Camping

Zum Campen sind wir durch Friedrich Edler von Schiefner gekommen. Er und seine Frau Rosi haben Elisabeth das Campen im Zelt vorgeschwärmt. Sie glaubte immer, dabei kriecht man auf allen Vieren auf dem Boden. Als sie auf einer Ausstellung ein Hauszelt sah, war sie dann einverstanden. Damit waren wir zweimal in Blanes in Nordspanien und einmal in Italien auf einem Campingplatz bei Vada (Tree Pesce). Das Zelt und ein Schlauchboot fand in meinem kleinen Anhänger platz. Dort bei Vada lernten wir das Ehepaar Rahts kennen, beides Lehrer. Sie kamen mit einem alten, recht klapperig aussehenden VW Passat an. Auf dem Dach ein von seinen Schülern selbstgebasteltes Segelboot und hinten dran einen Wohnwagen, der seine besten Tagen ebenfalls bereits seit langer Zeit hinter sich hatte. Er überredete uns, ebenfalls einen Wohnwagen zu kaufen, da das doch viel angenehmer und bequemer sei. Gesagt, getan. Bei nächstbester Gelegenheit haben wir uns einen gebrauchten aber ziemlich schweren Hobby gekauft und sind damit erst mal an den Edersee gefahren. Die Kassler Berge habe ich schon gemerkt, aber sonst ging es. Das gefiel uns besser als im Zelt, nur der Wohnwagen könnte doch etwas leichter zu ziehen sein. Also haben wir uns einen kleinen 4,20 m langen Opatja gekauft. Damit waren wir wieder auf dem Platz, der ´Drei Fische´ hieß, wo wir das Ehepaar Rahts kennengelernt hatten. Nun begab es sich aber, dass Elisabeth ihren zweiten Bildungsweg an einer Abendschule begann. Erst 2 Jahre Hauswirtschafterin und gleich danach nochmal 3 Jahre Hauswirtschaftsmeister hinterher. Mit den Urlaubsfahrten war es vorbei.


Angefangen hat unser Dauercampen am Lotsenhaus in Neustadt damit, das wir etliche Plätze an der Ostsee uns angesehen hatten. Das Lotsenhaus hatte alles, was wir für gut und richtig hielten und eigentlich auch jetzt noch nach über 30 Jahren mit Einschränkungen hat. Der Platz liegt direkt am Wasser der Neustäter Bucht , hatte den breitesten Strand bis zum Wasser, das auf den ersten Metern auch noch sehr flach war. Wir habe das für gut und richtig gehalten, da unsere Kinder noch klein waren. Was uns aber damals keiner sagt, war, dass des Sand damals, also heute vor über 30 Jahren von der Untiefe bei Pelzerhaken her aufgespült wurde. Nachdem wir, meine Frau und ich uns gemeinsam einig waren, habe ich Kontakt mit damaligen Pächter aufgenommen. Der Pächter, Herr Schwerin, hatte auch sofort telefonisch zugesagt, dass wir uns vor der Hütte vom Platzwart treffen. Er hatte es gut, na ja, beinahe gut! Dadurch, dass es einen plötzlichen Wintereinbruch gab, musste bzw. hat er vor der Hütte auf uns gewartet, während wir im gewärmten Auto über die Autobahn geglitscht sind. Trotz einer erheblichen Verzögerung sind wir uns schnell einig geworden. Wir haben den Platz genau gegenüber unserem heutigen Platz genommen, auf dem auch mal der Radrennfahrer mit seiner Frau kurzfristig gecampt hatten. Das ging solange, bis der Vater meiner Allerwertesten verstarb und sie von ihrem Vater einen Hund erbte. Da auf unserem Platz ein Hundeverbot war, mussten wir zum Hohen Ufer wechseln. Der einzige, der einen Hund halten durfte, war der Platzwart Nantz. Der hatte einen Schäferhund oben bei sich beim Pförtnerhaus. Das Wechseln von einem zum anderen Platz ging problemlos, da auch dieser vom gleichen Pächter, dem Herrn Schwerin, gemanagt wurde. Dort sind wir nicht lange geblieben, da der Hund eine andere Meinung als wir hatten und wir gezwungen waren, ihn in wirklich gute Hände abzugeben. Wieder zurück, haben wir einen Stellplatz in der zweiten Reihe von oben bekommen, bis meine Frau, wie bereits an anderer Stelle beschrieben, den Wohnwagen von Robert gekauft hat.

Und nun nochmal das Ganze aus anderer Sicht.

Wir standen nun mit dem Kleinen auf dem Campingplatz Lotsenhaus in Neustadt. Der große Wohnwagen wäre da schon wirklich vorteilhafter gewesen. Wir habe diesen Platz verlassen müssen, weil Elisabeth einen Hund geerbt hatte und sind zu einem Campingplatz in Pelzerhaken gegangen. Dort hatte ich ein etwas unangenehmes Erlebnis, welches ich hier ungeschminkt wiedergeben möchte. Auf diesem Platz sind wir dreimal ungezogen. Er hat mir von Anfang an nicht so richtig gefallen. Zuletzt standen wir genau gegenüber von einem Kiosk, der auch einen Raum zum Sitzen hatte, also eine richtige aber kleine Kneipe. Dort gab es auch das Maibock. Und zu vorgerückter Stunde sagte ich, wenn jetzt einer ein bestimmtes Lied singt, dann gebe ich eine Lokalrunde aus. Das habe ich aber nur gewagt zu sagen, da außer dem Wirt nur noch zwei weitere Personen anwesend waren. Es wäre also nicht teuer geworden. Keiner wollte oder konnte das Lied singen, das ich hören wollte. Danach sind wir, ich in gehobener Stimmung, zum Strand von Pelzerhaken gegangen, unsere Tochter suchen, die dort in der Dämmerung mit gleichaltrigen Freundinnen herumtobten. Als wir am höchsten Punkt der Steilküste waren, glaubte ich, ihre Stimme gehört zu haben und verließ den Weg Richtung Kante. Dabei übersah ich, dass die Büsche über die Kante wuchsen. Die ersten 2 m ging es im freien Fall, um dann kopfüber in Schlangenlinie an einen Felsen und einem Baum vorbei zu rauschen bis in den relativ weichen noch warmen Sand hinein. Unten angekommen, habe ich erst mal meine Knochen gezählt und mich dann langsam aufgerappelt. Als ich den Weg hinauf gehen wollte, kam meine Queen mir schon ganz aufgeregt und besorgt entgegen. Im Wohnwagen angekommen, habe ich mich gleich ins Bett gelegt. Aber nach ca. 2 Stunden ließ die Betäubung durch das Bier nach und ich fing wegen der erlittenen Prellungen an zu stöhnen. Anscheinend hat meine besorgte Gattin daraufhin den halben Platz alarmiert. Ich habe nicht gewusst, dass es so viele möchte gern Krankenschwestern dort gibt. Alle kamen und wollten meine Reflexe an den Beinen prüfen und das, obwohl ich doch auf eigenen Beinen fast einen Km bis zum Wohnwagen zurückgelegt hatte. Dabei haben sie mir alle die Bettdecke soweit wie es ging, hochgehoben. Dabei muss sagen, dass ich ein unten ohne Schläfer bin. Diese Untersuchungen waren so umfangreich und ausdauernd, das mir kalt wurde und ich noch intensiver stöhnte. Irgendjemand vermutete ganz richtig, dass mir bei den Untersuchungen ja kalt geworden sein könnte. Daraufhin schleppte jeder einen Heizlüfter heran. Man glaubt ja nicht wie viele davon in unseren kleinen Wagen hineinpassten. Wir hatten bei weitem nicht genug Steckdosen. Kurz und gut, es wurde nicht besser und der Krankenwagen wurde gerufen, mit Ärztin, die die vorangegangenen Untersuchungen wiederholte. Man hätte mich auch gleich ins Krankenhaus nach Neustadt bringen können. Dort fingen die Untersuchungen noch einmal von vorne an. Allerdings etwas umfangreicher. Ich sollte dabei auch Urin abgeben, falls die Nieren etwas abbekommen hätten. Ich hätte die Krankenschwester umarmen und küssen können, so erleichtert war ich. Aus lauter Dankbarkeit habe ich ihr noch einen Hügel auf die Flaschenhalsöffnung gepinkelt. Sie hatte wirklich Probleme, die Fuhre zu transportieren! Zu unser aller Erleichterung wurde nichts gefunden und der Arzt fragte mich beiläufig wo ich denn operiert worden sei. Er hatte meine Narbe gesehen. Ich sagte: An der Galle. Als er Nachfragte, habe ich mich wiederholt und auf seinen dritten Anlauf, habe ich demonstrativ ohne etwas zu sagen, nur mein Hemd hochgehoben und auf meine Narbe gezeigt. Er hat daraufhin nicht mehr mit mir gesprochen. Erst viel später dämmerte es mir, dass er gerne gewusst hätte, in welchem Krankenhaus die Operation statt gefunden hat. Aber da war es zur Versöhnung bereits zu spät. Meine Gallenoperation war gerade mal 2 Monate her, und war noch nach der alten Methode, die mit dem langen Schnitt quer über den Bauch, ausgeführt worden. Dann wurde ich auf ein Einzelzimmer verfrachtet, wo ich mich leise durch die Nacht stöhnte. Am nächsten Tag kam morgens meine Allerwerteste und besuchte mich. Sie war nicht unhöflich zu mir aber doch ein wenig sehr reserviert und als sie wieder ging, ohne mir ein bisschen Telefongeld dazulassen, wusste ich, wie es in ihr aussieht und was mich erwartete. Ich konnte also nicht mal anrufen, um mich abholen zu lassen. Mal ganz davon abgesehen, sie hätte es sowieso nicht gemacht. Nachdem der Arzt bei der Visite keine Einwände hatte, habe ich mich selbst entlassen und bin den Weg von Neustadt bis nach Pelzerhaken zu Fuß gelaufen. Nachdem meine Allerliebste mir weder Telefongeld gegeben noch Zeug mitgebracht hat, musste ich den ganzen Weg am helllichten Tag im Pyjama zurück legen. Glück dagegen hatte ich mit dem Wetter. Ich schaffte den Weg in einer Regenpause. Wegen des Regenwetters, waren zum Glück nicht allzu viele Leute unterwegs. Wegen der Puschen hatte ich aber ordentlich nasse Füße. Der Empfang war reserviert und um mich richtig abzukanzeln, hatte sie ihre Mutter benachrichtigt und als Verstärkung kommen lassen. Gefahren hat sie unser damaliger Schwiegersohn. Als erstes haben beide über mich gelacht, denn ich sah aus, wie ein Indianer auf dem Kriegspfad. Durch meine bevorzugte Richtung, Kopfüber, hatte ich eine Menge Kratzer und Ratschen von den Büschen und deren Dornen, die ich bis zum Krankenhaus mitgeschleppt hatte. Die Stellen waren mit einer roten Tinktur behandelt worden. Da wusste ich auch, warum der Arzt bei der Visite sich ein Lachen gerade noch verkneifen konnte. Als dann auch noch meine Schwiegermutter mir das gewünschte Lied vorsang, war meine Frau mit ihrem Latein am Ende und bereitete sich so langsam auf eine Wiedervereinigung vor. Danach wurde von den Anwesenden, die von mir verursachte Schneise besichtigt und mir anschließend Lob und Anerkennung für die gute Arbeit ausgesprochen.


