DGB-Technikum
vom 04.05.1971 – 01.09.1972.
Als ich gerade verheiratet war und wir in Finkenwerder bei meinen Großeltern auf dem Auedeich wohnten, habe ich ein Inserat in einer Zeitung gelesen, in dem die Gewerkschaft eine Schulung mit einem staatlich geprüften Abschluss als Maschinenbautechniker anbot. Noch zum Anfang des ersten Semesters sind wir auf dem Auedeich ausgezogen. Wir haben nur die Waschmaschine und unsere Stubenmöbel mitgenommen. Küche und Schlafzimmer haben wir da gelassen. Gefahren hat unsere Siebensachen Jan Koch mit dem Lastwagen seines Vaters, der ein Fuhrunternehmen in Finkenwerder betrieb. Er hat noch darüber gelacht, dass in so einem großen Laster so wenige Möbel rein sollten. Da wir aber bei Schwiegermutter in die Ferdinandstrasse einzogen, hätten wir einfach keinen Platz dort dafür gehabt. Auch als wir kurz danach eine eigene Wohnung im Im „Winkel" mieteten, hätten wir das Schlafzimmer und die Küche dort auch nicht unterbringen können. Von dem Auszug haben wir niemand in meiner Familie etwas erzählt. Das kam für alle sehr überraschend. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, hatten wir einfach keinen Bock mehr auf den Stress. Auch die Verbindung mit der Eisenbahn war angenehmer und zeitgünstiger als von Finkenwerder mit dem Schiff zur Schule und allein war ich auch nicht. Wir beide, Gustav Nicolai, der nach Heidenau musste und ich konnten uns während der Fahrt sehr gut austauschen.
Die Bilder unten sind bereits aus unserer Unterkunft in Hochdahl.
Von links: Gustav Nicolai, Erich Zabel und ich mit Bart.
Die bekannte Formel von Albert Einstein: E = M x C² neu definiert heißt: Energie = Milch x Kaffee²
Unmittelbar vor einer Klausur, die etwa 3 Stunden dauerte.
Wir haben auch zusammen Schularbeiten gemacht. Abwechselnd bei ihm und auch bei mir. Zu der Zeit begab es sich, dass die Woolworth erstmalig zwei unterschiedliche Taschenrechner zum Verkauf hatte. Es waren die ersten, die ich je gesehen habe. Ich habe sehr schnell Elisabeth überzeugen können, dass ich so etwas dringend benötigte. Das eine Modell kostete 150,00 DM und das andere 300,00 DM. Der Preis und das Aussehen war dann auch bereits der ganze Unterschied. Beide konnten nur die vier Grundrechenarten. Mehr nicht! Obwohl der Name mir etwas anrüchig erschien, habe ich mich doch für die günstigere Version entschieden. Später bei meiner Tätigkeit als „Planer“ bei den Handbüchern, habe ich ihn auch dringend gebraucht, weil nicht nur ich dort keinen firmeneigenen Rechner zur Verfügung hatte. Das kam erst kurz danach. Wenn er nicht so ein gewaltiger Batteriefresser wäre, hätte ich ihn jetzt immer noch nur so aus Spaß mal hin und wieder in Betrieb genommen. Eben gerade habe ich mich wieder bei dem Gedanken erwischt, es doch noch mal zu tun.
Die Ausbildung dauerte 3 Semester. Das letzte Halbjahr war in Hochdahl bei D-Dorf und sollte uns die staatliche Anerkennung bringen. Aber einer von den Wasserköpfen ganz oben, wollte sich wohl profilieren und Querschießen und uns die Staatliche Anerkennung verweigern. Er brauchte wohl eine Daseinsberechtigung und zeigte mir mal wieder, dass wir viel zu viele Beamte mit viel zu viel lange Weile haben. Da war Meuterei angesagt. Eine Klasse hat sich dabei besonders hervorgetan und eine Sternfahrt durch Düsseldorf bis vor das Verwaltungsgebäude organisiert und polizeilich genehmigen lassen. Wir waren eine ganze Menge Klassen mit einer ganzen Menge Autos. Die Innenstadt von D-Dorf haben wir für mehrere Stunden still gelegt! Und plötzlich waren alle gesprächsbereit. Aber es dauerte dann noch einige Tage, bis ein Weg zur staatlichen Anerkennung gefunden wurde. Der bestand letztendlich darin, dass eine staatliche Organisation bei der Definition der Klausuren anwesend war und die Ergebnisse dann auch mit kontrollierten. Damit war dem Problem der Boden entzogen. Für diese Tage bis dahin ruhte der Schulbetrieb und wir fuhren mit Zustimmung der Schulleitung nach Hause.
