum, habe ich nie erfahren. Wahrscheinlich hat er sich über eine Belanglosigkeit, vielleicht sogar über sich selbst, geärgert, hineingesteigert, den anderen die Schuld gegeben und ist dann nicht wieder aus dieser Nummer herausgekommen.

Beim zweiten Mal wollten wir im Morgengrauen von Buchholz aus aufbrechen. Das Auto war beladen und alles Weitere vorbereitet, so dass wir ohne viel Arbeit sofort losfahren konnten. Als wir im Bett lagen und uns um 12°° Uhr immer noch herum wälzten, sind wir sehr zur Überraschung unserer Kinder kurzerhand aufgestanden und losgefahren. Anstatt nachmittags sind wir bereits morgens in Mühlhausen an der französischen Grenze gewesen. Eigentlich wollten wir dort Übernachten aber dafür war es dann doch zu früh. Gleich hinter der französischen Grenze sagte Elisabeth, eigentlich müsste ich mal für kleine Mädchen und schlief dann aber auf dem Beifahrersitz wieder ein. Natürlich in ihrer geliebten Schneidersitzposition, Gurte gab es ja noch nicht. Als wir dann am frühen Abend in Spanien in Figueras vor dem Hotel anhielten, wurden wir von einer Herde spanischer Männer bestürmt, die alle auf uns einredeten. Ich habe nichts verstanden und habe nur Hotel gesagt. Ich bin reingegangen und musste feststellen, dass alles besetzt war. Darauf haben wir Figueras verlassen und Elisabeth sagte, nun wird es aber Zeit, ich muss jetzt wirklich Pinkeln! Für mich und die Kinder hatte ich unterwegs schon angehalten, was Elisabeth verschlafen hatte. Wir haben uns einen Parkplatz gesucht auf dem bereits einige Touristen rast machten, einige an der Böschung unter freiem Himmel. Wir blieben im Wagen und machten nur die Seitenfenster einen Spalt breit auf. Das hatte uns genügt. Wir haben aber mitbekommen, dass einige der Schläfer ihre Sachen packten und abfuhren. Schuld war Bianca, sie hat sehr laut geschnarcht. Auf der La Manga sind wir dann nicht nur auf meinen Onkel Gustav und Tante Antje, sondern auch auf die Sekretärin meines Onkels und deren Familie gestoßen. Als ich in Wiesbaden angerufen hatte und meine Tante mir sofort zusagte, wusste sie nicht, dass Onkel Gustav seiner Sekretärin ebenfalls zum gleichen Zeitraum zugesagt hatte. Es wurde aber so geregelt, dass wir im Haus und die Familie G. im Zelt auf dem Grundstück übernachten sollten. Außerdem sollte später, wenn Familie G. abgereist ist, auch meine Cousine mit ihrer Freundin kommen. Die beiden kamen mit dem Zug nach Murcia, wo wir sie abholen sollten und das auch getan haben. Herr G. hatte, wie seine Frau einmal sagte, die größte Diskothek Hessens geleitet und aus irgendwelchen Gründen, den Job nicht mehr ausgeübt oder ausüben können und gerade eine Ausbildung zum Diplompsychologen absolviert hatte. Beide waren jüdischer Abstammung und hatten auch Familienangehörige in den KZs verloren. Als er aber gerade davon anfangen wollte, habe ich ganz klar und deutlich gesagt, dass das nicht meine Generation war, also sich zu einer Zeit abgespielt hatte, als ich noch Kind war und ich mich für die Taten nicht verantwortlich fühle, sondern auch unter den Folgen des Krieges der damaligen Diktatur, als kleines Kind gelitten habe. Er hat etwas gezögert, geschluckt und einmal Luft geholt. Dann hat er akzeptiert, was ich gesagt hatte und wir haben uns für den Rest unseres Zusammenseins sehr gut verstanden und unterhalten. Er erzählte dabei auch, dass er auch an einem der Kriege in Israel teilgenommen hatte. Er war in einer Stellung am Meer auf halber Höhe in einem Berg verschanzt. Ich habe noch seine Worte in Erinnerung, dass Golda Meir bereit war, die Bombe zu zünden, wenn die israelischen Soldaten, die ja vom Angriff wegen deren heiliger Feiertage, völlig überrascht waren, bis zu einer bestimmten Stadt zurückgedrängt worden währen. Leider habe ich den Namen der Stadt vergessen. Die Folgen hätten auch für uns in Europa spürbar werden können, meinte er. Jahre später, genau mit 80 Jahren und 6 Monaten, habe ich zufällig das Buch „Dreifach“ gelesen (von Ken Follett). Es handelt von Geheimdiensten, der verschiedensten Nationen rund um Israel herum, als Israel massiv bedroht wurde. Es ging dabei um die Entwicklung der Bombe und darum, die Nase dabei vorn zu haben, da der Jom-kippur-Krieg im diesem Buch unmittelbar bevor stand. In dem Buch stand auch, dass die Ziele der Bomben, wie auch unser Urlaubsbekannter damals sagte, Damaskus und Kairo sein sollten, wenn Israel bis zu einer bestimmten Stadt zurückgedrängt worden wäre. Die Israelis sind ja an ihren heiligsten Feiertagen gänzlich unvorbereitet angegriffen worden. Wo war denn da deren Geheimdienst? Zum Glück ist es ja soweit nicht gekommen. Dafür hat Ken das Nichtzünden mit einer ebenso aufregenden wie anregenden Liebesgeschichte aufgefüllt. Als einmal ein Plakat auf eine Stierkampfveranstalltung hinwies, wollten alle hin und es sich ansehen. Da ich sehr gegen derartige Veranstaltungen bin, habe ich abgelehnt. Als ich den Psychologen fragte, warum er sich das grausame Gemetzel ansehen wolle, sagte er, er müsse das einmal gesehen haben, um sich eine Vorstellung davon und um sich ein Urteil darüber machen zu können. Ich habe nur gedacht: Ja Ja, diese Püschologen! Im Gegensatz zu ihm brauchte ich es mir nicht ansehen, um zu wissen, was da abgeht. Und das was abends darüber erzählt wurde, deckte sich ziemlich genau mit dem, was ich mir darunter vorgestellt habe. Für mich sind das Rituale, die ich auch im finstersten Mittelalter abgelehnt hätte. Nachdem die Familie G. abreiste, haben wir meine Cousine und ihre Freundin vom Zug in Murcia abgeholt und den Rest unseres Urlaubs mit ihnen Verbracht. Die beiden haben auch im Zelt übernachtet, wobei wir die strikte Anweisung befolgten, nicht für die beiden mit zu kochen, da das, wie mein Onkel zugab, verwöhnte Töchterchen auch mal etwas Selbstständigkeit erlernen sollte. Sein Wille geschah, amen. Da deren Interesse an uns ziemlich gering war, haben wir auch kaum etwas zusammen unternommen. Man merkte auch bei ihren Brüdern, dass doch ein gewisser Standesunterschied vorhanden war. Heute, nachdem auch deren Eltern nicht mehr leben, haben wir überhaupt keinen Kontakt mehr.

Ich hatte vor der zweiten Fahrt meinen Audi 50 gegen einen VW Derby getauscht . Das war der Audi 50 mit angehängtem Kofferraum und 10 PS mehr. Der Derby war so neu, dass ich ihn auf dieser Fahrt eingefahren habe und den ersten Ölwechsel bei 5000 Km auf der La Manga machen musste.

Auf einem unserer Ausflüge nach Murcia, wollte Elisabeth sich in einem größeren Kaufhaus ein leichtes Kleid kaufen. Gesagt, getan, rein, ausgesucht, ausgezogen und im Spiegel begutachtet. Wie man sich aber denken kann, so man die Frauen kennt, ging es dann doch nicht so schnell, wie eben beschrieben. Aber was weder Elisabeth, die Kinder noch ich ahnten war, dass allein das Ausziehen des neuen Kleides doch noch einiges länger dauern würde. Elisabeth hatte wegen der Wärme leicht transpiriert und das knapp geschnittene Kleid aus Kunststoff klebte auf ihr, wie eine zweite Haut. Sie bekam es auf Anhieb nicht über den Kopf gezogen. Daraufhin habe ich die Kinder vor der Kabine stehen lassen und bin rein. Auch mit vereinten Kräften haben wir es nicht auf Anhieb geschafft. Ich bekam das Kleid nicht zu fassen, ohne ihr dabei ins „Fell“ zu kneifen. Zwischendurch bekamen wir auch noch einen Lachanfall. Dann bin ich wieder raus, um die Kinder zu beruhigen und den Verkäuferinnen zu signalisieren, dass wir nichts Unanständiges in der Kabine machten. Als ich aber Elisabeth immer noch in der Kabine rumoren hörte, bin ich wieder rein. Dann endlich gelang es uns, mit vereinten Kräften und Schweißperlen auf der Stirn, Elisabeth von dem Kleid zu befreien. Ja und dann stand sie da, nur in Schuhen, Strümpfen und leicht verrutschtem Slip mit dem Kleid in der Hand, glücklich lächelnd und erleichtert, vor mir. Ein schöner aber leider zu kurzer Augenblick. Wir haben umgehend und möglichst diskret den Rückzug ohne das Kleid angetreten.

Obwohl es sehr warm war, haben wir auch Touren unternommen. Wir haben nicht nur gebadet und mit den hauseigenen Segelbooten und Fahrrädern gesegelt bzw. Rad gefahren. Wir waren mehrfach in Cartagena und haben uns auch Murcia, die Bezirkshauptstadt, angesehen. Nach Cartagena sind wir auch einige male über eine Nebenstraße an der Küste längs gefahren. Dabei sind wir an diversen Abraumhalden vorbeigekommen. Es wurde da ein reger Bergbau betrieben. Als der Bergbau mangels Masse darnieder lag, haben sie auch die Abraumhalden nochmal nach anderen Wertstoffen durch gebuddelt, die sie vorher nicht beachtet hatten. Dabei haben sie auch eine malerische und geschützte Bucht zu dreiviertel zugeschüttet. Die Anwohner dieser Bucht mussten ihren Wohnort verlassen. Sie lebten dort sehr paradiesisch in geräumigen Höhlen, die sie in den Berg getrieben hatten. Die Bucht hatte eine relativ kleine Einfahrt vom Mittelmeer und war umgeben von Bergen. Wirklich malerisch und geschützt. Es sah so aus, als wenn die Höhlen gerade erst verlassen worden waren. Sie waren noch nicht mal vollgeschissen, was ja so ziemlich das erste ist, was man in so einem Fall sehen kann. Einmal hatte ich in Cartagena keinen richtigen Parkplatz bekommen, dafür aber ein richtiges Ticket unter dem Scheibenwischer. Als ich einen Polizisten sah, bin ich zu ihm und habe ihm den Zettel hingehalten. Er nahm ihn mir wortlos aus der Hand und wollte ihn gerade in sein Taschenbüro verstauen. Ich habe ihm ihn wieder abgenommen. Ich wollte den Polizisten nicht in Verlegenheit bringen, falls er seine „Einnahmen“ belegen musste. Er blickte mich verdutzt an und schickte mich daraufhin zu einem prächtigen altehrwürdigem Haus, in dem die Wache untergebracht war. Drinnen war es noch schöner. In der Vorhalle habe ich mich erst mal umgesehen, wie in einem Museum, bis ein Beamter auf mich zukam, der in einer Ecke mit seinen Kollegen palaverte und Karten spielte. Ich hatte das Gefühl, dass er sich von mir gestört fühlte. Dem habe ich den Zettel in die Hand gedrückt, worauf er eine Zahl nannte. Lächerlich gering, verglichen mit unseren Falschparkgebühren. Später habe ich von einem Spanier, den wir dort kennen gelernten hatten und den wir und seine Familie öfter besucht haben, erfahren, dass wenn das Ticket eine bräunliche (?) Farbe hat, wir das Ding unbesorgt entsorgen hätten können. Bei diesen Ausflügen hatte ich Bianca eigentlich immer auf dem Arm, bis Anja merkte, dass es bequemer ist, auch getragen zu werden, als bei der für uns ungewohnten Hitze, selbst zu laufen. Da hatte ich für den Rest beide „am Hals“. Als wir einmal im Basar von Cartagena waren, wurde Elisabeth schon gleich am Eingang unruhig und wollte und hatte ihn dann auch fluchtartig mit mir und ich mit den Kindern auf dem Arm, verlassen. Ich konnte gar nicht so schnell folgen und habe erst im Auto während der Fahrt zurück zur La Manga erfahren, warum. Elisabeth hatte eine nicht mehr ganz neue Jeans für sich modifiziert. Dabei sind die Hosenbeine fast kürzer geraten, als ihr wohlgeformter verlängerter Rücken. Sie hat, im Gegensatz zu mir, das unmittelbar einsetzende Stechen der Blicke schnell und fast körperlich gespürt und sich nicht mehr wohl und wohl auch nicht mehr sicher gefühlt. Zurück im Ferienhaus habe ich mir das ganze einmal von Hinten und von Vorne ungeniert etwas genauer angesehen. Ich konnte mir danach gut vorstellen, dass dank Elisabeth`s Auftritt, zumindest einige der Ehefrauen dieser Kerlies, eine außerplanmäßige und aufregende Nacht hatten.