Zwischendurch hat uns am „Hohen Ufer“ eine Berliner Großschnauze auch einmal den Wohnwagen vom seinem Fundament geschoben. Zu uns hat er nichts zu sagen gewagt, aber dem Platzwart muss er es „gebeichtet“ haben. Der hat ohne Umschweife sofort mit angefasst, den Wagen wieder aufzustellen. Anhand der Spuren, war es unübersehbar, dass es der Berliner war, der sein Motorboot aus unserem Gang gezogen hat. Er war gegen meine Deichsel gekommen und hatte dabei eine Schleifspur hinterlassen, die mindestens einen halben Meter lang war. Demonstrativ habe ich mich, als alles wieder in Ordnung war, gegenüber von unserem Wohnwagen hingesetzt, den Berliner angesehen, der es von seinem Platz aus beobachtete und dann demonstrativ auf die Schleifspur gesehen. Das Ganze habe wiederholt auch noch einige male in umgekehrter Reihenfolge gemacht. Er hat keine Regung gezeigt. Kaputtgegangen ist nur ein Glas, das aus dem Regal fiel.


Nachdem der Hund nicht mehr war, sind wir wieder auf den ersten Platz, Lotsenhaus, zurückgekommen, nur in einer anderen Reihe, viel weiter oben. Während dieser Zeit habe ich mir auch von einer Nachbargemeinschaft ein 'Russenboot ' gekauft. Die Nachbarn waren vom 'Kibitzberg' gekommen, weil dort das neue Krankenhaus gebaut werden sollte. Sie haben sich bei uns neu sortiert und festgestellt, dass sie ein Boot übrig hatten. Ich habe es für 1400,-- DM übernommen. Ich bin mit den neuen Nachbarn sehr oft gemeinsam zum Angeln gefahren. Von Neustadt zur Untiefentonne vor Pelzerhaken. Natürlich hatte ich auch, wie die Anderen, eine Wathose. Es gab keine kleinere; sie ging mir bis unter die Achseln und ich muss damit ausgesehen habe, wie .... eine Witzfigur. Da die anderen gerne mal ein Bier zusammen getrunken hatten, hatte einer von denen es einmal sehr dringend. Er hat es nicht mehr geschafft, aus seiner Hose heraus zu kommen. Bis zum Abend hat er sie zum Austrocknen in seinen Fahnenmast hängen müssen. Ein anderes mal wollte sein Motor nicht zur Rückfahrt anspringen. Da wir während des Angelns so weit auseinander gedriftet waren und ich ihn nicht rufen hörte, setzte er seine Hupe ein. Ich verstand sofort, kam längsseits und sah eine Rost-Schlamm-Spur vor seiner Hupe. Es sah wirklich sehr komisch aus und ich fragte, ob ihm jemand in die Trompete geschissen hätte. Er überhörte es und gab mir seine Leine. Mit meinen 6 Ps hat es über eine Stunde gedauert. Er hätte es, wenn er alleine wäre und der Motor mitgespielt hätte, in fünf Minuten geschafft. Da wir aber immer zusammen raus und wieder rein gefahren sind, hat er auch immer auf mich Rücksicht genommen.

Neben uns war Mathias und diagonal von uns und hinter Mathias war Harry. Beide mit ihren Frauen natürlich. Die Familien kannten sich schon recht lange und gut. Zu Harry hatte ich gute Kontakte, wir mochten uns und ich habe ihm sein Angelboot abgekauft, wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe. Harry hatte sich ja ein anderes etwas komfortableres Boot gekauft, wo Mathias auch immer mitfuhr. Als aber eines Nachts zwischen den beiden Stirnseiten ihren Wohnwagen, wo sie zusammen sich eine Sitzecke eingerichtet hatten, eine laute Diskussion stattfand, stellte sich ganz schnell heraus, dass Mathias die Frau von Harry wohl schon eine ganze Weile viel viel besser kannte als Harry ahnte, der total ahnungslos bei dieser Auseinandersetzung war. Mir wurde dann auch schnell klar, warum Mathias seine Frau so gut wie gar nicht zum Campen erschien. Auch Harry sah man, im Gegensatz zu seiner Frau, danach immer seltener. Eigentlich gar nicht mehr, bis man mit einem mal hörte, dass er beim Rasenmähen zu Hause bei sich im Garten plötzlich tot umgefallen war. Ich mochte ihn und so ein Ende hatte er, meiner Meinung nach, nicht verdient. Vorher hatte er mir noch sein zweites Handfunkgerät gegeben, damit wir uns beim Angeln draußen verständigen konnten und er nicht wieder seine Hupe anschmeißen muss. Das hat seine Frau mir danach zu Gunsten von Mathias wieder abgenommen, der ja das Angelboot übernommen hat.