Die ersten beiden Semester haben wir dagegen in Hamburg absolviert. Unter Anderem auch im Gewerkschaftshaus am Besenbinder Hof. Das dritte, wie erwähnt, in Hochdahl bei Düsseldorf. Die Bilder zeigen uns in unserer Unterkunft in Hochdahl / Düsseldorf. Gustav Nicolai zeigt seinen Rücken, Erich Zabel und ich mit Bart. Hier mache ich mir gerade eine Tasse Brühe. Weil das Wasser bis Düsseldorf bereits 8 mal „durchgelaufen“ und dabei jedes mal in den Rein geleitet worden ist und nach Auskunft eines unserer Lehrer, 8 mal wieder herausgeholt und aufbereitet wurde, schmeckte es mir wirklich nicht mehr. Und das war keine Einbildung! Deshalb habe ich mir immer einen Kanister mit 10 l „Heidewasser“ von zu Hause aus Buchholz mitgebracht.
Unsere Unterkunft war gerade neu eingerichtet und mit den damals „modernen“ Tiefspülern ausgestattet. Nach der Benutzung war man zwar erleichtert, hatte aber einen klatschnassen Hintern. Es empfahl sich, gleich danach zu duschen! Für das halbe Jahr in Hochdahl habe ich mir mit Zustimmung meiner „Regierung" einen Bart wachsen lassen. Die Länge des Bartes gibt Aufschluss darüber, dass wir kurz vor dem Abschluss der Schulung standen.
In unserer Freizeit sind wir natürlich auch in eine kleine Kneipe in die Nähe unserer Unterkunft gegangen. Die erste Runde wurde sofort erledigt und an den Tisch gebracht. Nachdem wir die Gläser zur Hälfte gelehrt hatten (egal ob halbleer oder halbvoll, da herrschte totale Glaubenstoleranz unter uns), bestellten wir bereits die nächste Runde. Erst nachdem auch der letzte in unserer Runde sein Glas geleert hatte, wurden unsere Gläser ganz schnell abgeräumt. Danach erst kam die ersehnte zweite Runde. Erst hatten wir erstaunt geguckt aber dann, als wir sahen, dass die Einheimischen ausnahmslos aus Reagenzgläsern tranken, verstanden wir es. Es gab einfach nicht genug Halbelitergläser um für uns Fünf eine zweite Runde vorzubereiten.
Wir waren aber nicht nur in den Kneipen, nein wir haben auch Ausflüge in die nähere Umgebung von unserer Unterkunft gemacht. Um genauer zu sein war das aber nur einmal nach Wuppertal, wo ein Mitschüler und ich in die Schwebebahn gestiegen sind. Wir haben uns bei dieser Fahrt ganz nach vorne gestellt, um einen eindrucksvolle Blick sowohl nach vorne als auch nach unten zu haben. Es war das erste mal, wo ich in einem Fahrzeug war, wo die Räder nicht unter mir sondern über unseren Köpfen angeordnet waren. Es war fast wie fliegen! Wie sich aber das richtige fliegen „anfühlt“, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, weil ich das erste mal erst nach meiner silbernen Hochzeit in einem Flieger gesessen habe. Der Flug ging, wie an anderer Stelle beschrieben, nach St. Petersburg, wo bei der Landung stürmisches Wetter herrschte. Dagegen war die Fahrt mit der Gondel in Wuppertal ja richtig angenehm, entspannend und erholsam!
Unten kann man die Aufhängung und den Antrieb gut erkennen.
Oben ist das Ergebnis meiner Bemühungen.
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Ein leerer Bus kommt an eine Haltestelle und 10 Fahrgäste steigen ein. An der nächsten Haltestelle steigen 11 Fahrgäste aus. Der Biologe erklärt das so:“Die Fahrgäste haben sich vermehrt!“ Der Physiker:“ 10 % Messtoleranz sind immer drin“. Und der Mathematiker sagt:“Wenn jetzt einer einsteigt, ist der Bus leer!“
Der Lehrer fragt:“Was ist ein Vakuum?“ Antwort:“Herr Lehrer, ich habe es im Kopf, aber ich kann es nicht erklären“.
Und dann ist da noch der nicht ganz so bekannte Satz des Pythagoras, der da lautet, dass ihm, dem Pythagoras, zwischen zwei Schenkeln jedes Dreieck gleich ist. So ähnlich lautet er doch, oder wie war das noch?
„Ich habe die Technikerschule erfolgreich abgeschlossen!“ Heinrich (51) Hausmeister.