2 x Blanes in Spanien. Zum Campen sind wir durch F. E. v. S., dem Nachkommen eines Österreichischen Adligen, gekommen. Er und seine Frau R, durch Anheirat ebenfalls veredelt, haben Elisabeth vom Campen im Zelt vorgeschwärmt. Sie glaubte immer, dabei kriecht man auf allen Vieren auf dem Boden herum. Als sie dann auf einer Campingausstellung ein Hauszelt sah, war sie überrascht und einverstanden. Mit diesem Zelt waren wir zweimal in Blanes, also im Norden von Spanien. Auf dem ersten Bild sind wir noch am Aufbauen, während wir auf dem Bild darunter bereits gemütlich zusammen sitzen. Dabei haben wir auch andere Urlauber kennengelernt. Einer war Müllermeister bei einer ganz bekannten Senfmühle aus dem Schwarzwald. Er kam bereits sehr braungebrannt an. Aber ansonsten war er ein Angeber und Lautsprecher von der übelsten Sorte. Er hatte einen Wohnwagen und fühlte sich schon dadurch uns gegenüber als etwas Besseres. Wir haben ihn nach dem ersten Abend nicht wieder besucht, weder noch ihn zu uns eingeladen. Die gleichen Merkmale habe ich aber, wenn auch ganz leicht, bei der Dame R. E.v.S. beobachtet. Das Ganze war sowieso etwas merkwürdig. Zum Kochen auf unserem Kocher, brauchten wir einen Druckminderer. Unser passte nicht. Daraufhin sind wir beide, Friedrich Edler v. S. losgegangen und bekamen das Teil erst im übernächsten Ort. Er hat den Weg relativ klaglos überstanden. Aber geschissen hat er in seinem Zelt, wobei seine Angetraute das Resultat dann zur Toilette schleppte und dort entsorgen musste, weil er ja so schlecht zu Fuß war! Das Alles ging mich ja nichts an. Aber solche Ungereimtheiten ließen mich immer nachdenklicher werden und beim zweiten Mal sind wir dann alleine in Blanes gewesen. Wie man sehen kann, kommt Anja vom Geschirr abwaschen zurück. Aber nicht nur sie. Ich bekam eine Ansage und wurde damit auch zum Abwaschen zwangsverpflichtet. Das war aber nicht das einzige unangenehmes, was mir widerfuhr. Wir hatten keinen Kühlschrank dabei und haben unsere Lebensmittel mit Eisbrocken gekühlt, die ein fliegender Händler jeden Tag auf dem Platz von seinen Eisblöcken abhackte und verkaufte.

Dabei habe ich einmal mitbekommen, dass etwas von dem Tauwasser in die Margarine gelaufen ist. Es muss wohl nicht ausgereicht haben, das Wasser nur abzukippen. Ich bekam für die nächsten Tage einen gepflegten Durchfall und war damit so eng an den Platz gebunden, dass ich für diese Tage einen Trampelpfad zwischen dem Zelt und den Sanitäranlagen schuf und nichts mit den anderen Unternehmen konnte. Der Strand war schön, ging aber unangenehm Steil runter. Bereits nach einem Meter standen wir Erwachsenen bereits bis über dem Bauch im Wasser. Deshalb hatten die Kleinen immer Schwimmflügel an und standen ständig unter unserer Aufsicht. Außerdem war das Wasser nicht so beschaffen, wie es den Anschein hatte. Der Schein trügt ganz gewaltig! Als ich einmal mit einem Schnorchel versehen, so in etwa 20 bis 30 Meter vom Ufer entfernt herum schwamm, bemerkte ich, dass im Wasser unter mir in einem breiten Streifen, verdächtig viel Unrat von einer ganz leichten Strömung vorbei getrieben wurde. Ich wollte es genauer wissen und ging auch einige Male mit dem Schnorchel unter das Wasser. Es war ekelerregend, was ich dort sah. Es war einwandfrei Abwasser aus der ganzen Umgebung! Von dem Moment an war ich mir nicht mehr sicher, ob es das Eiswasser war, dem ich die Schuld geben konnte. Auf dem Bild oben stehe ich genau an der Kante, wo es relativ steil abwärts geht.

Übrigens, der Friedrich Edler von Schiefner, war nicht nur in seiner Freizeit in einer Band als Drummer tätig. Er war auch sonst künstlerisch begabt. So hat er auch viele Bilder erstellt. Zwei davon, in DIN A4-Format, hat er uns vermacht. Das eine Bild besteht nur aus waagerechten und senkrechten Pinselstrichen in verschiedenen aber aufeinander abgestimmten Farbtönen und Größen. Mann kann vor dem Bild sitzen oder meiner Meinung auch stehen und es auf sich wirken und sich inspirieren lassen. Es hat etwas! Das andere Bild dagegen ist Gegenständlicher. Es zeigt einen Clown in recht auffälligen Farben. Im Grundsatz ist der Kopf und nur davon handelt das Bild, von den Proportionen erhalten. Nur die Augen und der Mund heben sich deutlich ab. Dieses Bild hat seinen Platz in unserer oberen Toilette gefunden und er, der Clown, kann von dort in dem Raum an unserem Leben teilnehmen. Gleich daneben befindet sich in seiner Augenhöhe der Spiegel von der Oma Lipai aus Kikinda, den wir als Andenken mitgenommen haben. Leider fehlt dem Spiegel der Rahmen. Er hat den Transport nicht überstanden. Aber durch den Spiegel kann der Clown, wenn er sich einsam fühlt, sich sehen und Selbstgespräche führen. Das andere Bild, das mit den Strichen ist bei einer Umorientierung in den Tiefen des Hauses verschwunden. Es bedarf schon einer größeren Suchaktion um es wieder ans Tageslicht zu bringen. In dem Raum hängt links der Spiegel im 90-Gradwinkel zum Bild, wo der Clown aufgehängt ist. Der Rand von dem ovalen Spiegel ist deutlich rechts vom gespiegeltem Gesicht, während links im Bild unser Giebelfenster durch die offene WC-Tür im ovalen Spiegel zu sehen ist. Ganz rechts ist noch der linke Rand vom Bild zu sehen. Sein verständnisvolles und ermunterndes Gesicht ist jedes mal richtig aufbauend bei der mühevollen Verrichtung des Geschäfts.

Beim zweiten Mal sind wir ohne unsere Bekannten in Blanes gewesen. Dafür haben wir dort einige Spanier kennen gelernt. Als wir in dem Ort einen Plastikschrank gekauft hatten, hat uns das Ehepaar dabei geholfen, ihn zusammen zu stecken. Die beiden waren mit so einem Eifer dabei, dass sie die Umwelt um sich und um uns herum vergessen haben. Wir, meine Angetraute und ich wurden als erstes von den Beiden so „an die Wand“ gedrängt, dass wir weder an die Einzelteile noch an die Beschreibung heran kommen konnten. Dann haben die beiden auf Biegen aber wirklich mehr auf Brechen, das Teil mit mehreren Umwegen zusammen gebaut und haben beide ihr südländisches Temperament dabei voll ausgelebt! Ich hatte die Befürchtung, dass die beiden, entweder den Schrank noch bevor er aufgebaut ist, ihn in noch mehr Einzelteile zerlegen, oder aber, was ich in dem Moment für wahrscheinlicher hielt, sich die Beiden gegenseitig umbringen. Wir hatten keinen Einfluss auf das Geschehen!!! Aber es ging auch anders. An einem anderen Tag hatten wir uns verabredet, um nach Barcelona zu fahren. Natürlich mit unserem Wagen. Dabei hat er mich gekonnt über mautfreie Autobahnen geleitet. Im Hafen war der Nachbau der Santa Maria, auf die wir auch gegangen sind. Dann hat er uns den Platz mit der Säule von Columbus, glaube ich, gezeigt, bis wir zuletzt im angesagtesten Lokal von Barcelona waren. Dort sind wir durch das Lokal bis in den hinteren Teil, wo die Treppe zum Keller war, gegangen. Im Keller herrschten für uns Nordeuropäer eine angenehme Temperatur. Der Kellner kam und die Frau bestellt unter lebhafter Mithilfe ihres Mannes etwas, was wir nicht verstanden, denn wir sprachen kein Spanisch und die beiden kein einziges Wort Deutsch. Daraufhin brachte der Kellner zwei Tabletts mit Meeresfrüchten. Da war alles drauf, was man sich vorstellen oder auch nicht vorstellen kann. 90% davon hatte ich noch nie auf einem Teller gesehen. Nach einer kurzen „Schrecksekunde“ war es mir egal. Ich habe rein gehauen; bezahlen musste ich ja sowieso. Und geschmeckt hat es mir dann auch noch!

Bedingt durch das Temperament der Spanier war es bis spät in die Nacht recht laut auf dem Platz. Das hat Elisabeth als Grund dem Platzwart gegenüber genannt, warum wir einen Tag früher abreisen wollten. Dummerweise haben wir nicht bemerkt, dass eine andere Nachbarin ebenfalls beim Platzwart in seiner Bude saß, die alles mitbekam. Es war ein sehr eisiger Abschied, genauer gesagt es war gar kein Abschied, die waren zutiefst beleidigt, was ich auch verstehen kann. Wir hätten uns eben besser umsehen sollen.

Na, hattest du auf deiner Auslandstour Schwierigkeiten mit deinem neuen Sprachcomputer?“ Antwort:“Ich nicht, aber die Einheimischen!“

2. x Italien. Das Zelt und ein Schlauchboot fand in meinem kleinen Anhänger Platz. Zuerst sind wir bei Genua von der Autobahn runter ans Wasser. Ich glaube, es war die Autobahn, wo später die Brücke eingestürzt ist. Dort haben wir uns den erst besten Platz angesehen und festgestellt, er liegt ja gar nicht am Wasser. Wir hätten noch über 500 Meter laufen müssen. Das fanden wir nicht berauschend und sind weitergefahren, bis wir bei Vada auf den Campingplatz „Tree Pesce“ gestoßen sind. Auf dem Bild unten tobt Bianca gerade in dem kleinen Zelt von Anja herum. Anja wollte nicht bei uns im großen Zelt übernachten.

Dort konnten wir unser Zelt direkt am Wasser aufbauen. Als wir nach dem Mittagessen noch vor dem Zelt saßen, kam ein alter, recht klapperig aussehender VW Passat an. Auf dem Dach, wie wir kurz darauf erfuhren, ein von seinen Schülern selbstgebasteltes Segelboot und hintendran einen Wohnwagen, der seine besten Tagen ebenfalls seit langer Zeit hinter sich hatte. Das Ehepaar Rats überredete uns, ebenfalls einen Wohnwagen zu kaufen, da das doch viel angenehmer und bequemer sei. Gesagt, getan. Bei nächstbester Gelegenheit haben wir uns einen gebrauchten ‚Hobby‘ gekauft und sind damit erst mal an den Edersee gefahren. Die Kassler Berge habe ich schon gemerkt, aber sonst ging es. Aber wir wollten ja noch einmal nach Italien, wieder auf dem Platz mit den drei Fischen, wo wir das Ehepaar Rats kennengelernt hatten. Dafür haben wir uns dann einen kleineren Wohnwagen zugelegt. Über den Brenner ging es mit dem Kleinen genauso, wie mit dem Großen in den Kassler Bergen, also no Problemo. Wir haben dort, beim zweiten Mal, viel unternommen. Wir haben Pisa einmal und Volterra sowie Siena mehrfach besucht. Es war beeindruckend! Auf dem Rückweg habe ich am Gardasee, in der Nähe von Sirmione, wo wir Station gemacht haben, ein dickes Abwasserrohr direkt am Strand vor dem Campingplatz ins Wasser gehend, gesehen. Zu Anja habe ich noch ausdrücklich gesagt, sie soll auf keinen Fall in der Nähe vom Rohr baden. Wenn, dann abseits davon und nicht mit dem Kopf untertauchen. Und was sehe ich..... genau vor dem Rohr taucht sie auf! Sie hat mehr Glück gehabt, als ich damals in Blanes. Aus Gutgläubigkeit habe ich den Spaghettifressern vertraut und beim Tanken das für mein Auto ausreichende Normalbenzin genommen und sofort gemerkt, dass der Motor beim gewohnten Beschleunigen an zu klopfen fing. Ich habe den Motor sofort schonend gefahren um das Klopfen weitgehend zu vermeiden. Auf ebener Strecke ging es einigermaßen aber wir waren ja voll im Gebirge unterwegs. Nachdem der Tank noch ¾ voll war, habe ich das teuerste Benzin an der nächstbesten Tanke nachfüllen lassen. Das reichte aus, um das Klopfen einigermaßen in den Griff zu bekommen.