Seit ich nun ein eigenes Boot hatte, brauchte ich auch einen eigenen Angel- und Fischereischein. Ich konnte mich nun nicht mehr hinter den anderen verstecken, indem ich hätte sagen können, das ist nicht meine Rute, das ist seine zweite, was er ja durfte. Also machte ich beide Scheine. Das Ganze war kurz nach Öffnung der Grenze. Meine Frau hatte aus Neugier, Kontakte zum wilden Osten aufgenommen und als ich mit bekam, dass er erster Vorsitzender eines dortigen Angelvereins war, konnte ich nicht mehr an mich halten.

Kurze Zeit später hatte ich alles und zwar Kostenlos und das sogar mit fettigen Fischbratgebrauchsspuren, damit sie nicht so neu aussehen. Ich brauchte ihm nur zwei Passfotos schicken.


Das Boot war nicht besonders gut zum Angeln geeignet. Es war aus Seewasserfestem Aluminium und war damit ein sehr guter Resonanzkörper. Bei bereits geringem Wellengang schlug das Vorschiff vor Anker liegend so heftig auf das Wasser, dass die Fische vor den Schallwellen flüchteten. Es ging so weit, dass ich nichts gefangen habe, während mein Nachbar in nur 5m (!) Entfernung ein Hering nach dem anderen herausholte. Irgendwann kamen 1/2 Liter Benzin auf einen Hering bei mir heraus, was meine Freude erheblich trübte und ich das Boot an einen Liebhaber, der bei uns im Auftrag einer Firma, die wir wiederum beauftragt hatten, unsere Treppenstufen nach oben verkleidet hat, für 1000,-- DM verkaufte.


Nachdem wir, wie oben beschrieben, einmal mit dem 4,20 m langen Opatja in Italien waren, sind wir letztendlich mit dem Umweg über den Campingplatz „Am Hohen Ufer“auf dem Campingplatz „Lotsenhaus“ „ hängen“ geblieben.


An dem deutlich größeren Hobby hätten wir mehr Freude gehabt. Besonders meine Frau, die nun jeden Abend unter Anderem die Betten machen musste und das in einer verlockenden gebückten Haltung. Man kam nur von einer Seite heran – an das hintere Bett natürlich! Zum Ausgleich haben wir uns zu dem ebenfalls 4,2 m langen Vorzelt noch einen 1,4 m langen Küchenanbau zugelegt. Damit war der Anbau länger als der Wohnwagen.

Es war nicht einfach das Ganze richtig aufzubauen und einigermaßen Winddicht an das vorhandene Vorzelt anzubringen. Dazu kam noch, dass ich den Fußboden entsprechend verlängern musste. Da ich zu dem Zeitpunkt gerade das Haus von außen fertig isoliert hatte, hatte ich noch genügend Dachlatten herumliegen, die nun an die Ostsee kamen. Balken waren auch noch da. Und so kam es, dass ich einen wirklich sehr soliden 5,6 m langen Holzfußboden hatte. Die Dachlatten waren aus amerikanischen Fichten geschnitten, wie uns der Herr R., dem die kleine Firma gehörte, sagte und sollten extra lange halten. Es stellte sich aber ganz schnell heraus, dass der Fußboden zur Höhe des Wohnwagens etwas zu hoch geraten war. Also musste der Wohnwagen noch angehoben werden. Material hatte ich dafür immer noch genug. So kam es, das nicht nur der Wohnwagen eine überdurchschnittliche Höhe erreichte, ja, wir waren sogar gezwungen noch eine Stufe zum Vorzelt zu bauen.

Da meine Allerwerteste schon immer für Blumen etwas übrig hatte, hat sie auch noch eine solide Blumenbank bekommen. Sie bestand aus zwei dicken Pfählen, tief in die Erde gerammt mit einer Gerüstbohle verbunden waren. Diese solide Bauweise sollte sich alsbald von Vorteil herausstellen. Bei einem Sturm stellte sich heraus, dass der Wohnwagen etwas zu hoch im Wind war und er für diese Höhe nicht genug Gewicht besaß. Mit anderen Worten, er rutschte vom „Hocker“ und zwar zum Glück gegen den Holzfußboden. Der wiederum verschob sich in Richtung Blumenbank und das ganze fand dort erst Halt. Der Turm von Pisa sah, verglichen mit unserem Wohnwagen, ziemlich senkrecht aus. Da wir von dem Sturm und den Auswirkungen im Fernsehen erfahren hatten, habe ich mir unseren Nachbarn Alfred geschnappt, sind zum Campingplatz gefahren, wo wir die Angelegenheit in einigen Stunden beheben konnten. Das ging aber nur, weil der Wind aus der zum Glück richtigen Richtung kam, und das Ganze von der Überdimensionierten Blumenbank gestoppt wurde. Wenn der Wind aus der entgegengesetzten Richtung gekommen wäre, hätte er flach in Nachbars Garten gelegen! Genauer gesagt: gegen seinen Wohnwagen gefallen.

Gleich, wirklich unmittelbar nach dem erfolgreichen wie mühsamen Aufbauen, kam der Hammer. Meine Angetraute kam von der Toilette und erzählt mir freudestrahlend, dass sie soeben den Wohnwagen von Robertus gekauft hatte. Wir kannten das Ehepaar schon lange und ich wusste, das er alles gut und sauber in Schuss hatte. Unser aller erster Platz war nämlich in der gleichen Reihe ihm genau gegenüber gewesen.

Der Wohnwagenkauf hatte uns mal eben 15 000.- DM gekostet und über hatten wir nun auch noch den kleinen Wohnwagen, den wir ja auch noch loswerden mussten. Mein Finanzminister meinte nur: ´Ach was, das schaffen wir schon´. Mit diesem Satz war sie das Vorbild für unsere BundesAngi. Kurz danach schaffte meine Allerwerteste auch noch recht unternehmungslustige Norweger an (www.strukhof.de) an. Wir mussten uns etwas einfallen lassen, und haben oben auf der Abtrennung rundherum noch 15 Meter Blumen gepflanzt. Kein billiges Vergnügen. Die Umrandung war bereits 1,4 Meter hoch. Dazu kamen noch die Blumen, so dass wir letztendlich ein Höhe von gut 1,7 Meter hatten. Diese Höhe wäre aber kein Hindernis für die Katzen gewesen. Ausschlaggebend war, dass die Katzen keinen festen Bezugspunkt hatten, den sie beim Abspringen anpeilen konnten.

Im nächsten Jahr habe ich die Abtrennung mit einer Draht/Holz-Konstruktion versehen,die noch etwas höher war aber nicht immer den gleichen Erfolg hatte. Zum Beispiel unsere 'Oma', die Billa Beritt, war in Ihrer Sturm und Drangzeit manchmal nicht zu halten. Da wir unsere Katzen nie aus den Augen ließen, haben wir sofort bemerkt, das Billa Beritt ausgehen wollte. Sie kam uns um Sekundenbruchteile zuvor und verschwand in der Dämmerung. Beim Suchen haben wir einige Wohnwagen in unserer Umgebung von unten sehr gut kennen gelernt, bis wir zufällig mitbekamen, dass Billa Beritt uns von oben herab vom Überdach unseres Vorzeltes angrinste.

Annie auf dem Tisch im Vorzelt

Eine andere, die Viola, lief ein anderes Mal schnurstracks auf den Nachbarplatz und verschanzte sich dort in der Herrentoilette. Meine Frau kannte keine Hemmungen und nahm auch keine Rücksicht auf die 'notbedürftigen' Männer.

Einmal, Anfang der Saison, war ich allerdings wirklich 'not amused'. Und das kam so: Zum Züchten hatten wir uns damals eine Katze, die Cindy, gekauft. Ich hatten immer ein gutes Verhältnis zu ihr, bis sie, während der Abwesenheit meiner Frau, über die Abtrennung sprang. Meine Frau war frühmorgens zu einer offenen Badekur nach Grömits gefahren, während ich mit der Gesamtaufsicht betraut war. Ich hielt, weil es ein wundervoller schöner sonniger morgen war, im Unterhemd und Shorts wache, als Cindy über die Abtrennung sprang. Ich wollte sehen in welche Richtung sie verschwand und sah sie auf der anderen Seite etwas desorientiert im Gras sitzen. Gartenpforte auf und zumachen und um den Wohnwagen herumlaufen, war eins. Dann habe ich sie auf den Arm genommen und wollte sie zurück tragen. Genau hinter unserem Wohnwagen wurde sie unruhig und dann richtig zickig. Daraufhin habe ich sie, nach eingehender Überlegung und Abwägung aller meiner Möglichkeiten, losgelassen. Sie lief den Weg alleine um die Ecke bis zu unserer Pforte. Da die zu war und sie die Richtung anscheinend genau kannte, hat sie geglaubt es ist noch nicht die richtige Pforte und nahm die nächste offen stehende - die von unserem Nachbarn. Dort verkroch sie sich in einer Ecke unter dem Gartentisch und den Stühlen, während ich auf den Stufen zu deren Vorzelt sitzend Wache hielt. Die Nachbarn waren zufällig nicht anwesend. Vorher hatte ich mich noch mit einem Handtuch abgetrocknet und mir eine Kopfbedeckung besorgt. Das Handtuch hat meine Frau, als sie wieder kam, gefunden und da sie mich nicht sah, machte sie sich auf die Suche. Die Katze hatte sich die ganze Zeit, eine gute Stunde, nicht aus der Ecke gewagt. Meine Frau sagte nur: 'Jetzt aber sofort nach Haus! und meinte die Katze damit. Cindy tat es ohne einen Widerspruch. Ich wurde erst danach aber dann um so liebevoller Versorgt. Die nicht unerheblichen Kratzer an Brust und Armen heilten zügig, während der linke Daumennagel, durch den sich ihr rechter Eckzahn seinen Weg suchte, sich im Laufe des Jahres verabschiedete. Erst kurz vor Weihnachten war dann sein Nachfolger einigermaßen einsatzfähig aber zum Nasenbohren noch zu kurz. Nach diesem Vorfall hat meine Frau recherchiert und herausgefunden, dass diese Katzenlinie nicht ganz frei von Aggressionen war. Wir habe uns recht bald von dieser Katze verabschiedet, da wir auf keinen Fall mit solchen Eigenschaften züchten wollten. Seitdem sind unsere Katzen sehr verschmust. Mich hat keine Katze mehr verletzt und auch die Besitzer unserer Jungkatzen sind begeistert von deren Wesen!

Winni, Ilka

und Billa Beritt

It's Party Time

Das sind Bilder aus vergangenen Tagen, als es noch sehr schöne Gangfeste in unserer Reihe gab. Durch Intrigen einer einzelnen Dame, dicker gelber Kopf links, deretwegen über 5 Wohnwagenbesitzer aus unserem Gang den Campingplatz verlassen haben, haben wir uns in unserer Ecke zurückgezogen und warten ab, wie es sich weiter entwickelt. Inzwischen ist die besagte Dame mit ihrem Mann wegen ihrer ewigen Intrigen auch vom Platz geflogen. Meiner Meinung nach hat der Platzbesitzer damit viel zu lange gewartet! Als wir diesen Wohnwagen von Robertus übernommen haben, hat uns Robertus Frau gleich vor der grauhaarigen Frau von da vorne gewarnt. Heute ist sie rothaarig und wohn auf dem Nachbarplatz. Aber da sind sie auch schon nicht mehr. Dort sind sie schneller herunter geflogen! Intrigiert hatte immer nur sie. Ihr Mann musste immer alles umsetzen und wenn nicht, bekam er schon mal ein Schlüsselbund an den Kopf! Habe ich selbst gesehen! Zum Schutz der Personen und gegen Angriffe von Rechtsanwälten die es Nötig haben, habe ich die Personen unkenntlich gemacht und keine Namen genannt.

Auf den Bildern ist eine Party aufgenommen, wo jeder ein Geschenk mitbringen musste. Natürlich hat da jeder das mitgebracht, was er selbst nicht mehr brauchte oder nicht mehr ausstehen konnte. Das was Elisabeth gerade auspackte, war eine elektrische Lampe, die auf Ölfunzel gestylt war. Nicht schlecht gemacht. Zuvor haben wir sie bei unseren direkten Nachbarn hängen gesehen. Wir haben diese Lampe noch Jahre bei uns im Vorzelt gehabt.

Darunter zeige ich voller stolz meinen neuen Ohrstecker. Wenn wir an der Ostsee sind, fahren wir mindestens einmal nach Wismar. Dort habe ich mir genau gegenüber vom Karstadt Gründerhaus, auf Wunsch einer einzelner Dame, das Loch stechen lassen. Es kostete mich einiges an Überwindung. Direkt vor der ´Behandlung´ habe ich aufgeregt gefragt, ob hier ein Arzt in der Nähe ist und ob es im Krankenhaus auch genug Blutkonserven gibt. Inzwischen ist das Loch wieder zugewachsen. Das Ding war mir beim Halswaschen sowieso immer im Weg.

Wir sind aber nicht nur nach Wismar gefahren. Wir haben eigentlich im Laufe der Zeit alle Orte in der Umgebung abgeklappert und als wir einmal in Eutin waren, meinte meine göttliche Hälfte, ich müsste eigentlich eine kurze Hose, also eine Shorts haben. Gesagt und rein in einen ansprechenden Laden am Marktplatz. Elisabeth hat ausgesucht und ich in der Umkleidekabine Shorts in Serie anprobiert. Das ging eine geraume Weile so, bis wir die befremdlichen Blicke der anderen Kunde und vor allem der Verkäuferinnen sahen. Da erst bemerkten wir, dass ich der einzige Mann im Laden war. Ich bin selten so schnell in meine eigene Hose gekommen und bin noch schneller mit leicht erröteten Ohren draußen gewesen. Es war ein reiner Damenladen, den wir aufgesuchten.


Dieses Kostüm habe ich während der zweiten Reise mit Pastor Wabbel auf einem Nildampfer erstanden. Wir sollten uns ein wenig verkleiden für einen bunten Abend an Bord. Selbstverständlich ist es kein Original, sondern, wie unser Ägyptischer Führer (www.littlepharao.de) sagte, von einer eigens für Touristen arbeitenden Industrie hergestellt worden. Ich hatte aber auch nichts anders erwartet und ein Original schon gar nicht. Ein Original dagegen ist das Gurkamesser. Ich habe es auf einem Flohmarkt bei Buxtehude erstanden. Es ist in einem erbarmungswürdigen Zustand; aber ich konnte nicht daran vorbeigehen. Diese Bilder zeigen deutlich die Globalisierung, in der wir heute leben: Gurkamesser aus Indien, Gewand aus Ägypten und ein Germane aus Niedersachsen, der sich hier in Norddeutschland im Wikingerreich auf einem Campingplatz zum Deppen macht.


Diese Lampe ist bereits sehr alt. Ein ehemaliger Campingplatznachbar in Neustadt hat sie mir geschenkt, als er mit etwa 80 Jahren 1983 mit dem Campen aufgehört hat. Sie hat, trotz kaputtem Glas, mit dem Seitengewehr zusammen einen Ehrenplatz im Computerzimmer bei uns zu Hause. Zu dem Geschenk gehörte auch ein Tisch, einen Holzsessel sowie eine Holzbank, hergestellt von einem Worpsweder Künstler. Auch das halten wir in Ehren.


Von einem anderen direkten Nachbarn weiß ich, dass er einmal mit seinem Fahrrad in Neustadt eine Straße zum Hafen hinunter gefahren ist. Das war die Straße, wo am Ende im Wasser eine Wirtschaft auf Pfählen war. Ein richtiger Pfahlbau, wie man ihn nur noch selten sieht. Er wurde auf dieser, seiner Talfahrt immer schneller und selbst sein energischer Versuch zu bremsen brachte nichts. Die Wirtschaft,wo er eigentlich hinwollte, hat er geradeso verpasst aber nicht das Wasser im Hafen. Er hatte Glück, dass das Wasser hier nicht so tief war. Ein anderes Mal war er sehr deprimiert. Er hatte sich für seine Parzelle extra einen Benzinrasenmäher gekauft. Eigentlich viel zu groß und aufwendig für eine so kleine Parzelle. Aber er war stolz darauf. Und dann kam die große Probefahrt. Der Motor sprang auch sofort an. Nachdem etwa ein drittel der Fläche vom langen Gras befreit war, gab es einen lauten Knall mit anschließender absoluter Stille. Großes Erstaunen gepaart mit großem Mitleid bei den Zaungästen. Der Benzinrasenmäherbesitzer hatte seinen eigenen Wasserabsperrhahn im hohen Gras übersehen. Das Messer konnte dem Wasserhahn zwar eine Kerbe hinzuzufügen aber der größte Schaden entstand an der Kurbelwelle, das bedeutete einen Totalschaden ohne Garantieanspruch. Er hatte wirklich, ohne Übertreibung, unser aller größtes Mitgefühl.