Kurzurlaub am Bostalsee mit unserem ersten dem „großen Wohnwagen“. Wir wollten das Campen mit Wohnwagen kennenlernen bzw. auch üben. Ein weiterer Anlass war, dass ich, wenn ich von der Arbeit kam, unsere Kinder des Öfteren mit ihren Freundinnen bei uns Monopoly spielen sah. Erst beim dritten Hinsehen bemerkte ich, dass sie sich unsere Portemonnaies mit den Resten unser „Kriegskasse“ genommen und mit echtem französischem Geld die Häuser und Straßen kauften. Und bei noch genauerem Hinsehen, stellten wir fest, dass es umgerechnet etwas über 140,- DM waren! Es waren die Reste, die wir für die Durchfahrt durch Frankreich nach Spanien eingetauscht hatten. Für die Kinder war es richtig schönes buntes Spielgeld und bevor sie auf die Idee kamen, Teile des Geldes mitzunehmen um auch zu Hause bei den Freundinnen weiter zu spielen, haben wir es unter einem Vorwand konfisziert und beschlossen, das Geld mit zum Bostalsee zu nehmen. Von dem See war es nicht weit bis zur französischen Grenze und an einem Sonntag haben wir dann „rüber gemacht“. Viele Lokalitäten hatten geschlossen, bis auf eines, in das wir normalerweise nicht hineingegangen währen, weil es uns von außen zu vornehm und zu teuer aussah. Da wir aber keine Alternative sahen, sind wir rein. Nur Bianca war mit, Anja war auf dem Platz bei einer Urlaubsbekanntschaft geblieben. Wir haben die Speisekarte sehr gut lesen können. Sie war nämlich auf Deutsch geschrieben und wir bestellten uns zweimal Ente. Bianca bekam nur einen Teller und von uns, überwiegend von Elisabeth, was ab. Bei dem Getränk habe ich mich vom Ober beraten lassen. Er empfahl uns einen Rotwein aus der Gegend. Erst gab es eine Vorspeise, für den mir der Teller verschwenderisch groß erschien. Der nächste Gang glich von der Menge her gesehen, dem ersten aufs Haar und ich habe mich an Brötchen und Butter gütlich getan. Dann kam noch ein Teller mit ähnlich großer Fracht und auch das letzte Brötchen musste dran glauben, wobei ich frei nach Asterix dachte, „die Römer, die spinnen“, Nein, ich hatte mich innerlich auch darauf eingestellt und mir eingeredet, satt zu sein und glaubte mich verlesen zu haben. Und dann kam die halbe Ente!! Da habe ich, wegen der Größe, doof aus der Wäsche geguckt und hatte Mühe, sie auch noch zu bewältigen. Als dann noch der Wagen mit dem Käse kam, war ich am Ende meines Fassungsvermögens! Der Geschmack, die Qualität und die liebevoll angerichteten Teller waren wirklich göttlich!!! Wir haben nie wieder so gut gegessen - vorher auch nicht! Die Rechnung überschritt unseren Vorrat an französischem Geld um über 20,- DM. Am nächsten Tag gab es im Wohnwagen wieder Spaghetti.
Da wir auch unsere Fahrräder mit hatten, bin ich einmal alleine um den Teich, den Stausee, herum geradelt. Es war warm und ich hatte nur eine Hose und Unterhemd an. Unterwegs wunderte ich mich, dass mich die Fußgänger und von denen besonders die Frauen aufmerksam ansahen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, da ich immer geglaubt habe, eine „Adonis-Figur“ zu haben. Als ich dann aber auf dem Campingplatz um unseren Wohnwagen herum kam und meine Frau mich kommen sah, hat sie hemmungslos und so laut wie sie konnte, gelacht. Ich hatte immer noch keine Ahnung warum. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder reden konnte. Der Grund war, dass ich eine leichte Hose anhatte. Dadurch wurden nicht nur meine Klöten vom Sattel so emporgehoben, dass sich alles abdrückte und enorm groß aussah. Nachdem meine Frau mich darauf aufmerksam gemacht hatte, konnte ich auch nachvollziehen, warum ich bei der Damenwelt einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Auf dem Stausee gab es auch einen Tretbootsverleih. Natürlich haben wir es wahrgenommen. Beim 3. Mal, wo wir treten wollten, war die Anlage gesperrt, es herrschte wirklich nur ein leichter (!) Windhauch und das Wasser kräuselte sich ein wenig. Bei uns auf der Elbe hätte keiner ein Wort darüber verloren.

2x Edersee. Erst Ostern und dann Pfingsten hinterher, wobei wir den Wohnwagen nach Absprache mit dem Platzwart in der Zeit dort stehen ließen. Der Edersee ist auch ein Stausee und sehr idyllisch gelegen. Gegenüber vom Platz hatte eine Kormorankolonie ihre Nester in den Bäumen. Es war sehr interessant, die Vögel zu beobachten. Mal abgesehen davon, dass die Bäume dieser Kolonie auffallend weiß waren, war es dort sehr grün und die Landschaft sehr schön. Ebenso interessant war die Burg Waldeck, die oberhalb des Sees lag. Natürlich haben wir sie besichtigt. Bei unseren Ausfahrten in die nähere Umgebung und beim Einkaufen, ist uns aufgefallen, dass dort der Einkauf sehr viel günstiger war, als bei uns in Buchholz, einem Teil des Speckgürtels von Hamburg. Den Eingang vom Campingplatz kenne ich unter „tausenden“ wieder heraus, weil durch ein Missverständnis, der Platzwart mir die rechte Schranke auf meinen Wagen gelegt hatte, als ich gerade hinter einem anderen Wagen direkt hinterher durchfahren wollte.

5 + X-mal Kikinda. Irgendwann zu Zeiten des Mazdas 626 Diesel, haben wir, meine Angetraute und ich, uns über ihre Großmutter unterhalten. Wir wussten wohl, dass sie in Jugoslawien wohnte, aber ob sie noch wohnt, wussten wir nicht. Daraufhin habe ich einen Herrn B. im Außenministerium, damals in Bonn, danach gefragt. Der war sehr rege und hat seinen Amtskollegen im fernen Jugoslawien befragt. So kamen wir an die Adresse von der Oma. Wir haben sie nach einer kurzen Ankündigung mitsamt unseren Kindern besucht. Auf den jugoslawischen Straßen haben wir Schlaglöcher gesehen, die waren länger als unsere und als unser Auto!!! Entsprechen war dann auch unsere Durchschnittsgeschwindigkeit. In Kikinda haben wir näheres über die Familienverhältnisse erfahren. Zurück in D, habe ich den Herrn B. wieder kontaktiert. Wir hatten erfahren, dass Elisabeths Großvater von Kikinda nach Timisoara, damals noch zu Jugoslawien gehörend, heute Rumänien, gezogen ist. Herr B. kam auch diesen, meinen Wunsch nach, konnte aber nichts ausrichten, weil der Großvater verstorben war und keine Familie unter seinem Namen hinterlassen hatte. Wir haben noch einige male hin und hergeschrieben, bis ich ihn zuletzt um die Adresse des Beerdigungsunternehmens in Timisoara gebeten hatte. Und der hatte was ich wollte – die Adresse, nicht die vom Friedhof. Bei einem voran gegangenen Besuch vor Ort haben wir sogar einmal vor dem Haus gestanden ohne es zu wissen. Auch der sehr gut deutsch sprechende Pastor konnte uns damals nicht weiterhelfen. Er hatte den Namen vom Opa in seinen Büchern gefunden, wusste aber nichts von einer Familie, da er dort in wilder Ehe lebte. Da wir nun aber Namen und Adresse hatten, haben wir erfahren, dass die Tochter mit ihrer Familie wieder nach Deutschland zurückgezogen war. Also wieder den Herr B. kontaktiert, der dann auch die Adresse in Deutschland in Stuttgart in Erfahrung gebracht hat. Leider ist, nachdem wir uns gegenseitig besucht hatten, der Kontakt abgebrochen. Insgesamt hat mein Schriftverkehr mit dem Herrn B. vom Auswärtigem Amt an die zwei Jahre gedauert.
Wir sind dreimal in Timisoara gewesen. Einmal alleine, dann mit Jenji, der Frau von Midju, die das Haus übernommen hatten und einmal mit Mischa, der durch den Krieg nach Deutschland verschlagen wurde und eine Zeit lang dort blieb und sogar die Tochter eines Bürgermeisters vorübergehend heiratete. Bei dem haben wir auch mal gewohnt, als die Oma mit uns zickte.
Als Elisabeth und ich alleine in Timisoara waren, gab es einen langen Stau am Anfang der Stadt. Wir ließen das Auto stehen und gingen zu Fuß in Richtung Stadtmitte. Es gab immer mehr Fußgänger, die am Straßenrand stehen blieben und auf etwas zu Warten schienen. Und dann sahen wir es. Es war ein militärischer Aufmarsch einer Betriebskampfgruppe. Vorneweg die verdienten Betriebshelden mit ihren gut geölten Kalaschnikows, dahinter die Fernmelder und so weiter und so weiter. Auch die Frauen trugen ihr Sanitätswerkzeug mit dem gleichen ernst, wie die Herren der sozialistischen Schöpfung. Ich war empört und machte meinem Unmut Luft, indem ich nicht gerade leise zu Elisabeth sagte:“Uns werfen diese verlogenen Arschlöcher Kriegstreiberei vor und selbst haben sie hier den kleinsten Lehrling und junge Frauen unter Waffen“. Weiter zu Meckern kam ich nicht. Ich hatte den Ellenbogen meiner Gattin in den Rippen. Selbst wenn ich weiter reden wollte, es ging nicht. Ich hatte keine Luft mehr und das war auch gut so. Es war nämlich lange vor der Entspannung und Grenzöffnung, also etwa um 1980 und sehr viele der Anwesenden konnten, wie wir später erfuhren, sehr gut deutsch verstehen und auch sprechen! Und Spione und Spitzel gab es nicht nur in der DDR. Bei der Einreise in Rumänien mussten wir an der Grenze zwangsläufig Geld in Landeswährung eintauschen. Am Schalter sagte man uns sehr lustlos und desinteressiert, dass wir den Zettel unserer Regierung vorzeigen sollten, auf dem vermerkt war, wie viel Geld wir umtauschen durften. Ich habe die Frau am Schalter verständnislos angesehen und bemerkt, wie bei ihr ein ganzer Kronleuchter anging als ich einen 100 DM-Schein auf den Tresen legte. Von da an ging alles viel schneller und freundlicher und auch ihre Kollegen wollten sehen, wer sich da in ihr Land verirrt hatte. Als wir beim zweiten Mal, mit Jenji, einreisten, herrschte ein längerer Stau an der Grenze. Es dauerte und dauerte. Irgendwann bin ich ausgestiegen und nach „Vorne“ gegangen. Ich wollte es mir einmal näher betrachten. Und wie ich da so mit den Händen in der Tasche herumstehe und gucke, schrie mich eine dieser Flintenweiber in einem Ton an, der eine Höflichkeit sehr vermissen ließ. Ich habe sofort den Rückzug angetreten um nicht auch noch verhaftet zu werden. Man kann ja nie wissen, was in deren Köpfen so vor sich geht. Was sie geschrien hatte, habe ich sowieso nicht verstanden und nachfragen wollte ich nicht. Das hätte sie falsch verstehen können.
Ich wollte bei unseren vielen Reisen nach Jugoslawien, also in die Woiwodina, auf „Nummer Sicher“ gehen und habe, falls uns unsere Unterlagen mal abhanden kommen, unsere Pässe kopiert und unter die Fußmatte vom Auto gelegt. ..... und es kam, was kommen musste. Als wir ein anderes mal in Rumänien waren und ich an der Grenze wegen der langen Wartezeit ausgestiegen war, um Devisen zu tauschen, hat Elisabeth den Wagen durch die Kontrolle gefahren. Als ich auf rumänischem Gebiet wieder ins Auto stieg, sagte Elisabeth mir, dass die Kopien gefunden wurden aber der Grenzer nichts weiter gesagt hat. Irgendwie war ich aber doch erleichtert. Bei der Ausreise gab es wieder einen Stau. Dabei hatte ich reichlich Gelegenheit, mir die Grenzanlage und die Umgebung anzusehen. Dabei fielen mir einige „Westautos“ auf einem Parkplatz auf. Auf meine Frage, wem die gehören und wie die hier herkommen, antwortete Jenji, dass die verhaftet worden sind, weil bei denen etwas unklar war. Mein Gedanke war, dass die sich hoffentlich nicht an meiner Nase stören könnten. Einer der Grenzer wollte auch meinen Kofferraum sehen. Er war fast leer. Der Grenzer sah eine kleine flexible Leselampe, die man in den Zigarrenanzünder stecken konnte, um unterwegs die Straßenkarte, unsere damalige Navigationshilfe, lesen zu können. Er kannte es nicht und besah es sich genauer. Kein Problem, wir konnten weiter fahren. Zu Hause sagte Midju, dass die Grenzer gerne mal solche Kleinigkeiten ohne zu fragen, einstecken. Das wollte ich genauer wissen und bin raus um nachzusehen. Die Lampe war noch da und liegt heute noch in meiner Garage. Bei einer unserer ersten Einreise nach Jugoslawien wurden wir von einem jungen Grenzer gefragt, ob wir Zigaretten hätten. Wir hatten wirklich keine und etwas Kleingeld hatte ich auch nicht greifbar. Er hat es klaglos akzeptiert. Bei der Einreise danach, wurden wir bereits nach Musikkassetten gefragt. Hatten wir aber leider auch nicht und als wir mit der Prozedur gerade fertig zu sein glaubten und ich aufs „Gas“ ging, sah ich aus den Augenwinkeln einen Grenzer ganz gemütlich auf einem Stuhl sitzen, der mich aufmerksam betrachtete. Auf die Bremse und die Seitenscheibe runter kurbeln war eins. Ich weiß immer noch nicht, warum er da saß. Die Papiere hatten wir doch schon bei seinen Kollegen vorgezeigt. Er stand mit einem leichten Lächeln auf und verlangte meine grüne Versicherungskarte. Diese Karte hatte ich mir zu Hause zum Glück noch einmal genau angesehen und bemerkt, dass sie bereits abgelaufen war. Da wir zu dem Zeitpunkt noch eine Schreibmaschine hatten, habe ich die Karte ganz genau eingespannt und noch genauer ausgerichtet und die Endjahreszahl mehrfach über getippt. Eine neue zu beantragen, hätten wir zeitlich bis zu unserer Abreise nicht geschafft. Ich bin fast sicher, er hat es sich genau so gedacht, wie ich es gemacht habe. Wir durften trotzdem Passieren. Und noch etwas hat mir geholfen, als ich etwas angemüdet von einem Bundesland Jugoslawiens in das nächste fuhr und nicht so flott war, wie ein Einheimischer, der mich ungeduldig überholte. Wir wurden beide angehalten. Er, der Überhohler, wurde streng verwarnt und ich nach etwas gefragt, was ich nicht verstand. Ich habe nur zu meiner Göttlichen gesagt, gib mir mal den Brief von deiner Oma. Bei der Anschrift habe ich auf mich getippt und bei dem Absender habe ich mit dem Finger in Richtung unseres Reisezieles gezeigt. Das war alles. Auf der Rückfahrt haben wir dann auch noch einen Blitzer gesehen. Der stand aber so auffällig unauffällig am Wegesrand, dass selbst ich noch reagieren konnte. Einmal waren wir über Ostern in Kikinda. Aufgefallen war mir, dass alle Bekannten die Ostereier mit Zwiebelschalen färbten. Die Einheitsfarbe war dadurch braun! Ich nehme an, aus Kostengründen. Dann ging mir meine langen Hosen kaputt. Da der Bekannte, an dem die Großmutter das Haus übergeben hatte und bei dem wir „für immer wohnen“ konnten, zu der Zeit in einem Klamottenladen als Verkäufer gearbeitet hat, sind wir natürlich in diesen Laden gegangen und haben dort eine Jeanshose erstanden. Bei der ersten war gleich eine Naht nicht vernäht. Dann hätte ich auch gleich meine behalten können. Die zweite war soweit in Ordnung aber als es dann anfing zu regnen, war ich der einzige in weitem Umkreis, der blaue Eier hatte. Das sprach sich sehr schnell herum.