Und dann war da noch ein anderer direkter Nachbar, der aber auch bereits schon da war, als wir kamen. Er war Single, hatte aber eine ständige weibliche Begleitung in seinem Schlepp. Sie kamen meistens am späten Samstagvormittag und saßen fast pünktlich so gegen 14Uhr an einem wohl gedecktem Tisch vor ihrem Vorzelt und genossen den Sonnenschein. Das ging manchmal so schnell, dass ich glaubte, dass der Motor von seinem Auto noch lief! Der wohl gedeckte Tisch bestand im Wesentlichen, genauer gesagt, aus zwei Flaschen Bier und zwei bereits gut und exakt gefüllte wohltemperierte Gläser. Es wurde dabei auch viel Wert auf einen genauen Schaumanteil oben im Glas geachtet. Ordnung und Etikette mussten eben sein! Dann wurde Genossen als wenn sie an der Strandpromenaden in Rimini saßen und das niedere Volk, also wir, an sich vorbei spazieren lassen würden! Das ging meistens bis in den späten Nachmittag. Wenn sich aber noch weitere Nachbarn im Laufe des Tages dazu gesellten, ging es auch schon mal bis nach Mitternacht. Und das war dann ja deutlich nach 22 Uhr, wo die Nachtruhe beginnt. Da das Ganze direkt unter unserem Schlafzimmerfenster stattfand, habe ich irgendwann mal aus dem Fenster gerufen und um Ruhe gebeten. Ich konnte richtig die erstaunten Gesichter erkennen, mit denen sie alle mich anstarrten. Sie konnten es nicht fassen, dass wir kein Verständnis für sie hatten. Besonders eine Frau mit ihrer Lache nahm keine Rücksicht, weder am Tag noch in der Nacht. Seit der Zeit herrschte Eiszeit in unserer Ecke. Da die Nachbarn aber unvermindert laut und Mitteilungsbedürftig waren, haben wir uns nicht nur beim Platzwart beschwert sondern auch erfahren, dass unser Nachbar nun auch noch seine Bierbekannte heiraten wollte. Und dann war es auch soweit, dass die Party stattfinden sollte. Es war, wie zu erwarten, wieder laut und lange und feuchtfröhlich. Allerdings nicht so lange wie sonst üblich, da die Gäste Rücksicht auf die Hochzeitsnacht des Brautpaares genommen haben. Und dann kam, was keiner vermutet hatte, auch wir nicht. Am nächsten Morgen hatten alle Gäste sich rechtzeitig wieder eingefunden, um eine Nachlese der Nacht zu erfahren und auch noch den restlichen Alkohol dabei zu vernichten. Das Erstaunen war groß, als der frisch angetraute Ehemann wider Erwarten alleine aus seinem Wohnwagen heraus kam. Natürlich habe ich auch geluschert und sein bedeppertes Gesicht mitbekommen. Was in der Nacht vorgefallen war, habe ich nicht mitbekommen aber mit Harmonie kann es wenig zu tun gehabt haben, denn seine frisch Angetraute hatte ihn, nach seiner Aussage, im aller frühesten Morgengrauen verlassen. Selbst die aufmunternsten Worte seiner Nachbarn konnten seine Niedergeschlagenheit nicht ändern. Nach einigen Tagen war aber alles vorbei und sie saßen wieder beim Mittagsbier in trauter Zweisamkeit vor dem Vorzelt als wenn nichts geschehen war.


Gleich neben dem Campingplatz Lotsenhaus ist der Cap Arkona-Friedhof. Er ist von hohen Bäumen umgeben. Wir haben beobachtet, dass jeden Abend unzählbare Mengen von Krähen diese Bäume angeflogen haben, um dort ihren wohlverdienten Feierabend und auch die Nacht zu verbringen. Wir brauchten gar nicht hinzusehen, wenn sie laut krähend von den Feldern und Müllhalden kamen. Sie waren bereits von weitem zu hören und es dauerte sehr lange, bis sie ihren angestammten Platz gefunden bzw. sich einen erobert hatten. Danach folgte noch ein kurzer Smalltalk, bis sie sich dann endlich richtig zugedeckt hatten und friedlich schnarchend entschlummerten. Bis auf einmal. Es war an dem Tag richtig drückendes Wetter. Es lag ein Gewitter in der Luft. Die Krähen waren alle schon in ihren jeweiligen Bäumen, kamen aber nicht so richtig zur Ruhe. Mit einem Mal, wie auf Kommando, startete der Schwarm und entfeuchte ins Unbekannte. Keine 10 Minuten später schlug ein Blitz in genau die Bäume ein. Wo die Krähen diese Nacht verbracht hatten, haben sie uns nicht erzählt.


Übrigens: Warum fliegen die Vögel im Winter in den Süden? Ist doch logisch: Weil es zum Laufen zu weit ist!


Bei einem Ausflug nach Lübeck, vom Campingplatz ausgehend, sind wir beim Schlendern durch die Altstadt auf eine Gruppe von Straßenmusikanten gestoßen. Die Gruppe bestand aus einer Menge Kinder verschiedenen Alters, begleitet von ihren Eltern. Der Gesang hat mir nicht viel gegeben, außer dass ich mir gedacht habe: na ja das ist ausbaufähig, wenn sie noch fleißig üben. Wir haben uns nicht weiter bei Ihnen aufgehalten und auch auf eine "Spende " haben wir verzichtet. In Erinnerung ist mir noch geblieben, dass sie, milde ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig gekleidet waren. Und dann kam, was kommen musste: Aus den Augen, aus dem Sinn. Viele Jahre später bin ich wieder auf diese Musikanten aufmerksam geworden, auf die Kelliyfamily.


Am 21.6.17, dem längste Tag des Jahres, hatte ich mich den Tag über unter unserem Sonnenschutz auf unserem Campingplatz versteckt, bis gegen Abend die Sonne schwächer wurde. Mit einem Mal wurde es ungemütlich und ich erinnerte mich an unserem Urlaub in Tunesien, wo wir es uns in der Außenanlage unseres Hotels in Madia gut gehen lassen haben. Obwohl wir dort im Schatten saßen, war uns warm um nicht zu sagen, sehr warm! Als wir da so vor uns hinschmolzen, bemerkte ich am Nebentisch einen Einheimischen der einigen Touristen irgendwelche Sonderleistungen verkaufen wollte. Es war eben sein Job. Aufgefallen war er mir aber, dass er, obwohl er in der Sonne saß, sich seine dicke Jacke aufknöpfte und sich die dem warmen Wind zugewandte Hälfte über dem Kopf zog. Auch als wir zum Baden, es war am Neujahrstag, gegangen sind, bemerkten wir eine Familie, die in dicken Mänteln spazierten. Viel später in Norwegen, wo wir am Segeln waren, beobachteten wir in den Fjorden die einheimischen Kinder, die sich von Motorbooten auf ihren Bananenbooten ziehen lassen haben. Dabei waren sie mehr im Wasser, als rittlings auf der Banane. Und das in dem kalten Wasser. Diese Fjorde werden ja von Gletschern gespeist. Da habe ich nur vom Zusehen schon gefroren und bekam eine ganz andere Sichtweise. Mit einem Mal konnte ich die Tunesier verstehen.


Seitdem wir unseren Kaminofen haben, bin ich unablässig auf der Suche nach Holz. Der Campingplatz ist dabei eine ergiebige Quelle. Das Holz hier ist für umsonst – bis auf den Transportweg. An manchen Tagen bin ich zweimal die Strecke gefahren. Das waren auch mal eben 500 Km/Tag. Leider habe ich nur einen kleinen Anhänger. Er fasst nur 300 Liter. Das Auto habe ich dabei auch nicht geschont. Teilweise waren die Stämme so schwer, dass ich meine Kettensäge und Holzspalter mit zur Ostsee genommen habe. Ich habe keine Ahnung, was für Bäume das sind, aber es lohnt sich, da das Holz sehr schwer ist und lange im Ofen brennt.