Die vier Bilder sind bei der Oma von Midju, der in dem blauen T-Shirt und heller Hose, oder bei seiner Schwester in einem Nachbardorf aufgenommen worden. Ich glaube der Ort heißt Ruskoselo und liegt fast an der Grenze zu Rumänien. Zum Brennen wird die Glocke, die mit dem Rohr zum Kühler, mit eingeweichtem Weißbrot abgedichtet, damit ja nichts von dem wertvollem Alkoholdampf abhanden kommt. Dieser Vorgang des Abdichtens muss für jede Füllung, die gebrannt werden soll, wiederholt werden. Zu dem "Pflaumenbaggermatsch", der natürlich ausgegoren sein muss, wird ein Apfel gegeben. Das verfeinert den Geschmack. Der Apfel, ebenso wie die Pflaumen, haben einen sonnenausgereiften Geschmack, wie wir ihn hier bei uns nicht kennen. Wenn man mit einem Spaten in dem Baggermatsch stochert, kann man ganz deutlich das Knistern des entweichenden Gases, das bei dem Vorgang neben dem Alkohol anfällt, hören. Das hat mir einmal Mischa, nicht Midju, auf einem Hof in Kikinda gezeigt, wo der Prozess noch nicht ganz abgeschlossen war. Rechts im Bild ist der Kühler zu dem von links unten der Wasserschlauch hinaufgeht. Auf dem nächsten Bild tropft bereits das kostbare Nass. Es fließt in ein Glas, das vorsichtshalber in einem Topf steht, falls das Glas einmal kaputtgeht oder umkippt. Auf dem nächsten Bild wird der Alkoholgehalt gemessen. Der Anfangsgehalt liegt bei ca. 80 % und geht bis fast auf etwa 20% zurück. Das ganze wird in einem Behälter gesammelt und umgerührt. Bei einem Durchschnittsgehalt von deutlich über 50 % wird aber abgebrochen!!! Es wurde bei diesen Leuten immer darauf geachtet, dass der Vorbrand, bei dem die leicht verdampfenden Stoffe entstehen, weggekippt wird! Desgleichen mit dem Nachbrand, wo die schwer verdampfenden schädlichen Stoffe anfallen. Dann kommt dieser Mittelbrand noch einmal in den Verdampfer, wo dann wieder nur der Mittelbrand gesammelt wird. Der ist dann so rein, dass man ihn ohne Bedenken trinken kann, was wir dann auch getan haben. Übrigens, die Korbflasche neben dem Plastikbehälter auf dem Bild rechts, ist meine. Die Flasche haben wir nach langem Suchen in einem Laden gefunden und gekauft. Leider hatten die keinen Korken. Also weiter gesucht, bis wir einen Laden gefunden hatten, der zufällig einen (1!) Korken hatte.

Denn mit offener Flasche am Zoll vorbeifahren, kann ins Auge gehen bzw. dem Zoll in die Nase. Einmal hatte ich Glück, als ich mit ichweißnichtwieviel Flaschen nach Hause gefahren bin. Es waren ungefähr 7, aber eher noch mehr. Bei einer hatte ich Pech. Das war ein Marillenbrand und entsprechend begehrt. Die Flasche habe hinter dem Reserverad versteckt, wo sie mit dem Flaschenhals nach unten sich verklemmte und durch den undichten Verschluss auslief. Zum Glück, nachdem wir den Zoll passiert hatten.

Zu unseren Besuchen, hatte Midju, immer einen 10 Liter Kanister besorgt. Er mochte auch gerne einen trinken und nicht nur einen, .... ich aber auch. Vor dem Frühstück einen zum Aufmuntern. Gleich nach dem Frühstück zwei für die Verdauung. Zwischen Frühstück und Mittag zwei bis drei aus Geselligkeit. Nach dem Mittagessen ebenfalls zwei für die Verdauung. Über den Nachmittag verteilt waren es auch so drei bis vier, je nach Laune. Nach dem Abendessen waren es auch zwei bis drei. Und dann waren da noch die langen Abende. Es war über den Tag verteilt gerade soviel, dass keiner zu viel hatte aber gut in Stimmung war. Wenn ich fahren musste, war das natürlich Tabu.

Die Frau von Midju hatte auf dem Küchentisch ganz normal eine Tischdecke liegen und damit die nicht schmutzig wird, kam darauf eine Glasplatte. Die wurde immer ordentlich abgewischt und die Tischdecke blieb geschont. Das fanden wir recht praktisch und haben es in unserer kleinen Küche in Buchholz ebenso gemacht. Im Laufe der Zeit stellte ich aber fest, dass bei uns auf der Glasplatte, die ja die Tischdecke darunter schützen sollte, noch eine Tischdecke und auch noch Sets drauf kamen, die die Tischdecke wiederum schützen sollte. Dazu fiel mir dann nichts mehr ein.

Auf den Fotos unten ist der Halbbruder von meinem Schwiegervater zu sehen. Er war Maler und hat auch schöne

Verzierungen an die Wand gebracht. Auch in dem Hotel, wo wir oft zum Essen gegangen sind, waren noch Reste davon zu sehen. Zu dem Zeitpunkt, wo wir ihn kennen gelernt hatten, war er aber bereits Rentner und hielt sich bei gutem Wetter mit seinen Kerlies meistens im alten Schwimmbad unter der Zuschauertribüne auf, wo sie, wie ich annehme einige Apparative zu sich nahmen. Wenn, dann haben sie es aber nie in unserer Anwesenheit getan. Gewohnt hat er in einem Hinterhof mitten im Zentrum in einem kleinen angebauten Raum, der im Winter sehr kalt gewesen sein muss. Im Raum war aber alles enthalte, was so sein musste, einschließlich eines nur notdürftig abgedeckten Eimers. Und hin und wieder kam auch mal eine Zigeunerin, die ihm ihre Dienste für „billiges Geld“ anbot, wie uns die Vermieterin erzählte. Die Zigeuner dort wohnten, genauer gesagt hausten, am Rande der Stadt. Ein richtig kleines selbstgeschaffenes Ghetto. Mit Arbeit hielten sie es nicht so. Sie klapperten aber die Mülleimer, wie ich selbst gesehen habe, ab und fanden immer etwas Essbares, und wenn es auch nur eine angebissene Scheibe Brot war. Zigeuner diesen Schlages, die aus dem Kosovo zu uns gekommen sind, haben, nach eigenem Bekunden, dort große Häuser gehabt, bevor sie „fliehen“ mussten. Elisabeth, die Jahre später mehrfach dort aber in einem anderen Ort, bei einer Freundin alleine zu Besuch war, wurde das winzige Zimmer in einem Haus gezeigt, wo diese Lügner wirklich gehaust haben. Von Eigentum keine Spur!

Die Vermieterin von Peter, so hieß der Onkel, hat uns kopfschüttelnd und ungläubig erzählt, dass sie es nicht verstehen kann, dass unsere Regierung solche Leute überhaupt ins Land lässt. "Das kostet euch doch so viel Geld", hat sie, mit ihren 70 Jahre damals 1980 bereits zu uns gesagt.

Ich kann mich erinnern, dass der Sozialetat mal bei 16 Milliarden DM lag. Heute bei 160 Milliarden Euro! Da ist es doch verständlich, dass bei uns Rentnern, die die BRD aus den Trümmern aufgebaut haben, gespart werden muss und nicht bei den Beamten und Politikern. Ich habe auch noch in Erinnerung, dass meine Eltern mit Bekannten darüber gesprochen haben, dass zum Beispiel, wenn die KFZ-Steuer nur für den Straßenverkehr ausgegeben werden würde, wir GOLDENE Kantsteine hätten haben müssten! Aber das nur am Rande.

Gewarnt hat er, der Onkel, uns immer vor einem Besuch einer bestimmten Wirtschaft. Mit Erfolg ..... bis auf einmal. Da haben wir uns ein Herz gefasst und sind in einem vom Onkel unbeobachteten Moment reingegangen und haben eine Fischsuppe bestellt. Wir waren bei weitem nicht die einzigen Gäste. Die Suppe war wirklich hervorragend bis vorzüglich!!! Abstoßend waren nur die Sanitäranlagen - diese dreckigen Löcher im Fußboden und die Essgewohnheiten der einheimischen Gäste, die ihre abgelutschten Gräten direkt aus dem Mund auf das Tischtuch fallen ließen.

Einmal bekamen wir einen „Brandbrief“, in dem er, der Onkel Peter, sein Problem schilderte. Er bräuchte unbedingt eine neue Brille. Mit der alten könne er nichts mehr sehen. Ich habe daraufhin bei uns in der Hauptabteilung um abgelegte Brillen gebeten. Es war mehr als ein Schuhkarton voll und wirklich teure Exemplare darunter. Ich habe aber auf meine Aktion keine Reaktion bekommen. Es muss wohl doch nicht so ganz in seinem Sinne gewesen sein! Ich bin sicher, er wollte Scheine sehen.

Kurz vor einem Besuch in Kikinda, bekamen wir einen Anruf, dass es der Oma nicht gut ginge. Genauer, man sagte, sie würde in den nächsten Tagen sterben können und wir sollten uns beeilen, um sie noch einmal zu sehen. Als wir ankamen, lag sie bereits sehr schwer. Sie sagte uns aber noch, dass sie mit Midju, an dem sie das Haus übertragen hatte, eine mündliche Verabredung getroffen hatte, dass wir jederzeit auf Ewig kommen und in dem Haus bei ihm wohnen könnten. Natürlich hat er zugesagt, was sollte er auch anderes machen. In der kommenden Nacht starb sie dann auch. Ich glaubte sie noch gehört zu haben, wie sie nach mir rief. Unterschwellig hatte ich ein ungutes Gefühl, dass da einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen sein muss. Midjus Schwiegermutter hat uns in ihren letzten Stunden, so habe ich das Gefühl gehabt, von ihr ein wenig ferngehalten. Vielleicht wollte sie uns noch etwas mitteilen, was wir nach dem Willen von Margret, die übrigens sehr gut deutsch sprach, nicht wissen sollten. Ich habe mich auch nicht weiter um die Wahrheit sprich Hintergründe gekümmert. Selbst wenn das Haus zu Unrecht an Midju übergeben worden ist, ich hätte es nicht ändern wollen, da ich ja bereits eine „Ruine“ in Buchholz an der Backe hatte. Ein zweites Haus und dann noch vor dem Zerfall Jugoslawiens, hätte ich nicht bewältigen können. Andere Bekannte in Kikinda, hatten uns allen Ernstes geraten, einen Anwalt zu beauftragen. Sie waren wirklich der Meinung, nicht nur die Hausübergabe, sondern auch der Tod der Oma ist milde gesagt, etwas dubios und scheint nach deren Meinung nicht mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Margret hat nämlich nicht nur Elisabeths Oma zu Tode gepflegt, sonder auch noch andere alte Hausbesitzer/Besitzerinnen, das letzte Geleit gegeben. Ob sie dabei nachgeholfen hat, die Restzeit der alten Menschen etwas abzukürzen, liegt fast auf der Hand, wenn ich bedenke, mit welcher recht kräftiger und lauter Stimme sie gerufen hat und eine Stunde später hat sie nichts mehr gesagt. Noch in der Nacht hat Midju aus dem Nachbarort mit seinem Auto einen Sarg geholt. Dabei musste er beide hinteren Türen auflassen, wo die Enden des Sarges rechts und links herausragten. Die Oma wurde am nächsten Tag zum Friedhof gebracht und dort Aufgebahrt. Dabei haben alle Bekannten den ganzen Tag „Wache“ geschoben, ob nicht doch noch ein Lebenszeichen zu erkennen war. Die Beerdigungen in diesen Ländern müssen wegen der Wärme, sehr kurzfristig vonstatten gehen. Wir sind nur noch einmal dort gewesen. Danach kam ein Brief mit dem Inhalt, dass wir nicht mehr kommen können. Punkt aus vorbei. Dieser Rausschmiss bekräftigte nur noch die oben genannten Zweifel; ändert aber nichts an meiner Einstellung. Soll er damit und mit seinem Gewissen ins Reine kommen.


Zwischendurch haben wir auch mal an einer einwöchigen Busfahrt nach Prag teilgenommen. Der Bus war nicht mehr ganz der Neueste und die Sitze waren teilweise auch schon etwas sehr durchgesessen. Da hatten wir uns aber schnell mit Abgefunden. An diesem Betonkopf sind wir in Carl Marx-Stadt, bzw. Chemnitz auch vorbei gekommen. Er war auf der Hinfahrt auf unserer linken Seite zu sehen.

Das Hotel war eher ein schlichtes Hochhaus, wo vom Treppenhaus mehrere Türen abgingen. Hinter jeder Tür war ein kleiner Flur, von dem wiederum drei Türen abzweigten. Die rechte Tür war für uns vorgesehen, die mittlere war das Badezimmer und hinter der linken Tür befand sich die Unterkunft für andere Besucher. Zum Glück waren diese Räume nicht bewohnt und blieben es auch für die Dauer unseres Aufenthalts. Ein Glück, so hatten wir unsere Ruhe! Die Aussicht vom Balkon war gut, da wir im Hotel auf halber Höhe wohnten und das Hotel auch noch auf einer kleinen Anhöhe lag. Gleich am ersten Abend haben wir uns auf einige Biere an der Bar getroffen. Es, das Tschechische Bier, war ein Hochgenuss! In den nächsten Tage haben wir mit Alle man Prag unsicher gemacht. Will sagen, wir haben alles sehenswerte, wie unter Anderem den Wenzelsplatz,

die Karlsbrücke

und das Rathaus, mit der wirklich einmaligen Uhr, mit ihren vielen Sonderfunktionen gesehen.

Damit, so sagte man uns, der Erbauer dieser Uhr für andere Auftragsgeber anderweitig nicht noch einmal eine nachbauen konnte, hat man ihm kurzerhand das Augenlicht genommen. Das fand ich schon mal empörend und undankbar! Gesehen haben wir auch den „singenden“ Brunnen und das Fenster aus dem mal einer rausgeschmissen wurde. Er soll aber weich gefallen sein, da zufällig gerade in diesem Moment ein mit Heu beladener Pferdewagen vorbeigefahren kam, (oder extra hingestellt wurde?). So ein Zufall aber auch. Auch das Haus eines der bekanntesten Bewohner der Stadt, der jüdische Schriftsteller Franz Kafka, wurde uns gezeigt. Es befindet sich zusammen mit anderen Häusern auf der Stadtmauer und trug dazu bei, bei eventuellen Angriffen, die Stadt zu verteidigen. Einmal haben wir, eine kleine Gruppe von uns, uns im dunkeln verlaufen. Tapfer wie wir waren, haben wir auf einem Busparkplatz bei einem zufällig noch anwesenden Busfahrer uns nach dem Weg erkundigt, in der Hoffnung, er fährt uns mal eben dahin. Hat er aber nicht. Er hat uns aber mit einer weit ausladenden geschwenkten Armbewegung das Hotel und den Weg dorthin gezeigt. Es war noch ein langer Weg und immer Bergan! Wir haben durch unsere beiden Fahrer wirklich viel gesehen und erfahren. Auch wurde uns von einem einheimischen Unternehmen eine Tagesfahrt nach Theresienstadt angeboten. Natürlich wollten wir das auch sehen und haben daran teilgenommen. Man hat uns alles gezeigt und ausführlich erklärt, dass das ein Vorzeigeghetto gewesen sein sein sollte und auch nur als ein Durchgangslager diente. Es war trotzdem sehr deprimierend anzusehen, was man diesen Leuten alleine hier schon angetan hat! Anschließend hat man uns noch in einen Vorführraum gebracht, in dem uns ein Endlosfilm aus der damaligen Zeit mit dem Umgang der am verhungernden Insassen gezeigt wurde. Noch unter dem Eindruck dieses Filmes haben wir den Raum verlassen, wobei wir draußen von Essensgerüchen einer Gaststätte empfangen wurden, die extra für Besucher wie uns, nachträglich eingerichtet wurde. Keiner von uns hatte Appetit und hat das Angebot wahrgenommen! Die Fahrt nach Prag war trotzdem oder gerade deshalb sehr informativ und wirklich eine Bereicherung.

Und so hätten wir ihn auf der Rückfahrt gesehen, wenn wir am Tag daran vorbei gefahren wären.

Aber Nachträglich fällt mir noch ein, dass Prag auch als Goldene Stadt bezeichnet wird. Da ist schon etwas dran, aber trotzdem, dann kennt derjenige St. Petersburg noch nicht, wo wir zweimal waren.

(Erich zum 75ten DDR-Geburtstag: „Die Parade ist wieder sehr schön!“ „Aber Erich , das ist der normale Berufsverkehr hier im Asyl!“)


St. Petersburg die 1 und 2. Vor unserem 25ten Hochzeitstag waren wir in Sachen Russlandhilfe sehr aktiv. Wir haben etliche Pakete an zwei Familien geschickt, die Elisabeth über die Hamburger Risslandhilfe und durch ein Inserat in einer Zeitschrift kennen gelernt hatte. Etwa 8 Monate vor unserem 25ten, hatte Elisabeth aufgrund einer Äußerung von mir, angefangen auf diesen Tag hin von ihrem Haushaltsgeld etwas zur Seite zu legen und bekam für eine angemessene Feier in dieser Zeit auch gute 7.000,- DM zusammen. Da wir für unseren Hausrat bereits alles hatten und darunter noch unbenutzte Dinge von unserer grünen, also vor 25 Jahren gewesene Hochzeit darunter waren, haben wir uns Geld für eine Urlaubsreise nach St. Petersburg gewünscht. Die Reise hatten wir schon im Voraus gebucht. Der Abreisetermin war ein paar Stunden nach Beendigung unserer Feier. An Schlaf haben wir überhaupt nicht gedacht. Unsere Nachbarn sahen es genau so und haben unsere Haustür entsprechen blockiert. Es dauerte einige Zeit bis wir drinnen waren und noch für einen kurzen Augenblick die Beine hoch legen konnten. Übrigens war dies nach über 25 Jahren Arbeit im Flugzeugbau, mein erster Flug. Die wackelige Landung in St. Petersburg ging mir ganz schön auf den Sack! Natürlich wollte ich auch die "Aurora" sehen. Das haben wir gleich nach unserer Ankunft erledigt. Dazu ist der Fahrer, mit dem uns Svetlana vom Flughafen abholte, den kleinen Umweg gefahren. Sein Auto wäre bei uns durch keinen TÜV gekommen. Als wir uns die Sicherheitsgurte anlegen wollten, sagte man uns, wir sollen sie uns nur über die Schultern legen. Die Schlösser waren bereits längst abgerostet. Am Hafen angekommen, haben wir ganz vorsichtig den Gurt von der Schulter genommen und sind ausgestiegen. Es war schon ein erhabener Augenblick so vor diesem geschichtsträchtigem Panzerkreuzer zu stehen. Besonders die Bugkanone hatte sich mir eingeprägt, von der nur ein einziger Schuss genügte um die ganzen Wirren auszulösen!

Von dort ging es für uns dann direkt ins Hotel und Svetlana wurde direkt nach Hause gebracht.

Die erste Begegnung am nächsten Tag mit Svetlana, übrigens eine Deutschlehrerin, dauerte nicht lange. Die Aufregung für sie war so groß, dass sie am Nevskiprospekt einen Kreislaufkollaps bekam. Ich habe daraufhin ein Taxi heran gewinkt, das Svetlana nach Hause gebracht hat. Dabei muss ich mich mit den Rubel vertan haben, da der Fahrer sofort und ohne zu murren und ohne Nachforderung zu stellen, los fuhr. Nach späteren Recherchen, hat er von mir soviel Geld bekommen, dass er sie nicht nur bis zur Haustür bringen müsste, nein, er hätte sie sogar die Treppen herauf tragen, ausziehen, ins Bett bringen und eine Nachtwache halten müssen. Anschließend sind wir alleine den Nevskiprospekt nach rechts runter gegangen, bis wir an eine Ecke kamen, wo wir wieder nach Rechts abbogen. Uns bot sich ein grandioser Anblick. Ein großer Platz, der von der Eremitage begrenzt wurde. Auf dem Platz sahen wir die Siegessäule, hergestellt aus Granit. Wie Svetlana später erzählte, haben die Leute zuerst Angst gehabt, an die Säule heranzutreten. Die Säule steht nämlich frei und unbefestigt auf ihrem Sockel. Sie wird nur durch ihr Eigengewicht gehalten!

Die Siegessäule. Der Granit kam aus einem finnischen Steinbruch und wurde bereits auf dem Transport bearbeitet.

Das Bild darunter zeigt die die Admiralität.

Die Newa mit der Haseninsel. Im Hintergrund die Kirche, in der die Zaren mit ihren Familien beerdigt wurden.

Am nächsten Tag war sie aber wieder „voll da“ und hat uns im Laufe der Woche alle Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt. Später sind wir mit Svetlana den Nevskiprospekt mit dem Bus bis zum Ende der anderen Seite gefahren und haben dort eine Klosterkirche besucht. Dort fand gerade ein Gottesdienst statt. Wir haben, außer im Fernsehen, noch nie einen derartig schönen Gesang von Mönchen gehört. Elisabeth hat heimlich mit der Filmkamera Tonaufnahmen gemacht. Dabei hat sie die Linse unter ihren Mantel gesteckt, so dass nur das Mikrophon zu sehen war. Leider wissen wir nicht, wo das Band geblieben ist.

Wir haben mehrere Stadthäuser und alle Schlösser in der Umgebung gesehen. Unter Anderem auch das, wo Rasputin ermordet wurde. Leider war der Raum, in dem die Tat geschah, zu der Zeit nicht zugänglich.

In Puschkin haben wir den Katharinenpalast besichtigt. Dabei sprach uns ein älterer Herr in perfektem deutsch an, das er während seiner Besatzungszeit in der DDR gelernt hatte, wie er sagte. Er hatte sofort erkannt, dass wir aus dem Westen sind und uns gebeten, einige bereits frankierte Briefe mit zunehmen. Er meinte, die russische Post sei nicht sehr zuverlässig und dafür wolle er uns dann den Palast zeigen und erklären. Wir, einschließlich Svetlana, haben dankend angenommen und soviel über den Palast erfahren, dass man das alles gar nicht richtig verarbeiten konnte. Es war zu viel! Unter Anderem sind wir auch zu dem Raum gekommen, der seit dem Krieg immer wieder in den Schlagzeilen stand - nämlich das Bernsteinzimmer. Unser russischer Neubekannter ging auf eine Babutschka zu, die den Raum bewachte und sprach einige Worte mit ihr. Daraufhin nickte sie uns zu, ihr in eine Ecke zu folgen, wo sie ein Stück Pappe, links von der Tür, von der Wand nahm. Wir waren die ersten Touristen, die das etwa 1 m² große, gerade erst montierte Bernsteinwandstück zu sehen bekamen. Unten auf dem Bild links oberhalb von ihrem, dem linken, Stuhl.

Die Isaakkathedrale, die mit der riesigen alles überragenden Kuppel, haben wir auch besucht. Es war großartig, auch wenn wir nicht von draußen auf den Umlauf konnten. Er war gesperrt. Drinnen haben wir auch Filmaufnahmen gemacht, bis zwei Aufpasser ankamen und uns irgendetwas auf Russisch sagten. Mit 10 DM, natürlich ohne Quittung, war das Problem gelöst. Wenn doch alles immer so Problemlos ginge. In der Kirche auf der Haseninsel, die Kirche mit ihrem hohen sehr schlanken Turm, wo die Zaren samt ihren Angehörigen begraben sind, waren wir selbstverständlich auch. Danach sind wir zur Festung gegangen und haben die Kasematten besucht, wo u. a. die Dekabristen einsaßen, darunter auch ein enger Verwandter vom Zaren. Wenn die Newa Hochwasser hatte, mussten die Inhaftierten darunter leiden. Von dort sind wir auf das Dach der Festung gegangen. Dort bereitete der Festungskommandant, ein alter Veteran, gerade eine von zwei Kanonen aus dem 2.WK, von den Russen „Vaterländischer Krieg“ genannt, vor, mit der er Punkt 12°° Uhr einen Schuss abgeben musste. Als er uns sah, hat er uns ganz freundlich mit Handschlag begrüßt. Nach dem Bums, habe ich mir ein Stück Pappe von der Kartusche aufgehoben. Leider habe ich die Jacke nicht mehr, wo ich das Stück eingesteckt hatte. Der Kommandant hat übrigens das Privileg später auf dem Festungsgelände beerdigt zu werden und die Einwohner von St. Petersburg genießen das Privileg, sich so leicht wie möglich gekleidet an der Festungsmauer von den ersten Sonnenstrahlen aufwärmen zu können. Dann hat Svetlana uns noch von außen einen abgetrennten Garten in einem der Schlösser gezeigt, den sie vorher nie betreten durfte. Nachdem der Gärtner erkannte, dass wir Ausländer waren, hat er uns sofort die Tür geöffnet und sie stand plötzlich „in ihrem Paradies“, welches für uns aber völlig normal war. Die normalen Russen haben keine Gärten, wie wir sie kennen. Wer Land hat, pflanzt Kartoffel, Gemüse und so weiter, also etwas Lebensnotwendiges. Kurz vor dem Ernten wird und muss sogar nachts Wache gehalten werden!