Auch bei dem Holzstapel oben, überlege ich, mein Werkzeug wieder mit zum Campingplatz zu nehmen. Es fällt mir zunehmend schwerer, die frischen, noch mit Wasser durchzogenen Stämme im Ganzen zu tragen. Da zu Hause meine Lagerkapazität, fast 15 m³, ausgeschöpft ist, spiele ich auch mit den Gedanken das Holz hier innerhalb der der Umrandung den Winter über zu lagern. Auch wenn das Holz hier im Freien liegt, spielt es keine große Rolle, da dieses Holz erst in 4 Jahren dran ist. Bis zum Dezember hatte ich dann das Holz doch noch zu Hause.


Ende Oktober 2012 haben wir uns dann nochmal unten ans Wasser gesetzt. Es war ein schöner Sonnenuntergang, von Elisabeth in einer wirtschaftseigenen Wolldecke eingehüllt, genossen, während ich mir verstohlen einige Nasentropfen, wegen einer möglichen Bierverdünnungsgefahr, natürlich im Ärmel, abwechselnd mal im Rechten und mal im Linken, abwischte. Dabei kam mir das Bild unten in den Sinn und war froh, dass wir heutzutage doch etwas fortschrittlicher geworden sind!


Der späte Abend des 16.04.2014.

Ich war bereits eingeschlafen, als Elisabeth gegen 23.³° von einem , wo immer herrührenden dumpfen Knall aufmerksam wurde, laute aufgeregte Stimmen hörte und einen Feuerschein sah . Sie weckte mich mit den Worten: "Es brennt". Meine Frage war sofort:"Wo? Bei uns etwa?"

Dann haben wir uns notdürftig und für die kalte Nacht viel zu leicht angezogen. Zuerst haben wir das Feuer aus der "Ferne", von unserem Wohnwagen aus, beobachtet. Zum Glück war kein Wind, der den Funkenregen auf andere Vordächer wehen konnte. Genau genommen war es die einzige windstille Nacht in dieser Zeit. Zuerst war das Feuer "rund" und mindestens doppelt so hoch wie der Wohnwagen und wurde von einem lauten Pfeifton begleitet. Das muss das Gas in den Propangasflaschen gewesen sein, welches ausströmte und verbrannte. Die Rauchsäule war mindestens nochmal gute 50 Meter hoch. Auf dem Bild oben links wechselte das Feuer gerade seine Farbe von rotorange auf rot weißlich und auch ein neues zischendes Geräusch war vorübergehend zu hören. Das, so vermute ich, kann davon herrühren, dass irgendjemand einen Feuerlöscher drauf gehalten hat. Danach nahm das Feuer seine ursprüngliche Form wieder an, um dann eine "länglich" Ausdehnung in Richtung Wasser anzunehmen. Das kann der Zeitpunkt gewesen sein, wo das Überdach des zweiten Wohnwagens zu brennen anfing. Dann erst kam die Feuerwehr, die zuerst nicht mal genug Wasser hatte. Es kam nur stoßweise eine geringe Menge aus der Kanone, so das ich dachte, da kann ich ja weiter pissen als die. Aber dann hatten sie, nachdem die Schläuche verlegt waren, genug Wasser und Druck. Zuletzt wurde alles noch mit Schaum abgedeckt, der auch am nächsten Tag noch zu sehen war. Ein Wagen ist total kaputt. Von einem blieb nur die Rückwand und ein kleiner Teil des Überdaches stehen. Also auch Totalschaden. Auf dem vorletzten Bild kann man sehen, dass die Fenster vom Vorzelt des dritten Wagens auch gelitten haben. Dieser Wohnwagen gehört der Tochter von der Besitzerin (74) des total abgebrannten Wagens. Die Fenster des hellen Wagens links davon, sind auch soweit geschädigt, dass sie kaum noch zu gebrauchen sind. Selbst von dem Wagen, von dem auf dem zweiten Bild eine kleine Ecke zu sehen ist, der genau gegenüber auf der anderen Wegseite steht, ist die Plastikhalterung für das Nummernschild geschmolzen. Viel Aufregung und Ärger sowie eine schlaflose Nacht, und das 3 Tage vor Ostern. Nach Ostern kam ein anderer Nachbar zum Campingplatz. Er und seine Frau hatten auf der Fahrt im Radio gehört, dass es auf einem Campingplatz an der Ostsee einen Brand gegeben hat. Es wurde im Radio kein Campingplatznamen genannt. Die spontane Äußerung seiner Frau war, wenn das man nicht bei A. war, eine übernächste Nachbarin der Beiden, was ja auch so war! Sollte es etwa einen Grund für diese spontane Äußerung gegeben haben. Lange Zeit haben wir den Grund des Feuers nicht erfahren, bis sich eine Nachbarin verplappert hat. Es war, wie ich meine, ein ungeeigneter Heizstrahler, ja vielleicht sogar ein für Wohnwagen nicht zugelassener. Wenn ich der nächste, ebenfalls abgebrannte Nachbar gewesen wäre, hätte ich wegen der Schadensersatzansprüche wahrscheinlich Nachforschungen anstellen lassen. Ein sicherer Heizofen kostet ca. 70 bis 80 €. Ein Klacks gegenüber dem nun entstandenen Schaden. Und das unten hat die Zeitung daraus gemacht.


Irgendwann im Spätsommer 2014, kurz vor Ende der Saison entschied meine Allerwerteste, dass die Nähte von unserem Vorzelt zu dünn wurden. Vorher hat sie schon verschiedene Nähte mehrfach ausgebessert. Das wollte sie nicht mehr, zumal es immer mehr wurde. Kurzerhand wurde sie bei den "Jungs", die ihre Werkstatt mit Allem was man so auf einem Campingplatz braucht, und gleich nebenan eine Scheune gemietet haben, vorstellig. Sie haben sofort zugesagt, uns ein neues Vorzelt, noch vor Beginn der Saison 15, aufzubauen, und dabei, bis auf das Gestänge, alles zu entsorgen. Wir brauchen also nur noch zu bezahlen. Eine Anzahlung von 1500,00€ haben sie bereits erhalten. Trotzdem bereite ich mich noch auf sehr viel zusätzlicher Arbeiten vor. Dabei denke ich an Gehwegplattenarbeit, weil die Tür bestimmt nicht mit der alten überein stimmt. Dazu kommen noch Elektrikarbeiten sowie den Fußboden ausrichten, der noch seit Robertus Zeiten Gefälle hat. Er hat seinerzeit das natürliche Gefälle nicht ausreichend ausgeglichen. Ich lasse mich überraschen!!!!! Auf den Bildern steht das neue Vorzelt bereits. Die Jungs haben ihre Arbeit recht gut gemacht. Es gab nur eine Kleinigkeit die ich ändern musste. Das neue Vorzelt hat, im Gegensatz zum Alten, einen Überstand. Die Überdachung wurde aber damals nach dem alten Vorzelt errichtet, so dass nun der Überstand des neuen Vorzeltes gegen den mittleren Ständer der Überdachung stieß. Die Jungs haben nun den Überstand nicht ganz "ausgefahren", damit es nicht zu dieser "Kollision" kommt. Ich habe die Position des Mittelständers vom Überdach so geändert, dass alles seine Richtigkeit hat und sich nichts ins Gehege kommt.

Ganz links unten auf dem oberen Bild ist unser neuer Heizofen zu sehen, der mit Geruchsarmen Lampenöl betrieben wird. Es riecht nur etwas, wenn er anspringt und wenn er sich nach erreichen der Temperatur wieder ausschaltet. Da er einen Lüfter hat, wird die Wärme und leider auch die Gerüche, viel besser und schneller verteilt. Außerdem haben wir ihn so positioniert, dass er fast genau gegenüber der Wohnwagentür steht. Diese Tür lassen wir offen stehen, so dass er die Wärme auch in den Wohnwagen drückt. Sollte das nicht reichen, können wir drinnen ja auch noch die eingebaute Gasheizung einschalten. Das Holzteil hinter der Heizung habe ich gebastelt. Es wird immer dann vor die Tür geschoben, wenn die Katzen nicht nach draußen sollen. Die Katzen wühlen sich sonst unter der Zelttür hindurcharbeiten.