Svetlanas Eltern mit mir, dahinter Svetlana und ihre beiden Kinder. Darunter ist deren Datscha bei St. Petersburg zu sehen, die mit dem wackeligem Häuschen mit dem Herzen, wo Elisabeth Angst vor hatte, besonders wenn sie drinnen war. Der Großvater von Svetlana, ein ehemaliger Oberst, hat für seine Verdienste im Krieg ein Stück Land mit einer Datscha am Stadtrand erhalten. Die haben wir auch besucht. Land und Datscha mussten sie sich mit einem zerstrittenen Onkel teilen. Eine Toilette gab es nur draußen als Plumpsklo. Elisabeth hatte Angst, weil das Ding morsch war und wackelte. Svetlana musste versprechen, es fest zu halten, während ich gelacht habe. An diesem Tag habe ich mich richtig gequält. Es war warm und ich hatte fürchterlich Durst. Ich hätte ja selbst gemachte Brause trinken können. Die bestand aus Leitungswasser wo ein Teelöffel Marmelade eingerührt wurde. Ich traute mich wegen des Wassers nicht und hatte Angst vor Durchfall, wie ich es schon einmal in Spanien, in Blanes, hatte. Als Alternative hätte ich auch den mir reichlich angebotenen Wodka nehmen können. Aber davon wäre mir auch nicht besser geworden, eher wäre mir ganz schlecht geworden.

An einem Tag hat sie uns zu unserer anderen Bekannten, einer Anästhesistin, gebracht. Die Ärztin konnte kein deutsch, so dass Svetlana übersetzen musste. Dabei erfuhren wir, dass am Geburtstag des Enkelsohnes, alle am Tisch saßen. Und mehr als am Tisch sitzen konnten sie nicht, da es an Allem fehlte, …bis es klingelte und der Postbote eines unserer Pakete brachte. Die beiden Wohnungen waren, für unser Verständnis, nach der Personenzahl zu klein und überladen. In der Zweieinhalb-Zimmer-Plattenbauwohnung am Veteranoprospekt, wo Svetlana wohnte, mussten 4 Erwachsene und zwei Kinder sich den Platz teilen, wobei der Schwiegersohn auch noch seinem Schwiegervater immer aus dem Weg gehen musste, weil sie sich nicht mochten! Die Altbauwohnung der Ärztin war etwas größer, aber dafür auch mit sechs Personen belegt. Eine liebenswürdige Oma, die Tochter (die Ärztin), deren Tochter mit Mann und zwei fast erwachsene Söhne. Natürlich kamen wir auch auf den Krieg zu sprechen und ich erfuhr, dass die Deutschen bis zu diesem Teil der Stadt vorgedrungen waren. Natürlich fiel auch, ausgerechnet von Elisabeth (!), der Begriff Kalaschnikow, worauf der Schwiegersohn spontan aufstand und mit einer solchen, keine Attrappe, in der Hand wieder ins Zimmer trat. Diese Häuserblocks, am Stadtrand, stammten aus der vorkommunistischer Zeit und sind mit unseren Häuser aus der damaligen Zeit durchaus zu vergleichen.

Oben von links ist die Tochter, die Oma, die Ärztin und ich zu sehen.

Bewundert habe ich die Metro. Das muss man gesehen haben! Im Zentrum, bei der Newa, wo unser Hotel war, gingen die Rolltreppen, wenn ich mich recht erinnere, etwa 90 m in die Tiefe und es war nur ein Donnerrollendes Geräusch zu hören. Die Gleise haben wir erst auf halber Strecke gesehen. Bei der Ärztin war die Metro dann wieder auf „normale“ Tiefe angestiegen. Die Stationen waren sauber (!) und gepflegt(!). Es lag nichts herum (!!!) An den Wänden waren Reliefs und Abbildungen und keine Spur von Vandalismus(!!!) Es sah aus, wie in einem Wohnzimmer.

Auf einem unserem Spaziergänge durch die Stadt, bei unserem ersten Besuch, habe ich den Wunsch geäußert, die ach so gerühmten Papirossi-Zigaretten zu kaufen. Die waren aber so kurz nach Öffnung der Grenzen überhaupt nicht mehr beliebt bei der Bevölkerung. Wir sind von einem Kiosk zum anderen gelaufen, bis wir endlich fündig wurden. Im Übrigen sah es auf den Märkten noch sehr Trübe aus. Es gab kaum etwas zu kaufen und die die irgendetwas übrig hatten, haben auf den Treppenstufe zur U-Bahn oder an Hausecken gestanden und das wenige angeboten, was sie übrig hatten. Sie standen stumm und ergeben da und hielten unter Anderem ein Bund schrumpeliger Wurzeln und ähnliches feil (!). Auch junge ungepflegte Hunde hielt man uns entgegen. Auch das Zeug dieser und nicht nur dieser Leute war bereits mehr (!) als abgetragen. Es war soweit abgetragen, dass man durch den Mantelstoff fast das Zeug darunter durchschimmern sehen konnte. Kein Scherz!
Im Jahr darauf konnte man dagegen auf den Märkten sehr viele Bananen sehen. Es war deutlich ein Nachholbedarf zu erkennen. Die Bananen wurden über Finnland eingeführt. Folglicherweise wurde Finnland von den Einheimischen als Bananenrepublik bezeichnet. Beide Familien waren sehr gastfreundlich und haben aufgetischt, was sie hatten. Aber um ehrlich zu sein, es war nicht viel. Entsprechend zurückhaltend haben wir uns auch verhalten. Über die kleine Tochter von Svetlana musste ich aber doch schmunzeln. Die Großeltern hatten einige frische Lauchstangen aus ihrem Garten besorgt. Die Kleine muss sehr ausgehungert nach frischem Gemüse gewesen sein. Sie schnappte sich eine Stange und biss hinein. Ihr schossen sofort die Tränen in die Augen, was mir im gleichen Moment wirklich leid tat.

An dem Tag, wo wir bei der Ärztin waren, haben wir beide, Svetlana und die Ärztin, zu uns eingeladen und gesagt, dass wir alles bezahlen. Beide haben sich sehr gefreut, bis wir mit einem mal einen Brief von der Tochter der Ärztin bekamen, in dem sie uns mitteilte, dass ihre Mutter gestorben war. War es die Aufregung??? Und dann war es soweit. Wir holten Svetlana vom Hamburger Flughafen ab. Sie kam mit Abstand als letzte an, weil sie sich verlaufen hatte. Beim Einsteigen in unser Auto sagte ich entschuldigend, dass das Auto schon alt sei (9 Jahre alter Mazda 626 Diesel) und ich ein Neues kaufen werde. Worauf sie verständnislos sagte: „Aber das ist doch ein so schönes Auto“. Ihre Fragen während der Fahrt, ob dem Staat das ganze Land mit den Kühen darauf gehört, mussten wir mehrfach verneinen und ihr sagen, dass das alles privaten Bauern gehört. Dann kamen wir zu Hause an und gingen als erstes in unsere Stube und setzten uns. Ihre erste Frage lautete: „Schlaft ihr hier auch“? Wir verneinten und zeigten ihr das Zimmer von unserer zweiten Tochter, der Bianca, das sie während des Aufenthaltes bei uns benutzen konnte. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie ein Zimmer nur für sich hatte. Sie hat die Tür fast vor unserer Nase hinter sich zu gemachte und es genossen. Das Zimmer war frei, weil wir unserer Tochter zum Abitur eine Reise nach Südafrika geschenkt hatten. Das fand sie schade, weil sie unsere Tochter auch gerne kennen gelernt hätte. Nach kurzer Zeit, hatte sie aber Buchholz erobert und sah sich vor allem in den Kaufhäusern um. Sie bemerkte auch, dass es in unserer Straße mehrere Einfamilienhäuser gab, in denen nur ein oder zwei überwiegend ältere Personen lebten. Daraufhin haben wir ihr noch weitere derart belegte Häuser gezeigt. Unter anderem auch das Haus meiner Eltern, wo wir dann auch zum Essen eingeladen waren. Das alles war für sie Luxus pur und sie wurde im Laufe der Tage immer nachdenklicher. Sie stellte mehrfach die Frage, ab wann es uns nach dem Kriege wieder besser ging. Ich antwortete: „So ab 1948, nach der Währungsreform, wo es wieder alles zu kaufen gab“. Dabei erzählte ich auch, dass wir 1959 unsere erste Urlaubsreise nach Italien, nach Venedig, ihre Traumstadt, machten und 1960 anfingen das Haus in Weihe zu bauen. Sie wurde immer ruhiger, bis sie eines Morgens zum Frühstück runter kam und feststellte: „Dann hat uns der Kommunismus ja belogen“. Ich antwortete mit einem klaren:“Ja“! Worauf sie fragte:>“ Habt Ihr das gewusst“? Darauf habe ich wieder mit einem klaren „ja“ geantwortet. Das musste sie erst mal verdauen. Vorher hatten wir schon eine Unterhaltung, in der sie ernsthaft behauptete, dass uns ja der Amerikaner nach dem Krieg geholfen hatte. Das ist ja auch richtig, was sie sagte. Sie hatte dabei aber übersehen, dass auch Russland zu den Siegermächten gehört hat und die haben anstatt der Ostzone zu helfen, die Ostzone/DDR nach Strich und Faden ausgeschlachtet, anstatt zu helfen! Um keinen Unfrieden zu stiften, habe ich damals auf eine Diskussion verzichtet und ihre Aussage einfach so stehen lassen.

Irgendwann haben wir auch über Alkohol gesprochen, dabei hat Svetlana diese Skizze angefertigt und uns den Vorgang erläutert, wie die russischen Männer aus billigem Dünnbier wirklich hochprozentigen sauberen Alkohol herstellen also ohne Vor- und Nachbrand. Ich glaube, die Skizze spricht für sich und braucht von mir weder erklärt noch kommentiert werden.


Unser erster Urlaub in Tunesien in Gammarth nördlich von Tunis. Es war der 24.12.ichweissnichtmehrwelchesjahr, als wir am Nachmittag in Monastir landeten und mit Bussen zu den Hotels gebracht wurden. Dummerweise habe ich den Fahrer bzw. seinen Beifahrer nicht verstanden und so kamen wir an einen ganz anderen Urlaubsort an, was wir aber erst merkten, als ich der Begleitung unsere Buchung unter die Nase hielt. Da kam heraus, dass wir in einem ganz falschen Ort, nämlich in Hammamet, waren. Wir hätten unterwegs umsteigen müssen, was wir nicht wussten. Der Fahrer bzw. sein Begleiter haben ausdauernd aber dezent Geflucht und uns bedeutet, dass wir im Bus warten sollten. Nach einiger Zeit, nach afrikanischer Zeitrechnung, kam ein Geländewagen an. Wahrscheinlich der Inhaber der Reiseagentur, der uns dann nach Gammarth gefahren hat.

Im Hotel bekamen wir erst mal einen Drink mit einigen tröstenden Worten unserer Reisebetreuerin vor Ort. Ich war sicher, sie hatte uns einige davon bereits im Voraus! Wir mussten uns dabei, beim trinken, beeilen, da kurz danach bereits das Krippenspiel beginnen sollte. Dazu hatte man in der Hotellobby halb Bethlehem mit den dazu gehörenden Tieren und Darstellern aufgebaut. Vorgelesen hat die Weihnachtsgeschichte die Frau des Hoteldirektors, eine Einheimische, die ansonsten eigentlich mit unserem Glauben nichts zu tun hatte. Sie hat es schön gemacht und für eine wirklich weihnachtliche Stimmung gesorgt.

Am Neujahrsmorgen wollte meine Angetraute unbedingt einen Ausritt (!! mit einem Pferd!!) am Strand machen. Zähneknirschen habe ich gar nicht Megahocherfreut zugestimmt und habe mich aufs Pferd „geschwungen“. Das mit dem geschwungen ist natürlich weit übertrieben. Die Pferdeflüsterer hätten meinetwegen fast eine Leiter holen müssen! Und dann ging es los. Erst Schritt für Schritt und als ich im übertragenden Sinne dachte, jetzt in den zweiten Gang zu schalten, machte der Gaul genau das Gegenteil. Er machte eine Vollbremsung, weil er ein Grasbüschel, kaum mehr als drei Grashalme, entdeckt hatte. Gleichzeitig riss er seinen Kopf mitsamt den Zügeln, an denen ich mich festhielt, herunter. Instinktiv machte ich in diesem Moment das einzig richtige. Ich kniff die Arschbacken und Knie so fest zusammen, wie ich nur konnte. Mir war es egal, ob ich das Pferd zu einer Briefmarke quetschen würde. Nur so gelang es mir „oben“ zu bleiben. Von da an hat der Pferdeversteher zu Fuß die Zügel übernommen und hat den Gaul mit mir darauf sicher ans Ziel geführt. Das war für mich ein Schock und eine Lehre fürs Leben!!!