Für die, die schon länger dabei waren, wurden diese Feier vom Platzbesitzer ausgerichtet . Wir waren 28 Jahre auf dem Lotsenhaus dabei. Überreicht wurde uns Jubilaren eine Urkunde und eine Flasche Sekt pro Paar und ein reichhaltiges kostenloses Essen.

Das Gruppenfoto der Jubilare.



10.09.2021 aus gegebenen Anlass von Pfingsten an 12Kg weniger. Natürlich passen die ganzen Klamotten noch! Nur mir nicht mehr! Wie heißt nochmal die APP mit der man sich verschönern und sogar abnehmen kann? Aber, das war hier bei mir nicht der Fall. Ich war immer so schön allerdings nicht immer so schlank. Es ist unfassbar: Fängt erst mal eine Hose an zu groß zu werden, ziehen alle anderen Klamotten sofort direkt nach! (Umgekehrt ist es allerdings genau so!)

11.09.2021… und die Fahne flattert (. . .) über uns. Am Wetter kann man sehen, dass wir uns auf der Flucht nach drinnen befunden haben und noch nicht alles in Sicherheit gebracht hatten.

Nachdem Elisabeth von einem Plausch mit einer Campingplatznachbarin zurück kam, meinte sie sie müsse sich unbedingt Botox wegen ihrer kleinen Fältchen ins Gesicht spritzen lassen. Ich habe nicht gewagt einerseits zu Widersprechen und andererseits ihr den gutgemeinten Rat zu geben, lieber ihre Füllmasse im Gürtelbereich abzubauen und per Autogenem Antrieb einige Portiönchen in die Falten in ihrem Gesicht zu transportieren. Ich weiß, eigentlich hätte ich es nicht einmal denken sollen! Das hat mich aber an meine Oma Auedeich erinnert. Sie sagte, als ich noch ein Kind war, ich werde immer schmaler im Gesicht. Aber wenn ich ehrlich sein darf, das habe ich kaum bemerkt, weil sie immer ein schmales Gesicht hatte. Bemerkt habe ich aber, dass dafür in der gleichen Zeit ihr Heck zugenommen hat. Nur, das habe ich ihr auch nicht zu sagen gewagt, denn das hätte den Süßigkeitentransferfluss zu mir erheblich einschränken können.

Der Unterschied zwischen Telefon und Megafon scheint vielen Campern nicht geläufig zu sein! Ich möchte dann jedes mal den Tipp rüber rufen, man mögen doch bitte das Handy einschalten - dann braucht man nicht so laut schreien. Außer dem, darf man mit einem Zwischenruf nachfragen, wenn man etwas vom Telefonat nicht verstanden hat? Dabei sind die meisten Gespräche, genau wie bei den Politikern, wie zwei Tage mit dem Auto im Kreisverkehr fahren!

Als wir im September im Vorzelt gefrühstückt haben, baute sich direkt über unseren Köpfen eine Kreuzspinne ihr neues Zuhause auf. Wir waren not amused aber wir haben sie gewähren lassen. Dabei erinnerte ich mich an eine Zeit vor etwa 40 Jahren als zu Hause um unser Badezimmerfenster von ca. 70X70 cm rechts, links und oben herum von Kreuzspinnen in genau 25 cm (!) Abstand bewohnt war. Wir haben sie gelassen! Das unten war die letzte Kreuzspinne bei uns in der Ferdinandstrasse am Katzengehege zum Garten hin.

Es hat eine Frau gegeben, die im Nebenberuf Ministerin war und die hauptberuflich nicht nur für Nestle tätig gewesen sein muss, sondern auch für die Pharma-Giftindustrie. Seitdem haben wir bei uns zu Hause keine Spinnen mehr gesehen. Auch vermissen wir Schmetterling und so weiter. Die Welt ist durch diese Frau, die der Industrie hörig war, ärmer geworden!


Am 9 September 2021 stand in einer Ostholsteiner Zeitung, dass ein CDU-Fraktionschef einen Volksentscheid über Gendern anregt. Als wenn es nichts wichtigeres gibt! Wenn ich einen Maßstab festlegen soll, dann ist der Schutz Deutschlands gegen den Ansturm der Völker aus dem Osten und Süden mit deren Gebräuchen und Gefahren ganz oben auf Augenhöhe, also 3 Fuß über der Erde. Gendern dagegen hat für mich seinen Platz 3 Fuß unter der Erde, da wo die Verblichenen ruhen!!!


Wir kennen aber auch aus langjähriger Erfahrung, dass die Halbwertzeiten politischer Aussagen sehr sehr kurz sein können, ja manchmal kaum messbar sind!



In den ganzen Jahren haben wir auf unserem Campingplatz die unterschiedlichsten Menschen und deren Charaktere kennengelernt. Es war alles dabei. Da war zum Beispiel ein Ehepaar, dass sich einerseits als Partylöwen gab, aber andererseits innerhalb kürzester Zeit mindestens 5 Camper aus unserem Gang weg gemobbt haben bis sie dann auch später, eigentlich viel zu spät, vom Platz geflogen sind. Das spielte sich zu der Zeit ab, als ich in den Vorruhestand ging. Er, der Willi, der ja auch in meinem alter war, wollte es mir gleichtun. Dabei hat er aber übersehen, dass seine Firma keine Vorruhestandsverträge anbot. Irgendwie ist er dann mit seinen Bemühungen gestrandet. Dann gab es eine Gruppe, da wuste ich nicht wer mit wem und warum. Einer von denen ist dann ruhiger geworden und immer noch da. Und dann sind einmal zwei Wohnwagen, nebeneinander uns gegenüber frei geworden. Sie wurden von unserem Platzbesitzer so vermietet. In dem Wohnwagen uns gegenüber kam ein Ehepaar und daneben ein Mann mit einer Gruppe Halbwüchsiger. Bis dahin war ja auch alles noch normal! Und wenn in unserem sehr schmalen Weg die Autos richtig parkten, kamen wir auch mehr schlecht als recht rückwärts fahrend bis zu unserem Platz. Ich bin sicher, diese Leute wollten sich nicht erholen. Sie suchten anscheinend von Anfang an nur Streit. Warum ??? Ich weiß es nicht!!! Als ich bei uns den Rasen mähen wollte, habe ich unseren Wagen natürlich nur vorübergehend so geparkt, das keiner durch kam. Jeder, auch der Dümmste, konnte aber erkennen, dass das höchstens 10 Minuten dauern würde. Und genau in dem Moment kam der Mann von der Frau wie ein Radrennfahrer gekleidet mit seinem Fahrrad hinter dem Wohnwagen hervor und wollte unbedingt eine Runde mit seinem Rad fahren. Obwohl er genau sah, dass ich fast fertig war, hat er darauf bestanden, dass ich sofort mein Auto wegfahren soll, damit er durch kam. Minuten (!) später, ich war gerade fertig geworden, war er bereits wieder zurück. In der kurzen Zeit konnte er nicht mal den Campingplatz verlassen haben. Sein Bekannter, der mit den Jugendlichen, war genauso veranlagt! Ich war mit meinem Wagen losgefahren, um irgendwas zu besorgen. Als ich zurück kam, hatte er seinen Wagen ohne einen Grund so versetzt, dass ich nicht bis zu uns fahren konnte. Ich konte die Vorderräder nicht einschlagen um in meine Parklücke zu kommen. Erst als ich das nicht gerade leichte Teil vom Auto zum Wohnwagen geschleppt hatte, parkte er seinen Wagen so wie er vorher gestanden hatte und ich konnte mein Auto nachholen. Ganz offensichtlich nichts als Schikane. Aber warum?

Dann gab es einen Mitcamper der aus welchen Gründen auch immer, einmal beim Rasenmähen keinen Fangkorb benutzt hatte so das der Grasabschnitt fein verteilt auf dem Weg liegen blieb. Der musste sich einiges anhören, als seine Nachbarin den Rasenabschnitt beim Betreten ihres Wohnwagens hinein geschleppt hatte.