Der zweite Schock kam einige Tage später, als wir eine Drei-Tages-Tour mit einem Bus durchs Land gemacht haben. Dabei haben wir von einem Dorf in der Wüste ausgehend, einen Kamelritt in den Sonnenaufgang gemacht. Noch im Dunklen sind wir vom Hotel zum Lagerplatz der Kamele geführt worden. Die ruhten dort unter freiem Himmel in der Kühle der Nacht und das war wirklich kühl. Der Kameltreiber musterte mich und suchte für mich und meinem Bäuchlein ein extra großes Exemplar aus, das auf seinem Bauch im Sand hockte. Ich glaube, es hatte nur einen Höcker. Dann sollte ich von hinten auf das Dromedar bis in den Sattel rauf klettern. Das war für mich sehr mühsam, da meine lange Hose etwas eng und wegen der Kühle auch etwas Klamm war. Ich kam kaum bis zum Sattel hoch. Außerdem war der Sattel von meinen vielen Vorreitern schon so abgenutzt, dass ich wieder nach hinten zurück rutschte. Konkret gesagt, ich hing wie ein „Schluck Wasser“ halb im Sattel und halb auf dem Kamelarsch. Dann stand das Dromedar auf. Ich glaube erst hinten und dann vorne, was mich letztendlich noch etwas weiter nach hinten rutschen ließ. Unser Ziel war ein nahegelegener Treffpunkt, wo man bereits auf uns wartete und man mir eine eisgekühlte Limonade geöffnet in die Hand drückte. Ich habe dankend abgelehnt; eine heiße Tasse Kaffee wäre mir lieber gewesen. Für den Rückweg habe ich ernsthaft überlegt, neben dem Kamel zu Fuß zurück zu gehen. Aber dann bin ich doch wieder hochgeklettert, in der Hoffnung, dass ich nun eine bessere Figur abgebe. Aber weit gefehlt. Auch dieses mal kam ich nicht richtig in den Sattel. Der olle Zossen hatte ja auch keinerlei Aufstiegshilfen. Weder Fußrasten noch Handgriffe an seinem Buckel. Deshalb landete ich wieder in der gleichen Position zwischen Sattel und seinem hinterem Rücken. Das einzige, was sich geändert hatte, war die Helligkeit, so dass alle Anderen mich nun auch in meiner misslichen Lage genau sehen konnten. Nun haben alle diskret geschmunzelt und verhohlen gelacht. Und als das Tier auch noch mit seinem Schwanz auf und ab wedelte, fing das große Lachen an. Meine Frau am lautesten (echt). Es, das Dromedar, musste pissen und hat alles mit seinem Schwanz wild von oben nach unten verteilt. Auf meinem Rücken zeichnete sich eine etwa 20 cm breite Spur ab, die von meinem Hintern bis zu meinem nur noch spärlich vorhandenen Haaren reichte. Im Bus versuchten dann einige Mitreisende ebenso mitfühlende wie aufmunternde Worte zu finden, was mich aber auch nicht von dieser Pissspur befreite.

Auf dieser Tour haben wir auch ein Dorf besucht, das durch einen in dieser Gegend unüblichen Regen aufgeweicht war und sich buchstäblich in einen mehr oder weniger großen Haufen Matsch verwandelte und nun wieder getrocknet war. Obwohl wir gerade in der Nähe waren, sind wir nicht an die Libysche Grenze gefahren, weil der Gaddafi gerade mal wieder rumzickte.

Oben unser Schuhputzer in Kairuan am Rande der Innenstadt. Dabei wurden wir von zwei Einheimischen richtig angemacht und dem Schuhputzer, der uns gerade bediente, wurde das Geld abgenommen, was er gerade von uns erhalten hatte. Uns wurde die Situation zu brenzlig und wir flüchteten schnellen Schrittes wieder ins Zentrum des Basars. Bei unserem zweiten Besuch in Kairuan sind wir direkt zu diesem Schuhputzer gegangen und habe ihm den gleichen Betrag, den ihm seine Landsleute gestohlen hatten, wortlos in die Hand gedrückt. Ehe er seine Verwunderung zum Ausdruck bringen konnte, waren wir bereits wieder in der Menge verschwunden.

Wir wissen von Einheimischen, dass dreimal Kairuan gleichzusetzen ist, wie mit einmal Mekka. Uns würde also noch ein Besuch fehlen..…

Auf dieser, unserer 3-Tagestour von Gammarth aus, habe ich das erste mal den Ausdruck „Allah uakbar“ im Original Ton gehört. Es war aber kein Terrorist, sondern unser Busfahrer, der aber auch nichts Böses mit uns vor hatte. Er musste an einen Bahnübergang in der Wüste halten, weil die Ampel Rot zeigte. Er hat vorschriftsgemäß angehalten. Erst als er sich ausreichend überzeugt hatte, das weit und breit kein Zug zu sehen war, und man konnte sehr weit gucken, hat er nach einer weiteren Gedenkminute mit den oben genannten Worten seine Fahrt mit uns fortgesetzt. Ich glaube, die Ampel ist heute noch auf dauerrot.

Aber auch in Tunis im Basar sind wir von einem jungen Händler so angemacht worden, das ein zufällig vorbeigehender Einheimischer uns helfend zur Polizeiwache bringen wollte. Das war aber nicht in unserem Sinne, da wir bereits außer Reichweite waren. Auf dieser Tour sind wir auch mitten durch den großen Salzsee gekommen, wo man uns sehr gut eine Fatamorgana zeigen konnte. Im Süden des Landes haben wir in einer Hafenstadt auf einer Verkehrsinsel ein ausgewachsenes Walskelett im Vorbeifahren bestaunen können.

Auffällig war aber, dass fast ganz Tunesien von einer flächendeckenden Plastiktütenschicht verhüllt war.

Nachtragen möchte ich noch, dass sich unsere kleine entzückende Reisebegleiterin, ebenso wie auch die Einheimischen, nicht gerne fotografieren lassen, ja sogar aus Glaubensgründen strikt ablehnen. Und auch, daß ich bei unserem letzten Bussstop, bevor wir wieder nach Gammarth zurück gefahren sind, noch schnell an einen Stand gegangen bin, wo ich noch eine Kleinigkeit gekauft habe. Der Händler hat mir mit vielen Worten noch erklären wollen, dass das eine echte Antiquität sei, die hier gleich um die Ecke beim Kolosseum ausgegraben worden wäre.

Ich habe ihn in dem Glauben gelassen, dass ich ihm das glauben würde. Mir hat es eben nur gefallen! Bis zur Renovierung hing das Teil auch noch bei uns in der Stube. Ein kleiner Kratzer auf der Rückseite hatte genügt, um zu erkennen, dass es ein einfacher Gipsabdruck unter der Farbe war. Wo es nun ist, kann ich nicht sagen.

Auf dem griechischem Teil von Zypern sind wir dreimal gewesen.
Das erste mal sind wir in einem Hotel in Limasol gewesen. An und für sich gab es an dem Hotel nichts auszusetzen, bis auf die Nächte. Die erste war etwas unruhig. Das lag aber nicht an der Lage des Hotels zwischen Hauptstraße und dem direkt ans Grundstück grenzendem Mittelmeer. Nein, die Ursache lag direkt in unserem Zimmer. Wir hatten einen Untermieter oder eine Untermieterin, der/die dort bereits seit längerer Zeit residierte. (Habe ich eben gegen meinem eigenen Willen etwa gegändert?) Es war eine ausgewachsene zypriotische Maus. Gesehen hatte ich gleich am ersten Tag, das sie mir auf und unter das Kopfkissen sowie auf eine Zusatzdecke im Schrank geschissen hatte. Wir bekamen neues Bettzeug aufgrund unserer Reklamation und wollten erst mal sehen, ob unser Mitbewohner noch da war. In der Nacht merkten und hörten wir jedoch, er oder sie noch da war. Als wir das Licht anmachten, sahen wir sie, die Maus und keine Fatamorgana. Da sie nicht wusste, wie wir reagieren würden, hat sie vorsichtshalber die Flucht ergriffen und sich Kopfüber in den Papierkorb gestürzt. Wir haben sofort einen Koffer oben drauf gelegt. Das war für sie der Schock ihres Lebens. Da sie sich für den Rest der Nacht ruhig verhielt, war ich überzeugt, sie muss kurz vor einem Herzinfarkt gewesen sein. Am nächsten Morgen haben wir sie dann in die freie Natur entlassen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass keine Katze in der Nähe war! Danach haben wir Limasol zu Fuß erobert. Es waren aber etliche Meter bis zum Zentrum und damit auch bis zum Hafen. Dort habe ich zu meiner Überraschung eines von den HADAG-Schiffen gesehen, mit dem ich in Hamburg auch schon mitgefahren bin.

In verschiedenen Geschäften waren wir auch. In einem Juwelierladen wollte meine Göttliche mir ein neues Armband für meine Armbanduhr erstehen. Nach dem ersten Blick auf uns, riss die Verkäuferin sofort den Safe auf. Dann nach dem zweiten Blick wurde der Safe schnell wieder geschlossen. Sie hatte erkannt, dass wir keine Russen waren und ist dann zu den normalen Armbändern übergegangen. Die Russen, und das haben wir dort öfter beobachtet, haben sich in unseren Augen unmöglich benommen. In den Restaurants haben sie bestellt was der Tisch tragen konnte. Darunter war einmal auch ein wirklich großer Fisch, den die nur höchstens zur Hälfte gegessen hatten. Am Buffet war es genau so. Die haben sich die Teller so überfüllt, dass die Nachfolgenden keine Auswahl hatten!

In einem anderen Laden wollte Elisabeth für sich ein Schmuckstück kaufen. Ich glaube es sollte auch ein Armband sein. Dabei sagte sie ganz unbedarft, dass das Stück im türkischem Stiel sein sollte, weil sie es gern mochte. Dabei hatte sie übersehen, dass wir im griechischen Teil waren und die beiden Teile sich absolut nicht mögen. Das Gesicht der Verkäuferin sprach Bände. Die Blicke der Verkäuferin änderten sich schlagartig auf das Niveau des Verhältnisses der beiden Inselhälften zueinander. Sie haben sogar eine beachtenswerte Grenzanlage zwischen sich errichtet. Wir, als neutrale Besucher, hätten die Grenze zum türkischem Teil ohne Probleme übertreten können. Aber, so sagte man uns später, dass bei irgendeinem Problem, wir Ärger von der türkischen Seite bekommen würden und wir damit rechnen müssten, dann den Umweg über das türkische Festland zurück nehmen müssten. Elisabeth hat das Gewünschte auch nicht bekommen.

Das Wetter war sonnig und warm, aber als es einmal regnete, muss es doch heftig gewesen sein. Wir sind gleich danach spazieren gegangen. Zum Glück auf der richtigen Seite, denn auf der anderen Seite fiel auf unserer Höhe ein fast einen Quadratmeter großes Stück Putz vom Mauerwerk aus dem ersten Stockwerk auf dem Gehweg herunter. So etwas nennt man: Glück gehabt!

Wir hatte auch an Tagestouren teilgenommen. Unser Führer befürchtete, dass wenn wir Fragen haben, sein Name gerne abgekürzt würde und er bestand gleich bei unserem ersten zusammenkommen mit Nachdruck darauf, ihn mit seinem vollen und richtigen Vornamen anzusprechen, nämlich Alexandros und nicht mit Alex. Warum auch nicht, mir hat es nichts ausgemacht. Auf der Fahrt ins Gebirge erzählte er uns, dass die Insel durch die tektonische Plattenverschiebung auf dem Kopf gestellt wurde, und wenn Forscher anderen Orts in die Tiefe gehen müssen, brauchen sie hier auf der Insel nur den Berg hinaufgehen. Also je höher je tiefer! Bei der Gelegenheit haben wir auch alte Kirchen in einem abgelegenen Tal besucht, die wir auch besichtigt haben. Sie waren drinnen mit uralten schönen farbigen Gemälden versehen. Draußen machte er uns noch auf die Holzbauweise aufmerksam. Die Bretter der Holzverkleidung waren, zu mindestens überwiegend, senkrecht angebracht, damit das Regenwasser schneller herunter fließen kann und alles somit wieder schneller trocken wird, was ja für Holz schonender ist. Bei einer dieser Fahrten erzählte er auch so nebenbei, dass wenn es zu Scharmützeln kommen würde, er auch unbedingt eine Schusswaffe in der Hand haben möchte. Ich hatte nicht im Traum daran gedacht, dass es so schlimm sein könnte. Besucht haben wir auch die Ausgrabungsstätte eines Hochadligen und schwerreichen Ureinwohners, dessen bauliche Überreste zu einem Museum umgestaltet wurde. Es war beeindruckend, was wir da zu sehen bekamen. Und als wir da so auf dem Laufsteg waren und den Mosaikfußboden ansahen, viel einem von uns etwas nicht aus dem Mund sondern aus der Hand. Was das war kann ich nicht mehr sagen, aber wir und besonders er waren schockiert und er wusste gar nicht was er jetzt machen sollte, bis Alexandros sagte, er soll einfach über das Geländer klettern, auf das Mosaik gehen und den runter gefallenen Gegenstand wieder an sich nehmen. Er hat es wirklich zögerlich und vorsichtig gemacht und hat es trotzdem genossen, auf den Spuren des Hochadligen zu wandeln!

Übrigens, im Süden besteht die Bevölkerung aus griechischen Insulanern im Gegensatz zum Norden , wo die Insulaner im Laufe der Zeit gegen Festlandtürken ausgetauscht wurde. Seine Worte! Auch zum Felsen, wo die Aphrodite aus dem Meer gestiegen, also nicht aus einer Muschi sondern aus einer Muschel entbunden worden ist, sind wir gefahren. Junge Leute die sich ewige Liebe und noch einiges mehr wünschen, müssen drei mal um den Felsen geschwommen sein, um das erhoffte zu bekommen.. Und noch etwas, nur der Felsen besteht im Gegensatz zum gesamten Rest der Insel, aus Marmor, wenn ich es richtig behalten habe.

Eine Arena haben wir auch besichtigt. Dabei sagte er, dass hier die Gladiatoren auch gegen ausgewachsene Löwen antreten mussten. Er ist auf meine Bitte noch einmal mit mir zu dem Eingang des Schleichtunnels hinauf gegangen, durch den die Löwen zu den (ahnungslosen?) Opfern gelangten. Durchgegangen im Tunnel nach unten bin ich dann doch nicht.

Etwas habe ich dann doch noch gesehen auf der Fahrt zum Aphrodite-Felsen, was er aber nicht auf seinem Zettel hatte. Im Wasser lag ein gar nicht so kleiner Kümo, der sich absolut nicht bewegte. Er ragte auch ungewöhnlich hoch aus dem Wasser und seine Bemalung war auch nicht mehr die beste. Später habe ich mit einem Internetprogramm diesen Kümo wiedergefunden. Er lag felsenfest auf einem Unterwasserplato. Da muss er bei einem Unwetter von einer Welle hinaufgetragen worden sein.

Am letzten Tag, dem unserer Abreise, sind wir noch einmal ans Wasser gegangen und haben uns dort auf einen großen Stein gesetzt. Dort mochte mich ganz offensichtlich eine einheimische Migeimp, also auf Hochdeutsch, eine Ameise. Sie nahm auch sofort den direkten Weg zu meinen empfindlichsten Teilen und zwickte mich dort ausgiebig und nachhaltig, bis es mir dann doch zu viel wurde und ich erst durch das Öffnen meines Gürtels die Gelegenheit hatte einen Gegenangriff von Oben zu startete. Da wir dort nicht alleine verweilten, erntete ich nicht nur erstaunte Blicke, sondern auch entsprechende Kommentare, die erst ach meiner Erklärung in verständnisvolles Lächeln übergingen. Aber sonst war es schön in Limasol.

Unser zweiter Besuch auf Zypern war in Paphos direkt an Hafen. Gleich nebenan fanden große Ausgrabungen statt, die wir natürlich auch besucht haben. Darunter waren auch große Hausfundamente selbst mir aus der Geschichte bekannter Personen. Natürlich habe ich bei der Vielzahl der Hausnummern die Namen vergessen. Behalten habe ich aber, dass die ausgewerteten Häuserruinen mit deren Bodenmosaiken wieder mit Sand zugeschüttet wurden. Ich glaube, man hat auch noch eine Schutzfolie zuerst daraufgelegt. Diese Methode deckt sich mit der der Ägypter, die ja auch eine der beiden Luxusyachten eines Pharao wieder neben der Pyramide begraben haben. Bekanntlich haben diese Altertümer auf diese Art ja bereits Jahrhunderte bzw. Jahrtausende überstanden. Zwischendurch sind wir auch „nach oben“, nach Paphos gefahren. Das war nur beim Ersten mal interessant. Es gab dort oben z. B. auch einen Basar mit selbst gebrannten Slibowitz. Natürlich habe ich ihn probiert. Für meine Begriffe schmeckte er fürchterlich. Ich behaupte mal, dass er nur einmal gebrannt wurde und ohne das der Vor- und Nachbrand weg gegossen wurde. Einmal sind wir von dort oben zu Fuß runter gelaufen. Dabei haben wir gesehen, dass eine Straße mit Schotter ausgebessert worden war. Dieser Schotter, man glaubt es kaum, besteht aus antiken Häuserabraum! Ich habe mir ein kleines Kachelchen von einem Bodenmosaik von etwa einem Zentimeter zum Quadrat heraus gepult und außer Landes geschmuggelt. Im Moment kann ich aber nicht sagen, wo ich es hier gelassen habe. An einem Tag fand im Hafen eine religiöse Veranstaltung statt. Alles was Rang und Namen hat war in Gala anwesend. Die örtliche und überörtliche Geistlichkeit spielte dabei die Hauptrolle. Diese Herrschaften warfen ein Kreuz ins Wasser, wonach die jugendlichen Männer tauchten ,um es den Pfaffen oder wie die sich hier nennen, mit glücklichem Lächeln wieder zurück zu bringen. Das Kreuz wurde mal in die eine und mal in die andere Richtung geworfen. Jeder hatte so die Chance, das jedem seine geheimsten Wünschen in Erfüllung gehen. Was sich die einzelnen Männer erträumten, bleibt deren Geheimnis. Ich habe das für eine Parallele zum Umschwimmen des Felsens der Aphrodite verstanden. Die einzigen die kein großes Gottvertrauen hatte, waren die Pfaffen selbst. Sie haben sich lieber auf eine Schnur verlassen, an der sie das Kreuz gebunden haben, während sie das andere Ende krampfhaft in der Hand hielten. Ansonsten verlief alles normal in Paphos.

Beim dritten Mal Zypern sind wir in Paphos gelandet. Paphos kannten wir ja bereits aber was neu war, war, dass unsere Koffer nicht mit uns gelandet waren. Da wir nicht alleine waren, und mit einem Taxi ins Hotel gefahren werden mussten, mussten sich unsere zu diesem Zeitpunkt noch nicht Bekannten gedulden, die in das gleiche Hotel wollten. Es dauert ja bekanntlich bis die Koffer ein weiteres mal durchgelaufen sind. Und dann wartet man ja noch, ob noch Nachzügler ankommen. Nachdem wir unseren Koffern auch diese Chance eingeräumt hatten und sie diese nicht war genommen hatten, sind wir an den dafür zuständigen Schalter gegangen und haben den Verlust dort beklagt. Nachdem wir alle Merkmale und Eigenschaften unseres Gepäcks offenbart und die Adresse vom Hotel angegeben hatten, versprach man, unser Gepäck rund um die Welt zu suchen. Bis das alles auf dem Flugplatz erledigt war, mussten unsere Neubekannten draußen im Taxi warten. Als erstes bekamen wir in der Agentur eine Entschädigung von 50 DM. Das Geld haben wir nicht verprasst, sondern irgend etwas für mich gekauft. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es ein Pulli war. Warum so etwas, ich kann es nicht mehr sagen. Vielleicht war mir gerade kalt. Ansonsten war es ein warmer ruhiger Urlaub. Das einzig Bemerkenswerte war, dass wir, wenn wir nach einem Ausflug zum Hotel zurück kehrten, wir eine Abkürzung von der Straße durch eine Bananenplantage nehmen konnte. Ansonsten haben wir viel mit dem Ehepaar zusammen gesessen und uns unterhalten. Sie kamen aus Riesa, also aus dem mittlerem Osten. Er hat viel von sich, von Riesa und seiner Arbeit erzählt. Er hatte eine eigene Messer-und Scherenschleiferei nach der Wende aufgemacht. Das war noch das interessanteste an diesem Urlaub. Nach dem Urlaub haben wir sie auch in Riesa noch besucht. Kleiner Nachtrag: Als wir am zweiten Tag von einem Ausflug wieder ins Hotel kamen, lächelte uns das nette Girli an der Rezeption freundlich an und gab uns die Neuigkeit, dass unser Gepäck angekommen sei, bekannt. Für meine Unterhose war es nicht so dramatisch. So etwas kann man doch nach drei Wochen noch wenden und nach sechs Wochen wird getauscht. Fragt sich nur, wer sich zu so einem Tausch dann noch findet, vielleicht hätte unser Neubekannter sich bereit erklärt.


Nachdem Elisabeth mehrere Male schon im Kosovo war, habe ich mich überreden lassen, in meinem hohen Alter auch einer Einladung zu folgen. Elisabeth hatte das Ehepaar kennen gelernt, als sie noch für die Stadt Buchholz gearbeitet hat, wo sie für die Betreuung der Asylbewerber tätig war. Dabei hat sie besonders dieses Ehepaar kennengelernt und dabei auch die Patenschaft für deren Sohn übernommen. Zugestimmt hatte ich auch, weil zu unserer Goldenen Hochzeit einige Geschwister nicht kommen wollten bzw. angeblich nicht konnten und wir die Feier im Kosovo mit der Familie der Bekannten dort nachholen wollten.

In der Mitte sind Skender und seine Ehefrau Magbule im Lokal zu sehen.

Das klappte auch sehr gut. Es kamen etwa 25 Personen und der Wirt hat auch sofort zugesagt. Es kamen auch zwei Musiker, die auch über die Stadt hinaus bekannt waren. Und dann gab es auch ein junges Mädchen aus der Familie, die mit einer beachtlichen Stimme ihr Können gezeigt hat. Betonen muss man noch, dass die Einladung kurzfristig erfolgte und die Feier mitten in der Woche stattfand. Dabei wurden auch „Tausend“ Bilder gemacht.

Vater mit Tochter und rechts davon einer der Profis vor seiner Musikanlage.

Hingeflogen sind wir mit einem Flugzeug (womit auch sonst) zur Hauptstadt, wo der Flughafen war (wohin denn sonst). Von dort haben sie uns mit dem Auto zu sich nach Hause abgeholt. Sie besitzen ein schönes großes Haus auf einem relativ kleinem Grundstück mitten in der Stadt. Wir haben schöne Fahrten in verschiedene Orte gemacht. Es war sehr schön. Wir sind an Quellen gewesen, wo das Wasser aus den Bergen von weither wieder an die Oberfläche getreten ist. Diesem Wasser wird, wegen der auf dem langen Weg aufgenommen Minerale, eine heilende Wirkung zugesprochen.

Wir haben dabei auch sogar einen Kleinlaster beobachtet, der das Wasser Kanisterweise abgefüllt hat.

Aufgefallen ist mir noch, dass der Lebensunterhalt, für unsere Begriffe sehr preiswert war, abgesehen von vom Dieselkraftstoff, der dort fast genau soviel kostete wie bei uns. Aus einem Nobelrestaurant hatte ich eine Gräte im Fisch. Die habe ich zum Andenken und zum Erstaunen unserer Bekannten als Souvenir mitgenommen. Ich habe sie immer noch in einer Ecke meines Portemonnaies.

Das Haus steht in einer kleinen Seitenstraße. Direkt gegenüber von der Einmündung, an der Hauptstraße befindet sich eine Moschee. Den Muezzin habe ich morgens nicht singen gehört. Lag es etwa daran, dass unser Bekannter sich früher mal bei ihm beklagt hatte, ihn im Schlaf zu stören? Es war ein erholsamer einwöchiger Urlaub, bis auf den Rückflug. Auf dem Flughafen, wo wir rechtzeitig abgesetzt wurden, hörte ich beiläufig etwas wie:.... wird etwa um 12 Stunden verschoben. Elisabeth setzte sich in den Kopf, von unseren Bekannten wieder abgeholt zu werden, wobei für eine Strecke eine Stunde Zeit gebraucht wurde. Meine Gegenargumente fanden, wie so oft, kein Gehör! Der Grund war, es war unser Flugzeug ausgefallen und die Ersatzmaschine war zu dem Zeitpunkt noch irgendwo in der Luft. Sie konnte uns erst Nachts so gegen 24 Uhr an Bord nehmen. Das bemerkenswerte war aber, dass sie den Flughafen der „Weltstadt“ Hamburg nicht anfliegen durfte, weil die Weltstadt Nachtflugverbot hat! Wir wurden in Hannover abgesetzt und mit Bussen nach Hamburg zum Flughafen gefahren, wo wir von Renate und ihrem Mann Harald so gegen 5 Uhr in Empfang genommen wurden, weil dort bei denen unser Auto parkte. Nach einem ausgiebigen Frühstück, die Brötchen hat Elisabeth dafür noch auf dem Flughafen, wo so langsam der Betrieb wieder anfing, erstanden. Als wir dann so gegen 9Uhr in Buchholz ankamen, war die erste Müdigkeit bereits wieder vergessen! Und der Alltag hatte uns wieder.


Die Bilder unten sind mindestens 5 Jahre später entstanden, als Skender und Magbule mit ihrem Sohn Getoar in Deutschland zu Besuch waren und sie einen Abstecher zu uns gemacht haben. Skender hat uns bei uns im Katzengehäge aufgenommen. Es war Mitte November 24 und bereits etwas frisch um nur so zu sitzen. Die Flasche auf dem Tisch, ein Raki aus Weintrauben, war ein Geschenk von den Dreien. Das Bild darunter zeigt uns bei einem Essen beim Türken in Holm Seppensen zu dem wir eingeladen haben.

Auf der Welt gibt es sehr viele Sprachen, die nicht jeder beherrscht, aber ein Lächeln versteht jeder.