Es ist schon lange her, so etwa 30 Jahre, als wir nicht nur eine Hasenschwemme sondern auch eine Hasenseuche hatten. Einer dieser kranken Hasen hatte sich unter unseren Wohnwagen verkrochen. Was es genau war und wie sich diese Krankheit nannte, konnte und kann ich nicht sagen. Es hatte etwas mit den Augen zu tun, so das er, der Hase, nichts mehr oder kaum noch sehen konnte und bei jedem verdächtigem Geräusch sich wieder unter dem Wagen versteckte. Dort aber konnte und sollte er aber nicht bleiben. Ich hatte die Befürchtung, dass wenn er dort unbemerkt das Zeitliche segnet, sich ein für uns unerträglicher Gestank entwickelt. Ich nahm nicht nur allen meinen Mut zusammen, sondern auch, wie ein Steinzeitmensch eine Keule zur Hand und setzte mich auf die Lauer. Es war für ihn wirklich kurz und schmerzlos. Dem Platzwart Nants habe ich es gebeichtet und nach einem möglichst unauffälligen Entsorgungsplatz gefragt. Ich war wohl nicht der erste und auch damit nicht der einzige. Auf sein Anraten habe ich den Hasen in den großen Grünabfallcontainer gelegt und mit Grasabfall bedeckt. Im Gegensatz zu dem was ich einmal am Hohen Ufer, wo wir vorübergehend kampierten, beobachtete, war das richtig würdevoll. Dort stand ich oben an der Treppe die etliche Meter zum Strand hinunter ging und sah eine Möwe, die sich ungewöhnlich auffällig direkt am Uferrand flatternd im Tiefflug langsam vorwärts bewegte. Erst beim genaueren Betrachten sah ich, dass sie am helllichten Tag eine Ratte jagte. Die Ratte flüchtete mal ins flache Wasser und dann wieder zum Strand hin. Sie konnte aber den heftigen Schnabelhieben nicht entkommen und wurde immer langsamer. Irgendwann entzogen sich beide meinen Blicken und ich kann nicht sagen, ob sie, die Möwe, sich an ihrem Opfer gütlich getan hat. Wenn ich aber an die großen Augen der Möwen denke, die bei unserem Nachbarn auf dem Wohnwagendach saßen und mit unseren Katzenkitten liebäugelten, die bei uns herumtobten, bin ich sicher das die Möwe satt geworden ist. Und jedes mal, wenn ich hier an der Ostsee eine Möwe schreien höre, erinnere ich mich an meine Jugend in Finkenwerder. Aber warum wir die Möwen damals Emma genannt haben, ist mir entfallen. Aber nun haben wir eine Nachbarsfamilie direkt neben uns in den Wohnwagen, in dem mal ein Paar geheiratet hat, und wo die Frau, wie bereits beschrieben, in der Hochzeitsnacht weggelaufen war. Die sind so feinfühlig, wie eine Dampfwalze. Die stellten ihre Fahrräder einfach so an unsere Umrandung, als wenn es eine öffentliche Mauer wäre. Das die Umrandung auch kaputt gehen könnte, wenn der Wind ordentlich weht und die Räder dadurch umkippen, darauf sind die nicht gekommen! Aber angefangen hat es damit, dass ich beim Rasenmähen rechtzeitig zwei Schrauben im Gras gesehen habe und sie dadurch rechtzeitig aufheben konnte. Immerhin M12 × 25 mm. Die hätten dem Rasenmähermesser bleibende Schäden zufügen können. Aber das war noch nicht alles! Im Laufe der nächsten Jahre fanden wir zwar keine Schrauben mehr aber jede Menge ausgekochte Kaffeebeutel, ausgepresste Zitronenhälften und andere Fruchtreste. Wir fanden so etwas immer dann, wenn wir kamen und die nicht mehr da waren. Kurz nachdem ich die Nase voll hatte und mich beim Platzwart beschweren wollte, habe ich mit den anderen Nachbarn darüber gesprochen. Der Diagonale Nachbar meinte, das wären die Möwen, die so etwas zu uns schleppen. Und dann nur zu uns?!?! Nachdem ich sagte, dass ich so etwas in dreißig Jahren noch nicht erlebt habe, wurde er ruhiger beziehungsweise kleinlaut. Erst als ich diesem diagonalen Nachbarn dann auch noch die Flugbahnen in Verbindung zu den Fundorten erklärte, gab es für ihn auch nur noch eine Abschussrampe. Und prompt gab es keine weiteren Anschläge. Er muss mit dem Nachbarn geredet haben. Nach meiner Einschätzung war der Mann, also unser direkter Nachbar, nicht der Kanonier, sondern eher seine Frau und eventuell die Kinder in ihrem Auftrag.

Und dann gab es auch in unserer Reihe, noch vor den Radfahrern, eine junge Frau, die aus einem der Benelux- Länder kam. Sie lebte mit einem Deutschen in wilder Ehe und wollte jeden Vorteil, den unser Sozialsystem hergab, absahnen. Irgendwie lief wohl nicht alles so wie sie wollte, denn ich hörte, wie sie lautstark, deutlich und genau diese Worte sagte:

Da muss man erst eine scheiß Deutsche werden, damit man das (….. was sie haben will ..), bekommt!“


In den ganzen Jahren, wo wir an der Ostsee Dauercamping machen. Hat es kein Jahr gegeben, wo wir zwischen Buchholz und Neustadt keine Baustelle hatten! Alle Baustellen wurden vorzugsweise im Sommer während der Hochsaison eingerichtet. Angeblich kann im Winter wegen der Frostperiode nicht gearbeitet werden. Dabei wird die Frostperiode doch immer kürzer. Aufgefallen ist mir besonders eine Baustelle. Sie wurde rechtzeitig mit Beendigung der Hauptsaison fertig. Daran hatten wir uns ja gewöhnt aber was mich erstaunte, war, dass im darauffolgendem Jahr die Betonfahrbahn an etlichen Stellen aufgetrennt wurde und mit Asphalt-flicken von ca. knapp 1 m² Größe versehen wurde! Und jedes mal macht das Auto einen kleinen Hopser. Auffällig war auch, dass die Autobahn von Süden kommend, bis vor die Süderelbbrücken grundsaniert wurde. Nur höchstens 3 Jahre später wurde dort wieder die Fahrbahndecke erneuert. Warum? Arbeitsbeschaffung? Ein Schelm, wer Böses denkt.


Gucken sich die LKW-Fahrer in der halben Stunde böse an, wenn sie sich gegenseitig überholen und dabei die Autobahn über Kilometer blockieren?


Kleiner Scherz dazu: Der Vorarbeiter eines Strassenbautrupps feuert seine Leute am Freitag mit folgenden Worten an: Beeilt euch! Die Straße muss heute noch aufgerissen werden, denn ab Montag haben wir Betriebsferien!


Unsere Beamten:

Mitteilung vom Amt: Ihr Pass wurde gefunden und bei uns abgegeben. Zur Abholung bringen Sie bitte Ihren Pass mit!




Mit einer neuen Regierung und einer Frau als Außenministerin könnte es dann doch noch zu einem Kindergarten werden, der vom Rest der Welt ausgeplündert und dann auch noch ausgelacht wird.


Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen auch Zwerge geistige und lange Schatten! Das gilt meines Erachtens auch für die Politik.


Das haben wir dem Putin zu verdanken und nicht nur das, sondern auch unser Heizölpreis für zu Hause hat sich verdoppelt. Daran hat unsere Regierung auch teilgenommen, indem sie die MW-Steuer von 16 auf 19 Prozent erhöht hat, siehe Rechnungen, und diese so hoch gelassen hat, anstatt wie beim Gas, sich auch hier Gedanken zu machen! Die Steuer für diese Gasflaschen, hatte seinerzeit, lange vor Putin, bereits der Minister Trittin erhöht, ich glaube mich erinnern zu können, dass die Gasflasche damit von 11 auf 14 DM gekommen ist.


Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn:“Wie lange redet der Abgeordnete schon?“ Antwort:“Eine dreiviertel Stunde.“ „Und worüber?“ „Das hat er noch nicht gesagt!“